Bevölkerung Entwicklung der privaten Haushalte zwischen 1991 und 2040

Als Privathaushalt zählt eine Gemeinschaft von Personen, die zusammen wohnen und wirtschaften. Sie finanzieren in der Regel ihren Lebensunterhalt gemeinsam beziehungsweise teilen sich die Ausgaben für den Haushalt. Personen, die nur für sich selbst wirtschaften (Alleinlebende oder Wohngemeinschaften ohne gemeinsame Haushaltsführung), gelten als eigenständige Privathaushalte. Untermieter, Gäste und Hausangestellte gehören nicht zum Haushalt. Haushalte mit mehreren Wohnsitzen, also Haupt- und ein oder mehrere Nebenwohnsitze, werden mehrfach gezählt.

Die Zahl der Privathaushalte betrug 2018 in Deutschland 41,4 Millionen. Das waren 6,1 Millionen oder 17 % mehr als im Jahr 1991. Bis 2040 wird die Zahl der Haushalte nach der Trendvariante der Haushaltsvorausberechnung 2020 voraussichtlich nicht mehr so stark steigen: Im Jahr 2040 wird es demnach 42,6 Millionen Haushalte geben.

Der relativ starke Anstieg der Zahl der Privathaushalte seit 1991 hing einerseits mit dem Bevölkerungswachstum und andererseits mit dem Trend zu Ein- und Zweipersonenhaushalten zusammen. Während die Bevölkerungszahl zwischen 1991 und 2018 lediglich um knapp 4 % stieg, nahm die Zahl der Einpersonenhaushalte um 46 % und die Zahl der Zweipersonenhaushalte um 29 % zu. Zugleich nahm die Zahl der Haushalte mit drei oder mehr Personen um 20 % ab.

Haushaltsstruktur 2018

Die Struktur der Privathaushalte nach der Haushaltsgröße hat sich infolge dieser Entwicklungen verändert. Im Jahr 1991 bestanden 64 % der Haushalte aus einer oder aus zwei Personen, in den übrigen 36 % der Haushalte lebten drei oder mehr Mitglieder. Im Jahr 2018 betrug der Anteil der Ein- und Zweipersonenhaushalte bereits 76 %, während nur in 24 % der Haushalte mehr als zwei Personen zusammenwohnten.

Woher kommt der Trend zu kleineren Haushalten? Zum einen ist er durch den Rückgang der Eheschließungen und Geburten sowie die Verbreitung von Partnerschaften mit separater Lebensführung erklärbar. Zum anderen sorgen die fortschreitende demografische Alterung und die Verbesserung der gesundheitlichen Verfassung älterer Menschen dafür, dass immer mehr Senioren allein oder zu zweit einen eigenständigen Haushalt führen. Neben diesen soziodemografischen Faktoren hat auch die hohe berufliche Mobilität von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern den Trend zu kleineren Haushalten gefördert.

Trotz der immer noch zunehmenden Zahl kleiner Haushalte in den letzten Jahren hat der lang anhaltende Trend an Tempo verloren. Die aktuellen Ergebnisse des Mikrozensus zeigen einen geringeren Anstieg der Zweipersonenhaushalte und einen leicht verlangsamten Rückgang der Haushalte mit drei, vier oder mehr Mitgliedern. Die neuen Entwicklungen hängen mit leicht veränderten Haushaltsstrukturen zusammen, die im Mikrozensus seit 2016 nachgewiesen wurden.

Vorausberechnung der Privathaushalte bis 2040

Zwischen 2018 und 2040 wird die Gesamtzahl der Privathaushalte nach der Trendvariante der Haushaltsvorausberechnung 2020 von 41,4 auf 42,6 Millionen steigen. Zu diesem Anstieg der Haushaltszahl tragen, wie auch in der Vergangenheit, die Ein- und Zweipersonenhaushalte bei. Die Zahl der Einpersonenhaushalte wird von 17,3 auf voraussichtlich 19,3 Millionen und die Zahl der Haushalte mit zwei Personen von 14,0 auf voraussichtlich 14,1 Millionen steigen. Zugleich werden die Haushalte mit drei oder mehr Mitgliedern seltener. Ihre Zahl wird von 10,1 Millionen auf 9,2 Millionen sinken.

Die Vorausberechnung der Privathaushalte geht zum einen von der künftigen Entwicklung der Bevölkerung nach der 14. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung (Variante 2) aus. Zum anderen beruht sie auf den langjährigen Trends in der Entwicklung der Privathaushalte auf Basis der Ergebnisse des Mikrozensus.

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