HIV-Neuinfektionen weltweit deutlich zurückgegangen
Nach den aktuellen Daten des Gemeinsamen Programms der Vereinten Nationen zu HIV/AIDS (UNAIDS) ist die Zahl der HIV-Neuinfektionen im Jahr 2023 weiter zurückgegangen. Seit Anfang der 2000er Jahre ist ein deutlicher Abwärtstrend zu beobachten. Für das Jahr 2023 meldet die UN-Organisation rund 1,3 Millionen Neuinfektionen, 39 % weniger als im Jahr 2010. Damals lag die Zahl der jährlichen Neuansteckungen bei 2,1 Millionen.
Anstieg in einigen Weltregionen
Während die Gesamtzahl der HIV-Neuinfektionen rückläufig ist, steigt sie in einigen Weltregionen an. Zwischen 2010 und 2023 hat sich die Zahl der jährlichen Neuinfektionen im Nahen Osten und Nordafrika mehr als verdoppelt (+116 %). In Osteuropa und Zentralasien infizierten sich 2023 rund 20 % mehr Menschen und in Mittel- und Südamerika rund 9 % mehr Menschen mit HIV als noch 2010. Dafür sank die Zahl der Neuinfektionen in Ost- und Südafrika im selben Zeitraum um 59 %, in West- und Zentralafrika um 46 %.
40 Millionen Erkrankte
Insgesamt führten die Neuinfektionen zu einem Anstieg der Zahl der weltweit mit HIV lebenden Menschen. Mit 39,9 Millionen Erkrankten wurde 2023 ein neuer Höchststand erreicht. Die meisten HIV-Erkrankten lebten in den Staaten Ost- und Südafrikas (20,8 Millionen Menschen), der Region Asien und Pazifik (6,7 Millionen) sowie West- und Zentralafrika (5,1 Millionen). Es folgten die Regionen Mittel- und Südmarika sowie Nordamerika/ West- und Mitteleuropa (je 2,3 Millionen), Osteuropa und Zentralasien (2,1 Millionen), die Karibik (340 000) sowie der Nahe Osten und Nordafrika (210 000).
Frauen häufiger betroffen als Männer
Laut den Schätzungen von UNAIDS waren 2023 weltweit 20,5 Millionen Frauen sowie 18,1 Millionen Männer (jeweils ab 15 Jahren) und 1,4 Millionen Kinder unter 15 Jahren mit HIV infiziert. In Ost- und Südafrika waren 65 % und in West- und Zentralafrika 66 % aller HIV-infizierten Erwachsenen Frauen. In den anderen Regionen waren in der Altersgruppe ab 15 Jahren hingegen mehr Männer betroffen: In Nordamerika/ West- und Mitteleuropa lag der Männeranteil bei 77 %, in Mittel- und Südamerika 70 %, in Osteuropa und Zentralasien bei 67 % und in der Region Asien und Pazifik bei 65 %.
AIDS-bedingte Todesfälle global rückläufig
Im Jahr 2023 starben laut UNAIDS weltweit 630 000 Menschen an den Folgen von HIV/Aids. Im Vergleich zu 2010 ging die Zahl um die Hälfte zurück. Damals lag die Zahl der Todesfälle bei 1,3 Millionen.
Agenda 2030: Die Epidemie von Aids beenden
Die Bekämpfung von HIV gehört zum UN-Nachhaltigkeitsziel 3.3 "Übertragbare Krankheiten", das sich zum Ziel gesetzt hat, bis 2030 die Aids-, Tuberkulose- und Malariaepidemien und die vernachlässigten Tropenkrankheiten zu beseitigen und Hepatitis, durch Wasser übertragene Krankheiten und andere übertragbare Krankheiten zu bekämpfen.
Quelle
Die Daten sind Schätzungen von UNAIDS, dem Gemeinsamen Programm der Vereinten Nationen für HIV/AIDS. Letzte Aktualisierung des Textes 31.03.2025.