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StatistikBrief

Ausgabe 4|2024

Newsletter des Statistischen Bundesamtes für das politische Berlin

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

in dieser letzten Ausgabe des Jahres 2024 möchten wir Ihnen wieder Aktuelles aus der amtlichen Statistik präsentieren. Mit den kalten Wintertagen rückt das Thema Wohnungslosigkeit in Deutschland in den Fokus. Mit der Statistik untergebrachter wohnungsloser Personen stellt das Statistische Bundesamt eine Datenbasis über Wohnungslosigkeit in Deutschland bereit. Lesen Sie mehr dazu im Abschnitt „Im Fokus“.

Mit Blick auf die Zukunft der amtlichen Statistik beschäftigen wir uns diesmal mit den Europäischen Datenräumen und welche Rolle sie für die amtliche Statistik spielen. Erfahren Sie außerdem mehr über die Schätzung der Erwerbsbeteiligung von Schutzsuchenden durch Statistical Matching von Verwaltungs- und Befragungsdaten.

Neben vielen neuen Veröffentlichungen und Publikationen möchten wir Ihnen schon jetzt einen wichtigen Termin im neuen Jahr präsentieren:
das Fachgespräch zum Bruttoinlandsprodukt 2024 findet am Mittwoch, dem 15. Januar 2025 statt – Save the Date!

Wenn Sie schon immer wissen wollten, auf welcher Fläche Weihnachtsbäume angebaut werden, wie es um das Weihnachtsgeschäft bestellt ist und wie viel Marzipan pro Kopf eigentlich jedes Jahr in Deutschland hergestellt wird, dann schauen sie auf unserer Themenseite vorbei. Hier finden Sie alle Fakten und Zahlen rund um die Advents- und Weihnachtszeit: www.destatis.de/advent

Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien eine schöne Winterzeit und alles Gute für 2025!


Ihr Team der Hauptstadtkommunikation
Statistisches Bundesamt

 
 

Im Fokus

Wohnungslosigkeit in Deutschland

Die Statistik untergebrachter wohnungsloser Personen wird jährlich zum Stichtag 31. Januar zentral vom Statistischen Bundesamt durchgeführt. Die Statistik und die alle zwei Jahre von der Bundesregierung parallel vorbereitete Wohnungslosenberichterstattung (der neue Bericht erscheint Ende 2024) sollen eine fundierte Datenbasis über Wohnungslosigkeit in Deutschland bereitstellen und der Verbesserung der Armuts- und Reichtumsberichterstattung des Bundes dienen.

Erfasst werden wohnungslose Personen, die in der Nacht vom 31. Januar zum 1. Februar beispielsweise in überlassenem Wohnraum, Sammelunterkünften oder Einrichtungen für Wohnungslose untergebracht waren. Obdachlose Personen, die ohne jede Unterkunft auf der Straße leben, sowie Formen von verdeckter Wohnungslosigkeit (zum Beispiel bei Bekannten oder Angehörigen untergekommene Personen) werden nicht in der Statistik berücksichtigt, sind aber Teil der begleitenden Wohnungslosenberichterstattung.

Geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer sind die größte Gruppe in der Statistik der Wohnungslosen

Zum Stichtag 31. Januar 2024 waren in Deutschland nach den Meldungen von Kommunen und Einrichtungen rund 439 500 Personen wegen Wohnungslosigkeit untergebracht. Die Zahl gegenüber den Vorjahren hat sich damit weiter erhöht (2023: 372 000, 2022: 178 145). Der Anstieg der Zahl der untergebrachten wohnungslosen Menschen ist jedoch vor allem auf Verbesserungen der Datenmeldungen im dritten Jahr seit der Einführung der Statistik zurückzuführen.

Betrachtet man Wohnungslosigkeit nach Staatsangehörigkeit, so wurden zum genannten Stichtag 136 900 geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer in der Statistik erfasst (2023: 130 000). Mit knapp einem Drittel (31 %) aller untergebrachten Wohnungslosen bildeten sie wie bereits im Vorjahr die größte Gruppe in der Statistik (2023: 35 %). Insgesamt wurden 377 900 und damit deutlich mehr Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit gemeldet als im Vorjahr (2023: 311 900), ihr Anteil an allen untergebrachten wohnungslosen Personen erhöhte sich auf 86 % (2023: 84 %). Die Zahl der Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit nahm dagegen nur leicht zu auf 61 500 (2023: 60 200). Ihr Anteil an der Gesamtzahl der untergebrachten Wohnungslosen sank dadurch auf 14 % (2023: 16 %).

