Aus der 14. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung lässt sich ablesen, wie sich die Bevölkerung unter bestimmten Annahmen zur Geburtenhäufigkeit, Lebenserwartung und zu den Wanderungen bis zum Jahr 2060 entwickeln wird. Die Spannweite der Entwicklung der Zahl älterer Menschen wird durch die Variante 4 ("relativ alte Bevölkerung") als Obergrenze und die Variante 5 ("relativ junge Bevölkerung") als Untergrenze aufgezeigt.
Die Zahl der Menschen im Alter ab 65 Jahren stieg bereits zwischen 1990 und 2018 um 50 % von 11,9 Millionen auf 17,9 Millionen. In den nächsten 20 Jahren wird diese Zahl um weitere 5 bis 6 Millionen auf mindestens 22,7 Millionen wachsen. Die künftige Entwicklung ist für diese Altersgruppe im Wesentlichen durch den aktuellen Altersaufbau vorherbestimmt. Der Einfluss der Geburten und Wanderungen spielt hierfür nur eine sehr geringe Rolle. Die Entwicklung der Lebenserwartung wirkt sich dagegen stärker aus, jedoch vor allem bei den höheren Altersklassen und erst gegen Ende des Vorausberechnungszeitraums.
Für die Entwicklung der Bevölkerung im Alter zwischen 65 und 84 Jahren liefern die Varianten der 14. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung einen sehr ähnlichen Verlauf. Die Zahl der 65- bis 84-Jährigen wird bis 2025 zunächst vergleichsweise langsam von aktuell 15,6 auf maximal 16,7 Millionen ansteigen. Danach wird sie bis 2037 auf bis zu 20 Millionen erheblich zunehmen. Anschließend werden die stark besetzten Jahrgänge der sogenannten "Babyboomer-Generation" allmählich in die Gruppe der hochbetagten ab 85-Jährigen wechseln. Deshalb wird die Zahl der 65- bis 84-Jährigen zwischen 2038 und 2050 auf 17 bis 18 Millionen sinken und erst anschließend wieder leicht ansteigen.
Die Gruppe der hochbetagten Menschen ab 85 Jahren wird bereits in den nächsten Jahren von 2,3 Millionen im Jahr 2018 auf etwa 3,3 Millionen in 2025 steigen und dann bis Anfang der 2030er Jahre auf diesem Niveau bleiben. Danach wird sie aber kontinuierlich zunehmen und im Jahr 2055 je nach der angenommenen Entwicklung der Lebenserwartung auf 5,0 Millionen bis 6,5 Millionen wachsen. In den letzten fünf Jahren des Vorausberechnungszeitraums wird die Zahl der Menschen ab 85 Jahren aufgrund der Sterblichkeit der stark besetzten Jahrgänge jeweils um bis zu einer halben Million sinken.
Betrachtet man nicht nur die Zahl der Lebensjahre, sondern nutzt stattdessen die verbleibende (und steigende) Lebenserwartung als Maß für das Alter, fällt die Zunahme in der Zahl älterer Menschen weniger deutlich aus. Eine verbleibende Lebenserwartung von maximal 20 Jahren haben in Deutschland derzeit knapp 18 Millionen Menschen. Diese Zahl wird im Vorausberechnungszeitraum auf über 21 Millionen steigen, dann jedoch wieder auf etwa 19 Millionen im Jahr 2060 sinken. Maximal 5 Jahre Lebenserwartung hatten 2018 etwa 1,2 Millionen Menschen. Am Ende des Vorausberechnungszeitraums werden es bei einem moderaten Anstieg der Lebenserwartung um die 2 Millionen sein.