Europa Weniger Strom aus Kernenergie in der EU

In der EU wurde 2022 rund 17 % weniger Strom aus Kernenergie erzeugt als 2021. Besonders deutlich fiel die Produktion in Deutschland (-50 %), in Frankreich wurde 2022 rund 22 % und in Belgien 13 % weniger Atomstrom erzeugt als 2021. Insgesamt ging die Produktion in 8 EU-Staaten zurück. Dagegen weiteten fünf EU-Staaten ihre Produktion 2022 aus. Am größten war der Anstieg zum Vorjahr in den Niederlanden (+9 %) und den Finnland (+7 %).

Frankreich mit Abstand größter Erzeuger

48,4 % des im Jahr 2022 in der EU erzeugten Atomstroms stammte aus Frankreich, das damit der mit Abstand größte Erzeuger war. Spanien lag mit einem Anteil von 9,6 % auf Platz 2, gefolgt von Schweden (8,5 %) und Belgien (7,2 %). Deutschland lag mit 5,7 % auf Platz 5.

Insgesamt betreiben 13 der 27 EU-Staaten Kernkraftwerke. 14 EU-Staaten erzeugen keine Kernenergie, darunter sind unter anderem Italien, Polen, Österreich und Dänemark.

Kernenergie in der EU

Kernenergie in der EU

Deutschlands Atomausstieg

In Folge des schweren Unfalls im japanischen Atomkraftwerk Fukushima I im März 2011 beschloss der Bundestag für Deutschland den Atomausstieg bis Ende 2022. Mehrere Atomkraftwerke wurden bereits stillgelegt, die letzten drei sollten zum Ende des Jahres 2022 folgen. Am 11. November 2022 entschied der Bundestag, die Laufzeiten für die drei Atomkraftwerke Emsland, Isar 2 und Neckarwestheim 2 um dreieinhalb Monate bis zum 15. April 2023 zu verlängern.

Stand: 28.03.2024. Die jeweils aktuell verfügbaren Daten zur EU-weiten Bruttostromerzeugung aus Kernenergie finden Sie in der Eurostat Datenbank, weitere Daten zum Energiemix in Deutschland auf den nationalen Themenseiten. Daten zu den Kernkraftwerken in der EU gibt es auch in der Power Reactor Information System Datenbank (PRIS) der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA).

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