Grafik Untergebrachte wohnungslose Personen in Deutschland nach Staatsangehörigkeit

105 100 untergebrachte Wohnungslose in Nordrhein-Westfalen

Im Bundesländervergleich waren im bevölkerungsreichsten Land Nordrhein-Westfalen mit 105 100 Personen die meisten Personen wegen Wohnungslosigkeit untergebracht, gefolgt von Baden-Württemberg mit 92 700 Personen und Berlin mit 47 300 Personen. Am wenigsten untergebrachte Wohnungslose wurden im Saarland (2 600), Sachsen-Anhalt (1 000) und Mecklenburg-Vorpommern (700 Personen) gemeldet.

40 % der untergebrachten wohnungslosen Personen sind jünger als 25 Jahre

40 % der gemeldeten Personen waren jünger als 25 Jahre (2023: 38 %). Der Anteil der Personen im Alter ab 65 Jahren blieb mit 5 % unverändert gegenüber dem Vorjahr. Im Durchschnitt waren die am Stichtag 31. Januar 2024 untergebrachten Personen 31 Jahre alt. 55 % der untergebrachten wohnungslosen Personen waren Männer und 43 % Frauen (2023: 50 % Männer und 42 % Frauen). Für 2 % der Fälle wurde das Geschlecht mit „unbekannt“ angegeben.
Die wohnungslosen Personen sind in verschiedenen Haushalts- beziehungsweise Familienkonstellationen untergebracht. Personen in Paarhaushalten mit Kindern bildeten mit 34 % (150 100 Personen) die größte Gruppe. 32 % (139 000) der gemeldeten Personen waren alleinstehend, 17 % (73 300) in Alleinerziehenden-Haushalten, 8 % (33 500) in sonstigen Mehrpersonenhaushalten und 4 % (16 500) in Paarhaushalten ohne Kinder untergebracht. Bei 24 300 Personen (6 %) war der Haushaltstyp unbekannt.

Grafik Untergebrachte wohnungslose Personen in Deutschland am 31.01.2024 nach Haushaltstyp in Prozent

Weitere Informationen zur Statistik untergebrachter wohnungsloser Personen sind im Sozialbericht 2024 (Kapitel 6: Wohnen) und in der Datenbank GENESIS-Online (Tabellen 22971) verfügbar.

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Kennen Sie schon?

Gleichstellungsindikatoren und digitaler Gleichstellungsatlas

Auf der Themenseite des Statistischen Bundesamt zu den Gleichstellungsindikatoren erhalten Sie einen Überblick zu Stand und Entwicklung der Gleichstellung von Frauen und Männern in Deutschland. Diese Daten stehen auf Bundesebene bereit und werden stetig um weitere Indikatoren ergänzt.

Ergebnisse in tieferer regionaler Gliederung sowie weitere Indikatoren befinden sich im „Digitalen Gleichstellungsatlas“, den das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend unter Beteiligung des Statistischen Bundesamtes herausgibt. Die interaktive Anwendung des Gleichstellungsatlas liefert einen umfassenden Überblick über die regionalen Unterschiede bei der Gleichstellung von Frauen und Männern in Deutschland.

Anhand von 40 Indikatoren dargestellt in fünf Themenfeldern zeigt er auf, wie hoch der Anteil von Frauen und Männern an Führungspositionen in Politik, Wissenschaft und Wirtschaft ist, welche geschlechtsspezifischen Unterschiede es bei Bildung und Berufswahl gibt oder wie sich Frauen und Männer Erwerbs- und Sorgearbeit aufteilen. Zu jedem Indikator finden Sie eine Karte, ein Diagramm, eine Vergleichsfunktion im Zeitverlauf und zusätzliche Informationen.

