Aus dem Newsroom Post-, Kurier- und Expressdienste

Branche boomt dank Onlinehandel, aber nicht alle profitieren

Der Onlinehandel boomt und mit ihm die Branche der Post-, Kurier- und Expressdienste - und das nicht nur zur Weihnachtszeit. Wir werfen einen Blick auf die wirtschaftliche Situation der Unternehmen, die Verdienste und Arbeitszeiten der Menschen, die hier tätig sind, und die Folgen der wachsenden Nachfrage nach Paketdienstleistungen.

Link zur Pressemitteilung vom 25. November 2020

Hinweise zur Einordnung und zur Abgrenzung der Post-, Kurier- und Expressdienste

Post-, Kurier- und Expressdienste: Branche mit niedrigen Verdiensten

Die Post-, Kurier- und Express­dienste gehören innerhalb des Produzierenden Gewerbes und Dienstleistungs­bereichs zu den Branchen mit den niedrigsten Verdiensten. Vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Branche verdienten 2019 durchschnittlich 2 924 Euro brutto im Monat und damit rund 1 000 Euro weniger als der Durchschnitt aller Beschäftigten im Produzierenden Gewerbe und Dienstleistungs­bereich (3 994 Euro brutto im Monat). Sonderzahlungen, zum Beispiel in Form von Urlaubs- oder Weihnachtsgeld, sind nicht berücksichtigt.

Im Vergleich zum Jahr 2010 ist der Bruttomonats­verdienst aller Beschäftigten (Vollzeit-, Teilzeit- und geringfügig Beschäftigte) in der Branche Post-, Kurier- und Expressdienste um 15,6 % gestiegen. Damit blieb der Verdienstzuwachs hinter dem Plus von 25,6 % im gesamten Produzierenden Gewerbe und Dienstleistungsbereich zurück.

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Hinweis: Beim Nominal­lohnindex wird die Entwicklung der Verdienste einschließlich Sonderzahlungen von vollzeit-, teilzeit- und geringfügig beschäftigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erfasst.

Zur besseren Analyse der Durchschnitts­verdienste lassen sich Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer je nach Anforderungs­profil des Arbeitsplatzes in fünf Leistungs­gruppen einteilen. Danach verdienten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in leitender Stellung in der Branche Post-, Kurier- und Express­dienste 2019 mit durchschnittlich 6 319 Euro mehr als doppelt so viel wie eine Fachkraft (2 907 Euro). Zur Leistungs­gruppe 1 (Arbeitnehmer/-innen in leitender Stellung) gehörten jedoch lediglich 4,0 % der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Bei den rund 92 % der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die als Fachkraft, angelernte oder ungelernte Kraft arbeiteten, lag der monatliche Bruttoverdienst zwischen knapp 2 900 und 2 000 Euro.

Bruttomonatsverdienste vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Jahr 2019 (ohne Sonderzahlungen)
Anteil der Arbeitnehmer in Leistungsgruppen in % Euro
Post-, Kurier und Expressdienste insgesamt100,02 924
Leistungsgruppe 1 - Arbeitnehmer/-innen in leitender Stellung4,06 319
Leistungsgruppe 2 - Herausgehobene Fachkräfte5,04 213
Leistungsgruppe 3 - Fachkräfte63,02 907
Leistungsgruppe 4 - Angelernte Arbeitnehmer/-innen19,02 403
Leistungsgruppe 5 - Ungelernte Arbeitnehmer/-innen10,02 019

Zwischen den einzelnen Branchen im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich bestehen große Verdienstunterschiede. Die Branche der Post-, Kurier- und Expressdienste gehört zu den Branchen mit den niedrigsten Verdiensten. Am unteren Ende des Rankings rangieren die Bereiche "Beherbergung“ (2 543 Euro) und "Gastronomie“ (2 371 Euro).

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Knapp drei Viertel der Vollzeitbe­schäftigten in der Branche Post-, Kurier- und Express­dienste im Jahr 2019 waren Männer. Dies ist eine der wenigen Branchen, in denen die Frauen mit einem Bruttomonats­verdienst von durchschnittlich 2 932 Euro mehr verdienen als die Männer (2 921 Euro). Die Begründung liegt allerdings darin, dass die Männer innerhalb der unteren Leistungsgruppen einen stärkeren Anteil haben und sich folglich der durchschnittliche Verdienst geringer darstellt.

