Die zunehmende Zahl älterer Menschen in Deutschland ist ein wichtiger Faktor im demografischen Wandel. Ergebnisse der Bevölkerungsfortschreibung zeigen, dass die Zahl der 65-Jährigen und Älteren seit 1991 von 12 Millionen auf 18,7 Millionen im Jahr 2022 deutlich gestiegen ist. Da jüngere Geburtsjahrgänge zugleich sinkende Personenzahlen aufweisen, stellen die ab 65-Jährigen im Zeitverlauf auch einen immer größeren Anteil an der Gesamtbevölkerung. Er stieg von 15 % im Jahr 1991 auf 22 % im Jahr 2022.
Der demografische Wandel und die damit verbundene Alterung der deutschen Gesellschaft stehen seit längerem im Fokus von Öffentlichkeit und Politik. Auch in Zukunft wird der demografische Wandel eine gesellschaftliche Kernherausforderung in Deutschland sein. Dies stellt auch der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in seinem Jahresgutachten für 2022/23 fest. Die Bevölkerungsentwicklung zeigt diese Alterung sehr deutlich: Während die gesamte Bevölkerung zwischen 1991 und 2022 um etwa 4,1 Millionen Personen gewachsen ist, ist die Zahl der 65-Jährigen und Älteren seit 1991 von 12,0 Millionen auf 18,7 Millionen im Jahr 2022 deutlich schneller gestiegen. Da jüngere Geburtsjahrgänge zugleich sinkende Personenzahlen aufweisen, stellen die ab 65-Jährigen im Zeitverlauf auch einen immer größeren Anteil an der Gesamtbevölkerung. Er stieg von 15 % im Jahr 1991 auf 22 % im Jahr 2022.
Hochbetagte: Personen ab 85 Jahren
Eine besonders stark wachsende Gruppe älterer Menschen sind die Hochbetagten. Zu den Hochbetagten ab 85 Jahren zählten 1991 knapp 1,2 Millionen Menschen. Ihre Zahl stieg bis 2022 insgesamt auf 2,7 Millionen. Sie hat sich damit mehr als verdoppelt und wuchs relativ betrachtet deutlich stärker als die der älteren Menschen ab 65 Jahren insgesamt (+ 55 %).
Mehr Ältere in Deutschland – mehr Sterbefälle insgesamt
Aufgrund des zunehmenden Anteils älterer Menschen an der Bevölkerung wird seit mehr als 20 Jahren mit einer jährlich steigenden Zahl der Sterbefälle in Deutschland gerechnet. Gleichzeitig stieg die Lebenserwartung vor Beginn der Corona-Pandemie jedoch tendenziell an. Der Effekt der steigenden Lebenserwartung schwächte damit den Alterungseffekt ab. Bei gleichzeitigem Wirken beider Effekte stiegen die Sterbefallzahlen vor Beginn der Pandemie jährlich um durchschnittlich 1 bis 2 %. In den drei Pandemiejahren gingen die jährlichen Anstiege über dieses Ausmaß hinaus. Die Lebenserwartung – auch die fernere Lebenserwartung der älteren Menschen – ist in dieser Zeit entsprechend zurückgegangen (Pressemitteilung Nr. 293 vom 25. Juli 2023).
Ältere Menschen rücken in den Fokus
Durch diese Veränderungen rücken ältere Menschen immer mehr in den Fokus von Politik und Gesellschaft, und Fragen zu ihrer Lebenssituation gewinnen an Bedeutung: Wie entwickelt sich die Erwerbstätigkeit älterer Personen? Wie verteilen sich die Geschlechter auf diese Bevölkerungsgruppe? Wie gestaltet sich das Zusammenleben älterer Menschen? Wie häufig leben sie in einer Partnerschaft? Mit wie vielen Generationen leben Ältere in einem Haushalt? Die Beiträge auf unserer Seite sollen diese und weitere Fragen aus Sicht der amtlichen Statistik beantworten.