Grafik Digitaler Gleichstellungsatlas - Frauenanteil an den unmittelbar mit Kindern unter 14 Jahren in Tageseinrichtungen tätigen Personen ©© 2024 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

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Zukunft der amtlichen Statistik

Zukunftspotentiale: Europäische Datenräume und die Rollen der amtlichen Statistik

Der Aufbau von Europäischen Datenräumen ist im Rahmen der Europäischen Datenstrategie vorgesehen und soll zukünftig den Austausch von Daten sowohl im öffentlichen als auch privaten Sektor erleichtern. Durch gemeinsame Leitlinien und Standards soll der Datenschutz gewahrt und das volle Potential der Daten in Europa ausgeschöpft werden. Erfahren Sie in diesem Artikel, welche Chancen und Herausforderung für die amtliche Statistik durch eine mögliche Nutzung von Datenräumen entstehen.

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Experimentelle Statistiken

Schätzung der Erwerbsbeteiligung von Schutzsuchenden durch Statistical Matching von Verwaltungs- und Befragungsdaten

Die Integration von Schutzsuchenden auf dem Arbeitsmarkt rückt regelmäßig in den Fokus der politischen Debatte. Hintergrund sind die hohen Zuwanderungszahlen der Jahre 2015/2016 (insbesondere aus Syrien, Irak und Afghanistan) und 2022 (insbesondere aus der Ukraine). Daten über Schutzsuchende in Deutschland, anhand derer sich Integrationsfortschritte abbilden und Implikationen für die Integrationspolitik ableiten lassen, sind daher von zentraler Bedeutung.

Um die Integration von Personen mit Einwanderungsgeschichte in Deutschland zu beleuchten, nutzt die amtliche Statistik den Mikrozensus . Während der Mikrozensus ein detailliertes sozioökonomisches Bild über Eingewanderte und deren Nachkommen liefert, sind Schutzsuchende hier weder zuverlässig identifizierbar noch umfassend abgedeckt. Eindeutig identifizierbar und umfassend abbildbar sind Schutzsuchende jedoch in den Verwaltungsdaten des Ausländerzentralregisters , das wiederum Basis für die Erstellung der amtlichen Ausländerstatistik ist. Aus diesem gehen jedoch keine zuverlässigen Informationen zu sozioökonomischen Merkmalen sowie Wohn- und Lebensbedingungen hervor.

Durch eine Zusammenführung von Ausländerzentralregister und Mikrozensus können zuverlässige Informationen zum Aufenthaltsstatus mit einer breiten Palette sozioökonomischer Merkmale kombiniert werden. Damit kann ohne zusätzliche Befragungen ein wichtiger Beitrag zur Schließung von Datenlücken im Hinblick auf die Integration von Schutzsuchenden in Deutschland geleistet werden.

Da für die Zusammenführung beider Datenquellen weder ein eindeutiger Personenidentifikator noch genügend Informationen für eine probabilistische Verknüpfung (beispielsweise über Namen, Geburtsdatum und Adresse) vorhanden sind, hat das Statistische Bundesamt einen Statistical-Matching-Algorithmus entwickelt. Damit ist eine Schätzung der Erwerbstätigkeitsquote von Schutzsuchenden möglich, ohne die datenschutzrechtlich problematische Identifizierung einzelner Personen in beiden Datenquellen. Allerdings zeigen die Analysen auch, dass diese Schätzung mit erhöhter Unsicherheit verbunden ist. Daher eignet sich diese Option vor allem zur Anwendung im Kontext von explorativen Untersuchungen.

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Kalender

Termine – Save the Date

15. Januar 2025 Pressekonferenz mit anschließendem Fachgespräch zum Bruttoinlandsprodukt 2024

Mitte Januar 2025 findet im Anschluss an die Pressekonferenz ein Fachgespräch mit neuen Ergebnissen zum Bruttoinlandsprodukt des Jahres 2024 in der DIHK Berlin statt. Hier haben Sie die Gelegenheit direkt mit den Wirtschaftsstatistiker/-innen des Statistischen Bundesamtes ins Gespräch zu kommen.