Alle hier veröffentlichten Verdienstangaben sind arithmetische Mittelwerte. Wichtig für die Interpretation ist eine Vorstellung über die Verteilung der Beschäftigten um einen solchen Mittelwert: Aus der Verdienststrukturerhebung 2018 ist bekannt, dass knapp 2 von 3 Vollzeitbeschäftigten (63 %) weniger verdienen als den gesamtwirtschaftlichen Durchschnitts­verdienst; nur ein gutes Drittel (37 %) hat höhere Bruttoverdienste. Dieses Drittel hat so hohe Verdienste, dass der Durchschnittswert für alle Beschäftigten "nach oben“ gezogen wird.

Zwei von drei Erwerbstätigen der Branche sind atypisch beschäftigt – hohe Teilzeit­beschäftigung

In der Branche der Post-, Kurier- und Expressdienste arbeiteten im Jahr 2019 nach Ergebnissen des Mikrozensus rund 320 000 Kernerwerbstätige. Im Vergleich zum Jahr 2010 arbeiteten 2 % mehr in diesem Wirtschaftsbereich. Kernerwerbstätige sind Personen im Alter von 15 bis 64 Jahren, soweit sie nicht in Bildung oder Ausbildung oder einem Freiwilligendienst sind.

Im Jahr 2019 waren bei den Post-, Kurier- und Expressdiensten mit einem Anteil von knapp einem Drittel (30 %) überdurchschnittlich viele der Kernerwerbstätigen atypisch beschäftigt. Der Anteil lag damit deutlich höher als der Durchschnitt bezogen auf alle Kernerwerbstätigen, der nur knapp ein Fünftel betrug (19 %). Zu den atypisch Beschäftigten zählen befristet Beschäftigte, Teilzeitbeschäftigte mit bis zu 20 Wochenstunden, geringfügig Beschäftigte sowie Personen in Zeitarbeit.

Während der Anteil atypisch Beschäftigter insgesamt seit 2010 um 3,1 Prozentpunkte zurückgegangen ist, fiel der Rückgang unter den Kernerwerbstätigen bei Post-, Kurier- und Expressdiensten etwas schwächer aus (-2,0 Prozentpunkte). Dabei sind die Anteile für alle Formen atypischer Beschäftigung in dieser Branche überdurchschnittlich. Vor allem in der Teilzeitbeschäftigung bis 20 Wochenstunden war die Quote mit 20 % annähernd doppelt so hoch wie im Durchschnitt aller Branchen (alle Kernerwerbstätigen: 12 %). 10 % der Kernerwerbstätigen in der Branche Post-, Kurier- und Expressdienste waren zudem befristet beschäftigt (alle Kernerwerbstätigen: 6 %).

Die Altersstruktur der in der Branche der Post-, Kurier- und Expressdienste erwerbstätigen entsprach 2019 im Wesentlichen derjenigen aller Kernerwerbstätigen. Jüngere Erwerbstätige im Alter von 15- bis unter 25 Jahren waren 2019 etwas überrepräsentiert.

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Kernerwerbstätige 1 nach Erwerbsformen
Ergebnisse des Mikrozensus
ErwerbsformInsgesamtPost-, Kurier- und Expressdienste
20192010201920102019201020192010
in 1 000Anteil in %in 1 000Anteil in %
1: Erwerbstätige im Alter von 15 bis 64 Jahren, nicht in Bildung, Ausbildung oder einem Freiwilligendienst.
2: Umfasst auch mithelfende Familienangehörige, die in der Tabelle nicht gesondert ausgewiesen sind.
3: Angaben lassen sich nicht zur Gesamtzahl der atypisch Beschäftigten aufsummieren, da sich die Gruppen
überschneiden.
Insgesamt 237 66535 145100,0100,0320314100,0100,0
Normalarbeitnehmer/-innen26 82523 13171,265,821419466,962,0
darunter: 
Teilzeitbeschäftigte über 20 Wochenstunden4 1022 57110,97,3332410,37,5
Atypisch Beschäftigte7 3337 94519,522,69710130,332,3
und zwar: 3
Befristet Beschäftigte2 2962 8586,18,1322810,09,0
Teilzeitbeschäftigte bis zu 20 Wochenstunden4 6504 94212,314,1647720,024,6
Geringfügig Beschäftigte2 0132 5175,37,223337,210,4
Zeitarbeitnehmer/-innen8537432,32,1952,81,5
Selbstständige3 4333 9179,111,19182,85,7

Arbeitszeiten: Zwei Drittel der Erwerbstätigen der Branche arbeitet am Wochenende oder an Feiertagen

Zwei von drei Erwerbstätigen (63 %) bei Post-, Kurier- und Expressdiensten arbeiteten laut Ergebnissen des Mikrozensus 2019 auch am Wochenende und an Feiertagen. Über alle Branchen hinweg lag der Anteil der an Wochenenden und an Feiertagen arbeitenden Erwerbstätigen nur bei etwas mehr als einem Drittel (36 %)1.

