In Deutschland gab es 2022 mehr als 38 000 Unternehmen, deren Muttersitz im Ausland lag. Das entsprach rund 1 % der Unternehmen hierzulande.
Ihre Bedeutung für die Wirtschaft und den hiesigen Arbeitsmarkt ist überproportional hoch: Auf auslandskontrollierte Unternehmen entfielen 2022 rund 17 % der Bruttowertschöpfung in Deutschland. Sie erzielten rund 21 % aller Umsätze und waren hierzulande der Arbeitgeber für 4,4 Millionen Personen, was 11 % aller Beschäftigten entsprach.
In den meisten EU-Staaten haben auslandskontrollierte Unternehmen eine noch weitaus höhere Bedeutung für die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt als in Deutschland. So trugen sie 2022 in Irland 71 % zur Bruttowertschöpfung bei, in Luxemburg 55 % und in der Slowakei 52 %. Auch in anderen der ehemals sozialistischen Staaten Mittel- und Osteuropas war ihr Anteil an der Bruttowertschöpfung überdurchschnittlich hoch, so zum Beispiel in Tschechien (45 %) und Ungarn (41 %).
Im EU-Durchschnitt entfielen auf auslandskontrollierte Unternehmen 15 % der Beschäftigten und 28 % aller Umsätze. Im Durchschnitt trugen sie rund 24 % zur Bruttowertschöpfung bei.
Methodik
Als auslandskontrollierte Unternehmen gelten Unternehmen unter drei Bedingungen:
1. Das Mutterunternehmen hat seinen Sitz im Ausland.
2. Die direkte oder indirekte Kontrolle seitens des Mutterunternehmens muss mehr als 50 % der Stimmrechte der Anteilseigner oder der Gesellschaftsanteile betragen.
3. Das auslandskontrollierte Unternehmen muss in der gewerblichen Wirtschaft tätig sein. Hierzu zählen neben dem Verarbeitenden Gewerbe das übrige Produzierende Gewerbe, Handel und Gastgewerbe und der Dienstleistungsbereich.
Ab 2021 gehören zusätzlich dazu die Bereiche Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen, Erziehung und Unterricht, Gesundheits- und Sozialwesen sowie Kunst, sowie Unterhaltung und Erholung.
Datenstand: 14.03.2025. Aktuelle Daten in der Eurostat Datenbank.