Anmeldung zum Fachgespräch: hauptstadt-events@destatis.de

Bild: Save the Date BIP 2024 Vergroessern

Ausblick 2025

03⋅2025 Berliner Demografiegespräch

05⋅2025 Berliner Demografiegespräch

08⋅2025 Tag der offenen Tür der Bundesregierung

10⋅2025 Berliner Demografiegespräch


Sie möchten keine unserer Veranstaltungen mehr verpassen?
Mit der Anmeldung zu unserem Einladungsverteiler erhalten Sie zukünftig und bis auf Widerruf Informationen zu unseren Veranstaltungen per Email.
Schreiben Sie uns dazu eine kurze Nachricht an:
hauptstadt-events@destatis.de

 

Veröffentlichungen

Artikel in unserem Wissenschaftsmagazin "Wirtschaft und Statistik"

»Daten zu Online-Stellenanzeigen im ESSnet WIN«
von Martina Rengers, Andrea Hornik

»Automatisiertes Profiling von Unternehmen – Teil 2: Weiterentwicklungen im Berichtsjahr 2022«
von Matthias Redecker und Katharina Semmel

Die aktuelle Gesamtausgabe 05/2024 mit weiteren Analysen rund um die Themen der amtlichen Statistik finden Sie hier.

Pressemitteilungen

Reallöhne im 3. Quartal 2024 um 2,9 % höher als im Vorjahresquartal

Wieder mehr Feuerwerkskörper importiert: +6,8 % von Januar bis September 2024 gegenüber Vorjahreszeitraum

Jedes fünfte Unternehmen nutzt künstliche Intelligenz

Zahl der Woche

8,0 % der Unternehmen in Deutschland im Jahr 2022 waren Neugründungen

Publikation

»Zeitverwendung für Kultur und kulturelle Aktivitäten in Deutschland - Sonderauswertung der Zeitverwendungserhebung 2022 - Ausgabe 2024«
von Anja Liersch unter Mitarbeit von Lieselotte Hofmann und Marlon Suárez

Webseiten

Publikation Sozialbericht2024


Sozialbericht 2024
In einer gemeinsamen Online-Pressekonferenz am 6. November 2024 haben das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, das Statistische Bundesamt, das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung und die Bundeszentrale für politische Bildung den neuen "Sozialbericht 2024" (bislang: Datenreport. Ein Sozialbericht für die Bundesrepublik Deutschland) vorgestellt. Der Datenreport, die bewährte Verbindung aus amtlicher Statistik und sozialwissenschaftlicher Bewertung, erscheint erstmals als Online-Auftritt und unter dem neuen Titel Sozialbericht. Dies unterstreicht den Anspruch, auf der Basis solider amtlicher und wissenschaftlicher Daten ein differenziertes Gesamtbild der sozialen Lebensrealität in Deutschland zu zeichnen.

Logo Genesis-Online

Datenbank GENESIS-Online mit neuer Oberfläche
Ab sofort steht Ihnen unsere Datenbank mit neuer Oberfläche zur Verfügung. Sie bietet schnellere Datenabrufe sowie intuitive Recherche- und Anpassungsmöglichkeiten von Tabellen. Gleichzeitig ergeben sich Änderungen in der Struktur des Flatfile-CSV-Formats sowie im Datenausgabeformat. Hinweise dazu haben wir auf einer Informationsseite für Sie zusammengestellt.

 

Statistische Beratung

Statistische Beratung für politische Institutionen

Gute Entscheidungen brauchen eine gute Datenbasis – insbesondere in Zeiten von Fake News. Wir beraten Sie gerne zum Datenangebot und zur Methodik der amtlichen deutschen, europäischen und internationalen Statistik. Wenn Sie Daten suchen oder Fragen zur amtlichen Statistik haben, stehen unsere Ansprechpartner/-innen gerne zur Verfügung: Zum Kontaktformular

Servicebüro für Statistik beim Deutschen Bundestag

Das Statistische Bundesamt betreibt eine direkte Kontaktstelle für den Deutschen Bundestag. Das Team vom Servicebüro im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus berät Mitglieder des Bundestags und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Fragen rund um die amtliche Statistik: Zum Kontaktformular

Hauptstadtkommunikation

Als Kontaktpartner für Veranstaltungen und strategische Zusammenarbeit informiert das Team der Hauptstadtkommunikation politische Entscheidungstragende über aktuelle Themen, neue Produkte und interessante Innovationen der amtlichen Statistik. Bei Fragen hierzu helfen wir Ihnen gerne weiter: hauptstadt-kommunikation@destatis.de

 
 
 

Statistisches Bundesamt
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Friedrichstrasse 50
10117 Berlin

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