Samstags-, Sonntags- und Feiertagsarbeit ist im Branchenvergleich sehr unterschiedlich verbreitet: Niedrig war der Anteil im Maschinenbau mit 20 % der Erwerbstätigen, hoch im Beherbergungsgewerbe mit 78 %.

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Arbeit am Abend ist in der Branche Post-, Kurier- und Expressdienste eher unterdurchschnittlich verbreitet. Nur ungefähr jeder und jede fünfte Erwerbstätige (21 %) arbeitete zumindest gelegentlich zwischen 18.00 Uhr und 23.00 Uhr. Über alle Branchen hinweg traf dies auf mehr als jede dritte erwerbstätige Person (34 %) zu.

Mit einem Anteil von 15 % arbeiteten Erwerbstätige bei Post-, Kurier- und Expressdiensten etwas häufiger nachts zwischen 23.00 Uhr und 6.00 Uhr morgens gegenüber 11 % unter allen Erwerbstätigen.

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1: Personen, die in den zurückliegenden 4 Wochen mindestens einmal an einem Wochenende oder Feiertag gearbeitet haben.

Preise im Wirtschaftszweig Post-, Kurier- und Express­dienste steigen überdurch­schnittlich

Vom Jahr 2015 bis zum zweiten Quartal 2020 stiegen die Preise für Leistungen aus dem Wirtschaftszweig der Post-, Kurier- und Expressdienste um 11,2 %. Damit stiegen die Preise in dieser Branche am kräftigsten innerhalb des Wirtschaftsabschnittes "Verkehr und Lagerei“. Zum Vergleich: Im gesamten Wirtschaftsabschnitt "Verkehr und Lagerei“ erhöhten sich die Preise innerhalb dieses Zeitraums nur um 6,6 %.

Somit mussten Unternehmen und Haushalte für Post-, Kurier- und Expressdienste deutlich tiefer in die Tasche greifen. Gründe dafür sind unter anderem der Boom im Onlinehandel sowie das gestiegene Brief- und Paketporto.

Die Erzeugerpreise für Post-, Kurier und Expressdienste messen die Entwicklung der Preise für das Sammeln, Sortieren und Befördern von Briefen, Paketen und sonstigen Waren, für Zeitungsdienste sowie die Expressdienste für gewerbliche und private Kunden.

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Post-, Kurier- und Express­dienste: Wertschöpfung seit 2008 um 22 % gestiegen

Post-, Kurier- und Express­dienste erwirtschafteten 2018 eine Bruttowert­schöpfung von knapp 17 Milliarden Euro. Dies ist ein Anstieg um 22 % gegenüber 2008. Der Wirtschafts­bereich hatte 2018 einen Anteil von 0,5 % an der gesamten Bruttowert­schöpfung in Deutschland. Zum Vergleich: Auf den kompletten Wirtschafts­abschnitt "Verkehr und Lagerei", zu dem die Post-, Kurier- und Express­dienste zählen, entfielen rund 133 Milliarden Euro.

Vor der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 befand sich die Branche in Deutschland in einer Boomphase, die 2009 abrupt endete. Nach dem Einbruch 2010 erholte sich die Branche zunächst in geringerem Maße als die Gesamtwirtschaft. Seit 2012 wächst sie aber wieder überdurchschnittlich.

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Methodischer Hinweis:
Die Bruttowertschöpfung ist eine Kennzahl der wirtschaftlichen Leistung der Wirtschaftsbereiche.

Die Bruttowertschöpfung wird durch Abzug der Vorleistungen von den Produktions­werten errechnet; sie umfasst also nur den im Produktions­prozess geschaffenen Mehrwert. Die Bruttowert­schöpfung ist bewertet zu Herstellungspreisen, das heißt ohne die auf die Güter zu zahlenden Steuern (Gütersteuern), aber einschließlich der empfangenen Güter­subventionen. Beim Übergang von der Bruttowert­schöpfung (zu Herstellungspreisen) zum Bruttoinlands­produkt sind die Nettogüter­steuern (Gütersteuern abzüglich Güter­subventionen) global hinzuzufügen, um zu einer Bewertung des Bruttoinlands­produkts zu Marktpreisen zu gelangen.

