In der EU wurde 2023 insgesamt rund 1,7 % mehr Strom aus Kernenergie erzeugt als 2022. Dieser nahezu konstant gebliebene Wert ist darauf zurückzuführen, dass manche EU-Staaten einen starken Anstieg konstatierten, während gleichzeitig in anderen der Anteil deutlich zurück ging. Besonders deutlich war die Veränderung der Produktion im Vergleich zum Vorjahr in Deutschland (-79 %), Belgien (-25 %) und Finnland (+35 %). In der Slowakei und Frankreich wurden 2023 rund 15 % mehr Atomstrom erzeugt als 2022. Insgesamt ging die Produktion in sieben EU-Staaten zurück. Dagegen weiteten fünf EU-Staaten ihre Produktion 2023 aus. In Slowenien blieb die Stromerzeugung im Jahr 2023 auf dem Niveau von 2022.
Frankreich mit Abstand größter Erzeuger
54,6 % des im Jahr 2023 in der EU erzeugten Atomstroms stammte aus Frankreich, das damit der mit Abstand größte Erzeuger war. Spanien lag mit einem Anteil von 9,2 % auf Platz 2, gefolgt von Schweden (7,8 %) und Finnland (5,5 %). Deutschland lag mit 1,2 % auf Platz 11.
Deutschlands Atomausstieg
In Folge des schweren Unfalls im japanischen Atomkraftwerk Fukushima I im März 2011 beschloss der Bundestag für Deutschland den Atomausstieg bis Ende 2022. Mehrere Atomkraftwerke wurden bereits stillgelegt, die letzten drei sollten zum Ende des Jahres 2022 folgen. Am 11. November 2022 entschied der Bundestag, die Laufzeiten für die drei Atomkraftwerke Emsland, Isar 2 und Neckarwestheim 2 um dreieinhalb Monate bis zum 15. April 2023 zu verlängern.
15 EU-Staaten erzeugen keine Kernenergie
Stand 2025 betreiben 12 der 27 EU-Staaten Kernkraftwerke. 15 EU-Staaten erzeugen keine Kernenergie, darunter sind neben Deutschland zum Beispiel auch Italien, Polen, Österreich und Dänemark.
Letzte Aktualisierung: 09.01.2025. Die jeweils aktuell verfügbaren Daten zur EU-weiten Bruttostromerzeugung aus Kernenergie finden Sie in der Eurostat Datenbank, weitere Daten zum Energiemix in Deutschland auf den nationalen Themenseiten. Daten zu den Kernkraftwerken in der EU gibt es auch in der Power Reactor Information System Datenbank (PRIS) der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA).