Die Folgen der Corona-Krise für die öffentlichen Haushalte sind weiterhin sichtbar. Allerdings erhöhte sich im EU-Durchschnitt die Defizitquote von -3,2 % des BIP in 2022 auf -3,5 % des BIP in 2023.
Am höchsten war das öffentliche Defizit 2023 in Italien (-7,2 % des BIP), Ungarn (-6,7 % des BIP) und Rumänien (-6,5 % des BIP). Dänemark (+3,3 % des BIP) und Zypern (+2,0 % des BIP) sowie zwei weitere Staaten verzeichneten dagegen sogar einen Finanzierungsüberschuss. Deutschland erreichte 2023 eine Defizitquote in Höhe von -2,6 % des BIP (2022: -2,1 % des BIP).
Der öffentliche Schuldenstand sank 2023 im EU-Durchschnitt auf 80,8 % des BIP (2022: 82,5 % des BIP). Den höchsten Schuldenstand verzeichnete Griechenland mit 163,9 % des BIP. Der Wert lag jedoch deutlich unter dem Vorjahr (2022: 177,0 % des BIP). Sehr hoch war die Schuldenstandquote 2023 auch in Italien (134,8 % des BIP) sowie in Frankreich (109,9 %). In Deutschland beliefen sich die Bruttoschulden 2023 auf 62,9 % des BIP (2022: 65,0 %). Den EU-weit niedrigsten Schuldenstand verzeichnete 2023 Estland (20,2 % des BIP).
Die EU-Mitgliedstaaten sind im Rahmen des Stabilitäts- und Wachstumspaktes dazu verpflichtet, übermäßige öffentliche Defizite zu vermeiden. Demnach soll das öffentliche Defizit nicht mehr als 3 % des BIP erreichen, der öffentliche Schuldenstand den vereinbarten Referenzwert von 60 % des BIP nicht übersteigen. 2023 hielten 17 EU-Staaten die 3 %-Grenze ein, in 14 Staaten blieb der Schuldenstand unterhalb der 60 %-Grenze.
Stand 11.11.2024. Die aktuellen Daten zum Finanzierungsdefizit/ -überschuss sowie öffentlichen Schuldenstand finden Sie in der Eurostat Datenbank.