26 Unternehmen erzielen 80 % des Jahresumsatzes der Branche

Die rund 16 100 Unternehmen der Branche Post-, Kurier- und Expressdienste erzielten 2018 einen Gesamtumsatz von 42,6 Milliarden Euro. Im Vergleich zu 2017 ist dies ein Anstieg von 5,1 %.

Die Branche wird von vielen kleinen umsatzschwachen und wenigen großen umsatzstarken Unternehmen dominiert. Allein die 26 umsatzstärksten Unternehmen erzielten im Jahr 2018 zusammen einen Jahresumsatz von rund 34 Milliarden Euro. Das sind 80 % des Umsatzes der gesamten Branche. 9 von 10 der Unternehmen der Branche waren im Jahr 2018 Kleinunternehmen mit einem Jahresumsatz von weniger als 1 Million Euro. Zusammen erwirtschafteten diese 14 522 Unternehmen gerade einmal 2,2 Milliarden Euro oder 5,2 % des gesamten Branchenumsatzes.

Unternehmen nach Umsatzgrößenklassen 2018 - Unternehmensregister
Post-, Kurier- und Expressdienste
UmsatzgrößenklassenAnzahl der UnternehmenUmsatz in 1 000 EuroAnteil am Umsatz insgesamt in %
unter 1 Million14 5222 221 0275,2
1 bis unter 2 Millionen7741 088 5612,6
2 bis unter 10 Millionen6522 587 3456,1
10 bis unter 50 Millionen1352 703 0286,3
50 Millionen und mehr2634 045 06279.8
Insgesamt16 10942 645 023100,0

Zahl der Erwerbstätigen bei den Post-, Kurier- und Expressdiensten von 2010 bis 2018 um 17,3 % gestiegen

Die Zahl der Erwerbstätigen stieg nach den Konzepten der Volkwirtschaftlichen Gesamtrechnungen bei den Post-, Kurier- und Expressdiensten von 2010 bis 2018 um 17,3 % auf rund 521 000 Personen. Damit wuchs der Personalbestand dieser Branche stärker als die Beschäftigtenzahl der deutschen Wirtschaft insgesamt, in der es im gleichen Zeitraum 9,3 % mehr Erwerbstätige gab.

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Methodischer Hinweis:
Die Erwerbstätigenrechnung betrachtet die Beschäftigung im definitorischen Kontext der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen. Zu den Erwerbstätigen zählen alle Personen, die als Arbeitnehmer (Arbeiter, Angestellte, Beamte, geringfügig Beschäftigte, Soldaten) oder als Selbstständige beziehungsweise als mithelfende Familienangehörige innerhalb der Produktionsgrenze des Europäischen Systems Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen (ESVG) eine auf wirtschaftlichen Erwerb gerichtete Tätigkeit ausüben bzw. in einem Arbeits- oder Dienstverhältnis stehen. Im Einklang mit der Erwerbstätigendefinition nach dem Labour-Force-Konzept der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) spielt dabei der zeitliche Umfang der Tätigkeit für die Zuordnung zu den Erwerbstätigen keine Rolle. Als erwerbstätig gilt auch, wer sich in einem Beschäftigungsverhältnis befindet, im Berichtszeitraum diese Beschäftigung aber vorübergehend nicht ausgeübt hat, wie beispielsweise Personen in Elternzeit oder in der Freistellungsphase der Altersteilzeit. Ebenso zählen Kurzarbeitende zu den Erwerbstätigen. Personen mit mehreren gleichzeitigen Beschäftigungsverhältnissen werden nur einmal gezählt und dabei der Beschäftigungsart und Branche ihrer Haupttätigkeit zugeordnet.

Bestellungen vor Weihnachten sorgen für einen Boom im Internet-Einzelhandel

Der seit Jahren anhaltende Boom im Online-Einzelhandel nimmt im Jahr 2020 noch einmal deutlich an Fahrt auf. Dieser Trend wird durch die Corona-Pandemie noch weiter Verstärkt. Von Januar bis September 2020 setzte der Online-Einzelhandel real (preisbereinigt) 21,2 % mehr um als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Im Vergleich dazu ist die Entwicklung im Einzelhandel in Verkaufsräumen auf einem niedrigen Niveau. In den ersten neun Monaten im Jahr 2020 lag der Umsatz im Einzelhandel in Verkaufsräumen um 0,8 % über dem Umsatz im entsprechenden Vorjahreszeitraum.

