Internationales Menschenhandel: Weniger Fälle als im Vorjahr aufgedeckt

UNODC-Jahresbericht 2022

Die Zahl der weltweit aufgedeckten Fälle von Menschenhandel ist 2020 gegenüber dem Vorjahr um 11 % zurückgegangen. Es war der erste Rückgang seit 20 Jahren. Das meldet das Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) in seinem Jahresbericht „Global Report on Trafficking in Persons 2022“.

Als Einflussfaktoren nennt UNODC die Restriktionen im Zuge der COVID-19-Pandemie, die einerseits die Möglichkeiten der Strafverfolgungsbehörden zur Bekämpfung von Menschenhandel begrenzten als auch den Handlungsspielraum der Menschenhändler einschränkte. Hinzu kommt die weitere Verlagerung des Menschenhandels in den Untergrund bzw. an schwer kontrollierbare Einsatzorte.

Näheren Untersuchungen in 166 Staaten zufolge waren in 60 % der aufgedeckten Fälle Frauen und Mädchen die Betroffenen. Sie werden meist Opfer sexueller Ausbeutung, während Jungen und Männer überwiegend Zwangsarbeit leisten müssen.

Grafik Menschenhandel weltweit. Betroffene nach Alter und Geschlecht.

Laut Artikel 4 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte sind Sklaverei und Sklavenhandel in allen ihren Formen verboten. Sofortige und wirksame Maßnahmen ergreifen, um Zwangsarbeit abzuschaffen, moderne Sklaverei und Menschenhandel zu beenden - das ist auch eines der Ziele der globalen Nachhaltigkeitsstrategie der Vereinten Nationen, die bis 2030 erreicht werden sollen (Sustainable Development Goals, Ziel 8.7).

Letzte Aktualisierung: 18.09.2023

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