Ältere Menschen ab 65 Jahren leben in Deutschland überwiegend entweder in einer Partnerschaft oder – dies gilt insbesondere für Hochbetagte ab 85 Jahren – alleine, das heißt ohne weitere Personen im Haushalt. Andere Formen des Zusammenlebens, beispielsweise mit ihren Kindern oder mit anderen Verwandten oder Freunden, kommen dagegen sehr selten vor: 2023 traf dies lediglich auf 5 % der älteren Menschen zu.
Im Hinblick auf die Lebensformen handelt es sich bei den älteren Menschen ab 65 Jahren um eine heterogene Gruppe. Daher werden die 65- bis 84-Jährigen hier getrennt von den Hochbetagten ab 85 Jahren betrachtet, und zwar für den Zeitraum von 1996 bis 2023. Seit 1996 werden im Mikrozensus nach dem sogenannten Lebensformenkonzept neben verheirateten Paaren auch Lebensgemeinschaften erfragt. Diese können daher hier ebenfalls berücksichtigt werden.
Die meisten Personen zwischen 65 und 85 Jahren leben in einer Partnerschaft
Die Zahl der 65- bis 84-Jährigen am Hauptwohnsitz ihrer Lebensform stieg seit 1996 von insgesamt 11,7 Millionen Personen (7,1 Millionen Frauen und 4,6 Millionen Männer) auf 15,8 Millionen im Jahr 2023 (8,6 Millionen Frauen und 7,2 Millionen Männer). Bereits zu Beginn des betrachteten Zeitraums lebte mehr als die Hälfte der Menschen im Alter von 65 bis 84 Jahren mit einer Partnerin oder einem Partner zusammen. Bis 2009 hat dieser Anteil kontinuierlich von 57 auf 66 % zugenommen, stagniert jedoch seit 2010 und liegt somit auch im Jahr 2023 immer noch bei zwei Dritteln (65 %). Ursache für diese Entwicklung ist die im Zeitverlauf steigende Lebenserwartung, durch die Partnerschaften seltener durch den Tod beendet werden. Mit 77 % leben Männer dabei häufiger in Partnerschaft als Frauen; bei ihnen sind es nur knapp 55 %.
Ein Drittel der älteren Menschen in Privathaushalten lebt allein
Gegengleich zu den Partnerschaften hat sich der Anteil der alleinlebenden älteren Menschen seit 1996 entwickelt. Er hat seit 1996 von 37 auf 30 % im Jahr 2009 abgenommen. Seither stagniert er bei rund einem Drittel. Diese Abnahme ist vor allem auf die Entwicklung bei den älteren Frauen zurückzuführen. Hier sank der Anteil der Alleinlebenden von 50 % im Jahr 1996 um 11 Prozentpunkte auf 39 % im Jahr 2023. Bei den gleichaltrigen Männern nahm der Anteil der Alleinlebenden hingegen von 15 auf 20 % zu.
Ein Grund für den Anstieg des Anteils der alleinlebenden Männer ist wiederum die allmählich zunehmende Lebenserwartung in dieser Gruppe. Entsprechend steigt auch die Wahrscheinlichkeit für Männer, ihre Partnerinnen zu überleben.
Unter Hochbetagten ist Partnerschaft seltener
Auch unter den Hochbetagten führt die steigende Lebenserwartung zu einer Zunahme an Partnerschaften.
Während 1996 noch 18 % der Hochbetagten mit einer Partnerin oder einem Partner zusammenlebten, waren es 2023 bereits 36 %. Anders als bei den 65- bis 84-Jährigen ist der Anteil der in Partnerschaft lebenden Hochbetagten seit 1996 relativ konstant gestiegen.
Alleinleben nimmt mit dem Alter zu
Dennoch ist das Alleinleben im hohen Alter die am weitesten verbreitete Lebensform. Der Anteil der Alleinlebenden lag 2023 mit 55 % etwas niedriger als 1996 (knapp 63 %).
Diese Entwicklung fällt bei hochbetagten Männern und Frauen ähnlich aus, wenngleich auf sehr unterschiedlichem Niveau: 1996 lag der Anteil der alleinlebenden hochbetagten Frauen bei 72 % und stieg bis 2007 auf 76 % an. Danach fiel der Wert bis 2023 leicht auf 70 %. Der Anteil der alleinlebenden hochbetagten Männer lag 1996 bei 39 %, war also nur rund halb so hoch wie bei den gleichaltrigen Frauen. Bis 2004 änderte sich der Anteil kaum. Seit 2005 nahm er allerdings bis 2023 nahezu kontinuierlich auf 31 % ab. Dass der Anteil alleinlebender Hochbetagter bei beiden Geschlechtern abnimmt, ist auch in dieser Altersgruppe vor allem auf die steigende Lebenserwartung zurückzuführen.
Weiterführende Informationen
- Neugestaltung des Mikrozensus ab 2020
- Themenseite Haushalte und Familien
- Publikationen zum Thema: Ältere Menschen in Deutschland und der Europäischen Union (EU)
- Die Generation 65+ in Deutschland (Begleitmaterial zur Pressekonferenz am 29. Juli 2015).