Seit 2015 macht sich insbesondere das Weihnachtsgeschäft im Online-Einzelhandel bemerkbar. Mit Aktionsangeboten wie dem "Black Friday“ oder dem "Cyber Monday“ locken die Einzelhändler, um das Weihnachtsgeschäft anzukurbeln. Die Umsätze im Online-Einzelhandel stiegen von Oktober auf November 2019 real um 17,5 %, von November auf Dezember noch einmal um 1,8 %.

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Die Schließung vieler Ladengeschäfte zur Eindämmung der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 bescherte dem Online-Einzelhandel ein zusätzliches Umsatzplus, vergleichbar mit dem Vorweihnachtsgeschäft: Im April 2020 lag der Umsatz um 31 % über dem im April 2019, im Mai betrug das Plus gegenüber dem Vorjahresmonat 31,4 %.

Die Grafik zeigt deutlich die Umsatz-Spitzen des Weihnachtsgeschäftes im November und Dezember, aber auch die Schere zwischen dem Online-Einzelhandel und dem Einzelhandel in Geschäften und Verkaufsräumen, die immer größer wird.

Die Grafik zeigt deutlich die Umsatz-Spitzen des Weihnachts­geschäftes im November und Dezember, aber auch die Schere zwischen dem Online-Einzelhandel und dem Einzelhandel in Geschäften und Verkaufsräumen, die immer größer wird.

Ergebnisse zum Online-Einzelhandel finden Sie unter der Wirtschaftszweig­klassifikation „Versand- und Internet-Einzelhandel“ (WZ08-47.91). Die beiden Begriffe werden synonym verwendet. Um die saisonalen Effekte deutlich zu machen, wurden bewusst preis-, aber nicht kalender- und saisonbereinigte Daten verwendet.

Umsatz im Online-Einzelhandel 2018: Steigerung zum Vorjahr um 10,2 % - Umsatz mit Bekleidung konnte Spitzen­platz ausbauen

Unabhängigkeit von Öffnungs­zeiten, große Produktauswahl, bequeme Lieferung nach Hause: die Gründe, warum Online-Einzelhandel immer beliebter wird, sind vielfältig. Die Menschen in Deutschland kaufen immer mehr im Internet ein und bescheren den Online-Händlern wachsende Umsätze.

Verglichen mit den 445,6 Milliarden Euro Gesamtumsatz von Einzelhandels­unternehmen im Jahr 2010 war der Umsatz von Online-Einzelhändlern mit 22,4 Milliarden Euro (5,0 % des Gesamtumsatzes im Einzelhandel) zu diesem Zeitpunkt noch unbedeutend. Bis zum Jahr 2018 wuchs der Online-Einzelhandel auf ein Umsatz­volumen von 70,6 Milliarden Euro und einen Anteil von 12,2 % am Einzelhandel insgesamt.

An der Spitze beim Umsatz im Online-Einzelhandel im Jahr 2018 steht Bekleidung mit über 9,6 Milliarden Euro, gefolgt von Einzelhandel mit sonstigen Waren mit 6,1 Milliarden Euro, Computern und Software mit 4,2 Milliarden Euro und elektrischen Haushaltsgeräten mit 3,5 Milliarden Euro. Der Umsatz mit Bekleidung hat einen Anteil von 14 % am Umsatz des Online-Einzelhandels und konnte im Vergleich zum Vorjahr seinen Spitzen­platz noch ausbauen.

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74 % des Abfalls aus Papier, Pappe und Kartonagen gehen in Deutschland auf das Konto der privaten Haushalte

Kaufen, aufreißen, wegwerfen – die meisten Verpackungen haben eine sehr kurze Lebensdauer. Das Abfallauf­kommen von Papier, Pappe und Kartonagen der privaten Haushalte und der Industrie lag 2018 in Deutschland bei 7,6 Millionen Tonnen und damit höher als die Abfallmenge an gemischten Verpackungen und Wertstoffen (5,3 Millionen Tonnen) sowie die Abfallmenge an Glas (2,5 Millionen Tonnen).

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74 % der 7,6 Millionen Tonnen Abfall aus Papier, Pappe und Kartonagen gehen auf das Konto der privaten Haushalte.

Nahezu der komplette haushalts­typische Abfall aus Papier, Pappe und Kartonagen wurde 2018 stofflich oder energetisch verwertet, das entspricht einer Verwertungs­quote von 100,0 %. Im Jahr 2018 wurde von den verwerteten Abfällen aus Papier, Pappe und Kartonagen mit 7,5 Millionen Tonnen (98,8 %) der Großteil recycelt, also stofflich verwertet. Rund 91 000 Tonnen wurden energetisch verwertet (Zweck der Erzeugung von Wärme und Strom).

Stand: 25.11.2020