Verstopfte Straßen, hohe Unterhaltskosten und schlechte Luft: Die negativen Seiten des Autofahrens sind unübersehbar. Dennoch ist das Auto nach wie vor das unangefochtene Fortbewegungsmittel unserer Gesellschaft. Der Pkw-Bestand steigt und damit auch das Verkehrsaufkommen und die Emissionen.
Auto weiterhin Verkehrsmittel Nr. 1
Im motorisierten Personenverkehr dominiert nach wie vor das Auto. Nur ein geringer Teil der Wege wird mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt.
Pkw-Zahl erreicht neuen Höchststand
Insgesamt sind auf Deutschlands Straßen über 49 Millionen Autos unterwegs. 2023 erreichte die Auto-Dichte hierzulande den neuen Höchststand von 588 Pkw je 1 000 Einwohner/-innen. Im EU-Vergleich lag Deutschland damit auf Rang 9. Die EU-weit höchste Motorisierungsquote hatte Italien mit 694 Pkw je 1 000 Einwohner/-innen, die niedrigste Lettland (418 Pkw je 1 000 Einwohner/-innen).
Neuzulassungen: Mehr als die Hälfte mit Verbrennungsmotor
2023 wurden in Deutschland rund 2,8 Millionen neue Pkw zugelassen. 56 % davon waren mit einem klassischen Verbrennungsmotor ausgestattet: 34 % fuhren mit Benzin, 25 % mit Diesel. 18 % der neu zugelassenen Pkw verfügten über einen Elektroantrieb. Damit lag Deutschland im Vergleich mit anderen europäischen Ländern bereits im oberen Mittelfeld. Den EU-weit höchsten Anteil an neu zugelassenen E-Autos verzeichneten Schweden (39 %) und Dänemark (36 %). Europäischer Vorreiter war Norwegen, wo 2023 rund 81 % der neu zugelassenen Pkw Elektroautos waren (Quelle: Eurostat Erstzulassungen insgesamt, Elektroautos).
Rund jeder siebte Pkw in Deutschland ist jünger als zwei Jahre
Ob E-Auto oder Verbrenner, unabhängig von der Antriebsart sind in Deutschland vergleichsweise viele neue Autos auf den Straßen unterwegs: 2023 waren 14,8 % des Pkw-Bestands von insgesamt 49,10 Millionen Autos hierzulande jünger als 2 Jahre. Nur in Luxemburg lag dieser Anteil im EU-Vergleich noch höher. Hier war fast jedes fünfte Auto (19,0 %) jünger als 2 Jahre. In Schweden waren 14,2 % aller Pkw jünger als 2 Jahre. Dagegen sind die neuesten Autos in Rumänien (3,3 %), Zypern (3,7 %, Daten aus 2022) und Lettland (4,4 %) eine Seltenheit. In diesen EU-Staaten waren anteilig die wenigsten Autos jünger als 2 Jahre.
Quelle: Eurostat
Steigende Kohlendioxidemissionen
Im EU-weiten Straßenverkehr wurden 2022 rund 756 Millionen Tonnen Kohlendioxid ausgestoßen. Damit lag der CO2-Ausstoß der EU-27 rund 24 % über dem Niveau von 1990. Der Großteil der Emissionen im Straßenverkehr wird durch Pkw verursacht.
Quelle: Eurostat
Straßenverkehr: Mehr als 20 600 Tote im Jahr
Die Zahl der Verkehrstoten in der Europäischen Union lag im Jahr 2022 bei rund 20 600. Allein in Deutschland waren es knapp 2 800 Menschen. Das entsprach durchschnittlich sieben Getöteten Menschen im Straßenverkehr pro Tag. Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, die Anzahl der Straßenverkehrstoten – und erstmals auch die Anzahl der Schwerverletzten – bis 2030 zu halbieren. Für ihre "Vision Zero" hat die Europäische Kommission das Jahr 2050 angesetzt - dann soll es nahezu keine Straßenverkehrstoten mehr auf europäischen Straßen geben.
Quelle: Eurostat
Letzte Aktualisierung: 21.02.2025.