Die intensive Nutztierhaltung ist gekennzeichnet durch einen hohen Flächen- und Wasserverbrauch, belastet Böden und Gewässer und trägt mit ihren Emissionen zum Klimawandel bei. Dennoch wird die Tierhaltung weltweit ausgeweitet: Die Weltbevölkerung wächst, zugleich verändert der zunehmende Wohlstand in vielen Schwellen- und Entwicklungsländern das Ernährungsverhalten. Der jährliche Fleischverbrauch pro Kopf hat im letzten Jahrzehnt um rund 3 Kilo zugenommen. Lag der durchschnittliche weltweite Jahreskonsum 2012 laut FAO bei 41,4 Kilogramm pro Kopf, waren es 2022 rund 44,5 Kilogramm.
Geflügel | Schwein | Rind | Sonstige | Insgesamt | |
---|---|---|---|---|---|
Durchschnittlicher Verbrauch in Kilogramm pro Kopf | |||||
Deutschland | 16,5 | 39,0 | 14,1 | 1,8 | 71,4 |
Frankreich | 24,6 | 33,7 | 23,2 | 3,0 | 84,5 |
China | 17,7 | 40,2 | 8,1 | 4,6 | 70,6 |
Indien | 3,5 | 0,2 | 2,2 | 0,7 | 6,6 |
Nigeria | 1,6 | 1,7 | 1,5 | 2,8 | 7,6 |
Vereinigte Staaten | 53,5 | 29,9 | 38,0 | 1,5 | 122,9 |
Welt | 17,0 | 15,3 | 9,4 | 2,8 | 44,5 |
Geflügel: Huhn, Ente, Gans, Perlhuhn, Pute/Truthahn. Sonstige: Schaf, Ziege und andere. Ohne essbare Innereien. Gerundete Werte. Quelle: FAO ("Food balances"/"Food Balances (2010-)").
Starke Ausweitung der Tierhaltung
Um die Nachfrage nach Fleisch und anderen tierischen Produkten zu decken, wurde die Tierhaltung global stark ausgeweitet. So wuchs die Zahl der weltweit gehaltenen Hühner von 15,8 Milliarden im Jahr 2002 auf rund 26,6 Milliarden im Jahr 2022. Das waren ein Anstieg um 68 %. Auch der Bestand an Rindern, Schafen, Enten, Ziegen und Schweinen wuchs in diesem Zeitraum.
2002 | 2012 | 2022 | Veränderung 2002-2022 | |
---|---|---|---|---|
in Milliarden | in Prozent | |||
Hühner | 15,8 | 20,4 | 26,6 | +68 |
Rinder | 1,3 | 1,4 | 1,6 | +16 |
Schafe | 1,0 | 1,1 | 1,3 | +28 |
Ziegen | 0,8 | 0,9 | 1,1 | +46 |
Enten | 1,0 | 1,0 | 1,1 | +9 |
Schweine | 0,9 | 1,0 | 1,0 | +10 |
Quelle: FAO ("Production"/"Crops and livestock products"/"Live Animals")
Produktion von Geflügel verdoppelt sich fast
Weltweit wurden 2022 rund 361 Millionen Tonnen Fleisch erzeugt. Das war ein Anstieg um 48 % gegenüber dem Jahr 2002. Die Geflügelfleischproduktion verdoppelte sich fast (+87 %).
2002 | 2012 | 2022 | Veränderung 2002-2022 | |
---|---|---|---|---|
Schlachtgewicht in Millionen Tonnen | in Prozent | |||
Insgesamt | 243,0 | 307,5 | 360,6 | +48 |
davon: | ||||
Geflügel | 74,6 | 107,2 | 139,2 | +87 |
Schwein | 92,4 | 112,3 | 122,6 | +33 |
Rind | 55,8 | 62,0 | 69,3 | +24 |
Andere | 20,1 | 26,0 | 29,5 | +46 |
Geflügel: Huhn, Ente, Gans, Perlhuhn, Pute/Truthahn.
Quelle: FAO ("Production"/"Crops and livestock products"/"Livestock Primary")
Alternativen zur konventionellen Tierhaltung
Über mögliche Alternativen zur Massentierhaltung wird seit langem eine gesellschaftliche Debatte geführt. Weltweite Daten liegen zu diesem Thema nicht vor. In der EU war der Anteil der ökologisch gehaltenen Schweine und Rinder laut Eurostat 2022 weiterhin gering.
Das könnte Sie auch interessieren:
- Unterernährung weltweit
- Foodwaste: Millionen Tonnen Lebensmittel landen im Müll
- Europäischer Green Deal - Klimaneutralität bis 2050
Stand: 27.11.2024