Europa Sinkende Konsumausgaben durch COVID-19

Die privaten Konsumausgaben gingen in der EU im 1. Quartal 2020 preis-, saison- und kalenderbereinigt um 4,1 % gegenüber dem Vorquartal zurück. Der Rückgang war noch vergleichsweise moderat, da sich das Coronavirus erst ab Februar 2020 in Europa auszubreiten begann und die daraufhin beschlossenen Eindämmungsmaßnahmen erst im März einsetzten.

Im 2. Quartal 2020 fiel der Rückgang dann deutlich aus: In der EU-27 sanken die privaten Konsumausgaben im Vergleich zum Vorquartal um 12,0 %. Geschlossene Geschäfte, abgesagte Kulturveranstaltungen, Reisebeschränkungen und die vermehrte Arbeit im Homeoffice sowie die finanziellen Einbußen und Unsicherheiten aufgrund der ungewissen Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage trugen dazu bei, dass die Konsumenten in allen EU-Staaten weniger Geld ausgaben. Besonders stark war der Einbruch in Spanien (-20,0 %), Irland (-19,1 %), Malta (-19,0 %) sowie Lettland (-18,3 %). In Deutschland lag das Minus bei 11,1 %. Vergleichsweise gering war der Rückgang in Bulgarien mit -2,1 %.

Da die Pandemie in den Sommermonaten mild verlief, verzeichneten alle EU-Mitgliedstaaten, die bislang Daten meldeten, im 3. Quartal wieder steigende private Konsumausgaben. So betrug in Luxemburg, Irland, Malta, Slowenien und Spanien der Anstieg gegenüber dem Vorquartal mehr als 20 %. Deutschland erreichte ein Plus von 10,8 %. Trotz der deutlichen Steigerungen im 3. Quartal lagen die Ausgaben in fast allen Ländern dennoch unter dem Niveau des Vorjahres.

Die Entwicklung der Konsumausgaben privater Haushalte und POoE im Vergleich zum Vorquartal können in der Eurostat Datenbank abgerufen werden. Dort werden auch die Konsumausgaben im Vergleich zum Vorjahresquartal veröffentlicht. Weitere Daten zur wirtschaftlichen Entwicklung in den EU-Staaten bietet der EU-Konjunkturmonitor.