Bevölkerung Mehr Pflegebedürftige

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Immer mehr Menschen sind in Deutschland im Zuge der Alterung der Gesellschaft von Pflege­bedürftig­keit betroffen. Im Dezember 1999 gab es 2,02 Millionen Pflege­bedürftige, im Dezember 2009 war ihre Zahl auf 2,34 Millionen gestiegen und im Dezember 2019 waren 4,13 Millionen Menschen pflege­bedürftig im Sinne des Pflege­versicherungs­gesetzes (SGB XI). Im Dezember 2021 waren es 4,96 Millionen.

Ein Sondereffekt liegt seit 2017 mit der Einführung des neuen weiter gefassten Pflegebedürftigkeitsbegriffs vor. Dies führte zu einem überdurchschnittlichen Anstieg der Zahl der Pflegebedürftigen. Zudem ist ein Teil des Anstiegs 2021 (etwa 160 000 Pflegebedürftige) auf die Behebung einer vorherigen Untererfassung im Pflegegrad 1 zurückzuführen.

Über 80 % werden zu Hause versorgt

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4,17 Millionen Pflegebedürftige beziehungsweise 84 % wurden 2021 zu Hause versorgt. Davon wurden 3,12 Millionen Pflege­bedürftige überwiegend durch Angehörige gepflegt. Weitere 1,05 Millionen Pflege­bedürftige lebten ebenfalls in Privat­haushalten, sie wurden jedoch zusammen mit oder vollständig durch ambulante Pflege­dienste versorgt. 16 % oder 0,79 Millionen Pflegebedürftige wurde in Pflegeheimen vollstationär betreut.

Risiko steigt mit dem Alter

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Das Risiko pflege­bedürftig zu sein, steigt mit zunehmendem Alter an. Während bei den 70- bis 74-Jährigen rund 9 % pflege­bedürftig waren, wurde für die ab 90-Jährigen die höchste Pflege­quote ermittelt: Der Anteil der Pflege­bedürftigen an der Bevölkerung in diesem Alter betrug 82 %.

Aufgrund der weiteren Alterung der Gesell­schaft erwarten Prognosen und Voraus­berech­nungen auch für die nächsten Jahre eine Zunahme der Zahl der Pflege­bedürftigen und weiter steigenden Versorgungs­bedarf.

In den Prognosen der letzten Jahre ist der Effekt durch den neuen Pflege­bedürftig­keits­begriff häufig noch nicht voll­ständig berücksichtigt.

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