Europa Kein Geld für Rechnungen und unerwartete Ausgaben


Im Jahr 2023 lebten 5,4 % der Bevöl­kerung in Deutsch­land in Haus­halten, die bei Rechnungen von Versorgungs­betrieben wie etwa Strom- oder Gasanbietern im Zahlungs­verzug waren. Der Anteil in Deutsch­land war geringer als beispiels­weise im Nachbar­staat Frankreich, wo er 7,5 % betrug. In den Nieder­landen waren mit 1,2 % dagegen vergleichs­weise wenige Personen bei der Begleichung von Rechnungen für Versorgungs­leistungen im Rückstand.

Deutlich höher fiel 2023 der Anteil der Personen aus, die in Haus­halten lebten, welche aufgrund der finan­ziellen Situation nicht dazu in der Lage waren, größere, unerwartet anfallende Ausgaben aus eigenen Finanz­mitteln zu bestreiten. In Deutschland traf dies im Jahr 2023 auf etwas mehr als ein Drittel (35,0 %) der Bevöl­kerung zu. Niedriger fiel der Anteil etwa in Polen aus: Hier konnten 25,7 % der Bevöl­kerung für ungeplante Ausgaben nicht eigenständig aufkommen. In den Nieder­landen lag der Anteil mit 15,9 % hingegen wesentlich niedriger. In Bulgarien, Rumänien, Lettland, Griechen­land, Kroatien und Litauen verfügten jeweils mehr als 40 % der Bevöl­kerung nicht über ausreichende finanzielle Rücklagen für ungeplante größere Ausgaben. Als unerwartet anfallende Ausgabe galt in jedem Staat in Abhängigkeit vom Einkommens­niveau eine andere Summe. In Deutsch­land ging es um unerwartete Haushaltsausgaben in Höhe von 1 250 Euro oder mehr.

Bei den Angaben handelt es sich um Ergebnisse der europäischen Gemeinschafts­statistik über Einkommen und Lebens­bedingungen (European Union Statistics on Income and Living Conditions, EU-SILC). EU-SILC ist die amtliche Haupt­datenquelle für die Messung von Armuts­gefährdung und Lebens­bedingungen auf Bundes­ebene in Deutschland sowie in den Mitglied­staaten der Europäischen Union.

Stand 16.10.2024. Die Ergebnisse zu den „Zahlungs­rückständen bei Versorgungs­unternehmen“ und der „finanziellen Unfähigkeit, unerwartet anfallende Ausgaben zu bestreiten“ stammen aus der Eurostat-Datenbank. Weitere Daten zu Lebens­bedingungen und Armuts­gefährdung in Deutschland sind auf der nationalen Themen­seite abrufbar.

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