Bevölkerung Lebensformen älterer Menschen

Ältere Menschen ab 65 Jahren leben in Deutschland überwiegend entweder in einer Partner­schaft oder – dies gilt insbesondere für Hoch­betagte ab 85 Jahren – alleine, das heißt ohne weitere Personen im Haushalt. Andere Formen des Zusammen­lebens, beispiels­weise mit ihren Kindern oder mit anderen Verwandten oder Freunden, kommen dagegen sehr selten vor: 2022 traf dies lediglich auf 5 % der älteren Menschen zu.

Im Hinblick auf die Lebens­formen handelt es sich bei den älteren Menschen ab 65 Jahren um eine hetero­gene Gruppe. Daher werden die 65- bis 84-Jährigen hier getrennt von den Hoch­betagten ab 85 Jahren betrachtet, und zwar für den Zeit­raum von 1996 bis 2022. Seit 1996 werden im Mikrozensus nach dem so­genannten Lebensformenkonzept neben verheirateten Paaren auch Lebens­gemein­schaften erfragt. Diese können daher hier ebenfalls berück­sichtigt werden.

Die meisten Personen zwischen 65 und 85 Jahren leben in einer Partnerschaft

Die Zahl der 65- bis 84-Jährigen am Haupt­wohnsitz ihrer Lebens­form stieg seit 1996 von insgesamt 11,7 Millionen Personen (7,1 Millionen Frauen und 4,6 Millionen Männer) auf 15,5 Millionen im Jahr 2022 (8,4 Millionen Frauen und 7,1 Millionen Männer). Bereits zu Beginn des betrachteten Zeit­raums lebte mehr als die Hälfte der Menschen im Alter von 65 bis 84 Jahren mit einer Partnerin oder einem Partner zusammen. Bis 2009 hat dieser Anteil konti­nuierlich von 57 auf 66 % zugenommen, stagniert jedoch seit 2010 und liegt somit auch im Jahr 2021 immer noch bei zwei Dritteln (65 %). Ursache für diese Ent­wicklung ist die im Zeitverlauf steigende Lebens­erwartung, durch die Partner­schaften seltener durch den Tod beendet werden. Mit 77 % leben Männer dabei häufiger in Partner­schaft als Frauen; bei ihnen sind es nur knapp 55 %.

Ein Drittel der älteren Menschen in Privathaushalten lebt allein

Gegengleich zu den Partner­schaften hat sich der Anteil der allein­lebenden älteren Menschen seit 1996 entwickelt. Er hat seit 1996 von 37 auf 30 % im Jahr 2009 abge­nommen. Seither stagniert er bei rund einem Drittel. Diese Abnahme ist vor allem auf die Ent­wicklung bei den älteren Frauen zurück­zu­führen. Hier sank der Anteil der Allein­lebenden von 50 % im Jahr 1996 um 10 Prozent­punkte auf 40 % im Jahr 2022. Bei den gleich­altrigen Männern nahm der Anteil der Allein­lebenden hin­gegen von 15 auf 20 % zu.

Ein Grund für den Anstieg des Anteils der allein­lebenden Männer ist wiederum die allmählich zunehmende Lebens­erwartung in dieser Gruppe. Entsprechend steigt auch die Wahr­schein­lichkeit für Männer, ihre Partnerinnen zu überleben.

Unter Hochbetagten ist Partnerschaft seltener

Auch unter den Hochbetagten führt die steigende Lebenserwartung zu einer Zunahme an Partnerschaften.

Während 1996 noch 18 % der Hochbetagten mit einer Partnerin oder einem Partner zusammenlebten, waren es 2022 bereits 36 %. Anders als bei den 65- bis 84-Jährigen ist der Anteil der in Partnerschaft lebenden Hochbetagten seit 1996 relativ konstant gestiegen.

Alleinleben nimmt mit dem Alter zu

Dennoch ist das Allein­leben im hohen Alter die am weitesten verbreitete Lebens­form. Der Anteil der Allein­lebenden lag 2022 mit 56 % etwas niedriger als 1996 (knapp 63 %).

Diese Entwicklung fällt bei hoch­betagten Männern und Frauen ähnlich aus, wenn­gleich auf sehr unter­schied­lichem Niveau: 1996 lag der Anteil der allein­lebenden hoch­betagten Frauen bei 72 % und stieg bis 2007 auf 76 % an. Danach fiel der Wert bis 2022 leicht auf 71 %. Der Anteil der allein­lebenden hoch­betagten Männer lag 1996 bei 39 %, war also nur rund halb so hoch wie bei den gleich­altrigen Frauen. Bis 2004 änderte sich der Anteil kaum. Seit 2005 nahm er allerdings bis 2022 nahezu konti­nuierlich auf 31 % ab. Dass der Anteil allein­lebender Hoch­betagter bei beiden Geschlechtern abnimmt, ist auch in dieser Alters­gruppe vor allem auf die steigende Lebens­erwartung zurück­zuführen.

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