Ob aus Kunststoff, Papier oder Glas – Verpackungen werden in unserer Konsumgesellschaft vielfältig eingesetzt und landen oft kurze Zeit später im Müll. Rund 227 Kilogramm Verpackungsmüll pro Kopf fielen im Jahr 2022 hierzulande an. Deutschland liegt damit deutlich über dem EU-Durchschnitt von knapp 186 Kilogramm. Dabei entsteht immer mehr Verpackungsmüll: Seit 2005, dem Jahr, in dem für die EU erstmals Zahlen vorliegen, ist die Pro-Kopf-Menge an Verpackungsmüll in Deutschland um 21 % gestiegen. In der EU nahm sie im selben Zeitraum um 18 % zu. Dabei werden nicht nur die Verpackungsabfälle privater Haushalte erfasst, sondern der insgesamt in einem Staat anfallende Verpackungsmüll.
Deutschland bei Verpackungsmüll EU-weit an erster Stelle
Insgesamt entsteht in Deutschland die größte Menge an Verpackungsmüll in der EU: Im Jahr 2022 lag das Aufkommen an Verpackungsmüll hierzulande bei rund 19 Millionen Tonnen. Die zweitgrößte Menge an Verpackungsmüll fiel mit rund 13,7 Millionen in Italien an. Das waren knapp 232 Kilogramm pro Kopf. In Frankreich fielen rund 12,8 Millionen Tonnen an, was einem Verpackungsmüllaufkommen von knapp 189 Kilogramm pro Kopf entsprach. Betrachtet man die Menge an Verpackungsmüll pro Kopf liegt Deutschland mit 227 Kilogramm EU-weit an dritter Stelle hinter Irland mit 234 Kilogramm und Italien.
Die EU gibt den Mitgliedstaaten vor, dass bis Ende 2025 mindestens 65 % aller Verpackungsabfälle recycelt werden müssen. Ende 2030 steigt diese Vorgabe auf 70 %. 2022 wurden 65,4 % aller Verpackungsabfälle in der EU recycelt. Mit 80,0 % hat Belgien die höchste Recyclingquote in der EU. Schlusslicht ist Malta mit einer Quote von 31,8 % recyceltem Verpackungsmüll. Deutschland lag 2022 mit 68,5 % im Mittelfeld der EU-Mitgliedstaaten.
Methodische Hinweise
Erfasst werden alle in einem Staat anfallenden Verpackungsabfälle, unabhängig davon, ob sie in der Industrie, im Handel, im Büro, in Geschäften, im Dienstleistungsbereich, in Haushalten oder auf einer anderen Ebene erzeugt werden.
Verpackungen sind aus beliebigen Materialien hergestellte Erzeugnisse zur Aufnahme, zum Schutz, zur Handhabung, zur Lieferung oder zur Darbietung von Waren, die vom Hersteller an den Vertreiber oder Endverbraucher weitergegeben werden. Dazu zählen Verkaufsverpackungen, Serviceverpackungen, Versandverpackungen, Umverpackungen und Transportverpackungen. Die wichtigsten Verpackungsmaterialien sind Glas, Papier und Pappe, Kunststoffe, Metalle (Aluminium und Stahl) sowie Holz. Siehe hierzu auch Artikel 3 und Anhang I der Richtlinie über Verpackungsabfälle.
Der Wert für die EU insgesamt ist eine Schätzung Eurostats, da einige Mitgliedsstaaten noch keine Werte für 2022 gemeldet haben.
Weitere Informationen
Weitere Daten zu Verpackungsabfällen und Recycling in den EU-Mitgliedsstaaten sind in der Eurostat Datenbank verfügbar.
Stand 07.01.2025