Die öffentlichen Entwicklungsleistungen (Official Development Assistance, ODA) und die sonstigen öffentlichen und privaten Leistungen zugunsten von Entwicklungsländern der Bundesrepublik Deutschland beliefen sich im Jahr 2022 auf 49,1 Milliarden Euro nach Revision der Bundesbank (Vorjahr: 58,5 Milliarden - nach Revision der Bundesbank).
Im Rahmen der internationalen Ziele für nachhaltige Entwicklung verpflichtete sich Deutschland 2015, die ODA-Quote bis 2030 auf 0,70 % zu erhöhen. Im Berichtsjahr 2022 konnte Deutschland dieses Ziel zum dritten Mal in Folge übertreffen – die ODA-Quote betrug 0,85 % (Vorjahr: 0,76 %).
Seit 2018 erfolgt die Berechnung der ODA auf Basis von Zuschussäquivalenten. Bei dieser Methode werden Zuschüsse zugunsten von Entwicklungsländern vollständig erfasst, während beispielsweise bei Darlehen nur der Zuschussanteil - das sogenannte Zuschussäquivalent - als ODA angerechnet wird.
In absoluten Zahlen ausgedrückt wurden im Berichtsjahr 2022 ODA-Leistungen in Höhe von 33,9 Milliarden Euro (Vorjahr: 28,1 Milliarden Euro) erfasst, wobei 26,9 Milliarden Euro auf die bilaterale und 7,0 Milliarden Euro auf die multilaterale Zusammenarbeit entfielen.
Den größten Anteil an den Ausgaben nach Zuschussäquivalenten hatte mit 13,7 Milliarden Euro (40,5 %) das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Das Auswärtige Amt finanzierte Leistungen in Höhe von 4,9 Milliarden Euro (14,5 %). Die Bundesländer bestritten 2022 insgesamt 1,84 Milliarden Euro (5,4 %) der öffentlichen Entwicklungszusammenarbeit, davon 1,78 Milliarden Euro für auf die ODA anrechenbare Studienplatzkosten von Studierenden aus Entwicklungsländern.
In 2022 beliefen sich die ODA-anrechenbaren Aufwendungen für Flüchtlinge aus Entwicklungsländern in Deutschland auf 4,6 Milliarden Euro, was einem Anteil von 13,5 % an den Gesamt-ODA-Leistungen entspricht.
Im Rahmen der privaten Entwicklungszusammenarbeit leisteten 2022 die Nichtregierungsorganisationen in Deutschland - zum Beispiel Brot für die Welt (Teil von EWDE e. V.) oder Ärzte ohne Grenzen e. V. - Beiträge finanziert aus Eigenmitteln und Spenden in Höhe von 1,7 Milliarden Euro.
Die Summe der privaten Direktinvestitionen an Entwicklungsländer lag bei 19,0 Milliarden Euro (davon 13,8 Milliarden Euro zu Marktbedingungen) nach Revision der Bundesbank.
Bei den aufgeführten Betrags- und Prozentangaben handelt es sich um gerundete Werte. Weitere Informationen und Tabellen finden Sie auf den Internetseiten des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).