Internationales Kinderarbeit nimmt weltweit wieder zu

160 Millionen Kinder zwischen 5 und 17 Jahren müssen arbeiten

In Steinbrüchen, Textilfabriken, auf Baumwollfeldern oder als Dienstmädchen: Ein gemeinsamer Bericht von ILO und UNICEF kommt zu dem Ergebnis, dass weltweit rund 160 Millionen Kinder im Alter zwischen 5 und 17 Jahren arbeiten müssen. Damit ist die Zahl der ausgebeuteten Kinder erstmals seit zwei Jahrzehnten wieder gestiegen. Die Organisationen befürchten, dass in Folge der COVID-19-Pandemie die Kinderarbeit weiter zunimmt, da viele Eltern ihre Einkommensmöglichkeiten verloren haben.

Der Großteil der Kinder arbeitet in der Landwirtschaft (70 %). Es folgen der Dienstleistungssektor mit 20 % sowie die Industrie einschließlich des Bergbaus mit 10 %. Viele Kinder müssen unter gefährlichen Bedingungen arbeiten, sind also zum Beispiel giftigen Substanzen ausgesetzt oder müssen schwere Lasten tragen.

Grafik Kinderabeit weltweit nach Wirtschaftssektor

Die Daten stammen aus dem Bericht "Child Labour: 2020 Global Estimates, trends and the road forward", herausgegeben von der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen UNICEF. Der 12. Juni ist der Internationale Tag gegen Kinderarbeit. Bis 2025 jeder Form von Kinderarbeit ein Ende zu setzen ist eines der Ziele der globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, Ziel 8.7).