Internationales Zuckerverbrauch pro Kopf 2022

Brasilien größter Zuckerproduzent

50,1 Kilogramm pro Person: so hoch war im Jahr 2022 der Jahresverbrauch an Zucker in Deutschland. Das entsprach einer Tagesmenge von rund 46 Stück Würfelzucker. Im weltweiten Durchschnitt lag die Verbrauchsmenge laut Welternährungsorganisation FAO bei 26,5 Kilogramm pro Person und Jahr, was 24 Stück Würfelzucker pro Tag entsprach.

Zuckerverbrauch pro Kopf Vergroessern

Niedriger als hierzulande war der Zuckerverbrauch pro Person zum Beispiel im Vereinigten Königreich mit 43,8 Kilogramm im Jahr bzw. 40 Stück Würfelzucker am Tag. Höher als in Deutschland war die Zuckermenge unter anderem in der Russischen Föderation (62,0 Kilogramm im Jahr bzw. 57 Stück Würfelzucker pro Tag) sowie in den Vereinigten Staaten (67,1 Kilogramm im Jahr/ 61 Stück Würfelzucker pro Tag). In einigen der bevölkerungsreichsten Staaten lag die jährliche Pro Kopf-Versorgung deutlich unter dem globalen Durchschnitt: in China bei 9,6 Kilogramm (9 Würfelzucker pro Tag) und in Nigeria bei 8,0 Kilogramm (7 Würfelzucker pro Tag).

Der hier verwendete FAO-Indikator "Sugar & Sweeteners" berücksichtigt u.a. Rohrzucker, Rübenzucker, Rohzucker, raffinierten Zucker, aromatisierten Zucker, Fructose, Maltose, Ahornzucker und -sirupe, sonstige Zuckerpflanzen, Melasse, sonstige Fructose und Sirupe, Glucose und Dextrose, Laktose, Isoglucose und Honig.

Basis der FAO-Schätzungen für die Pro Kopf-Versorgung mit Zucker ist die gesamte Menge, die zu Nahrungszwecken im Inland zur Verfügung steht. Die Schätzungen berücksichtigen Produktionsmengen, Lagervorräte, Importe und Exporte.

WHO-Empfehlung

Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt für eine gesunde Ernährung einen täglichen Verbrauch von weniger als 50 Gramm freiem Zucker pro Person mit gesundem Körpergewicht, idealerweise jedoch weniger als 25 Gramm. Zu den freien Zuckern zählen laut WHO alle Arten von Zucker, die Lebensmitteln oder Getränken vom Hersteller, Köchen oder Verbrauchern zugesetzt werden, sowie Zucker, die natürlicherweise in Honig, Sirupen, Fruchtsäften und Fruchtsaftkonzentraten vorkommen.

Steuer auf zuckerhaltige Getränke

Eine unausgewogene Ernährungsweise mit einem übermäßigen Verzehr von Zucker kann unter anderem die Entstehung von Adipositias, Typ-2 Diabetes und Herz-Kreislaufkrankheiten begünstigen. In Deutschland und weltweit treten diese nichtübertragbaren Krankheiten immer häufiger auf. Um den hohen Zuckerkonsum zu begrenzen, haben viele Staaten eine Steuer auf zuckerhaltige Getränke eingeführt. Laut WHO gilt zum Beispiel in Frankreich, Polen, Ungarn, dem Vereinigten Königreich, Brasilien, Indien und Südafrika eine derartige Steuer.

Zuckergewinnung

Zucker wird vor allem aus Zuckerrohr und Zuckerrüben gewonnen. Daneben gibt es eine Reihe kleinerer Zuckerpflanzen, wie zum Beispiel bestimmte Ahornarten, Zuckerhirse, Zuckerpalmen und Agaven. Insgesamt wurden im Jahr 2023 weltweit auf rund 31,7 Millionen Hektar Zuckerpflanzen angebaut. Die gesamte Erntemenge belief sich im Jahr 2023 auf rund 2,3 Milliarden Tonnen.

Die wichtigsten Erzeugerländer für Zuckerrohr sind Brasilien, Indien, China, Thailand und Pakistan. Hauptanbauländer für Zuckerrüben sind die Russische Föderation, die Vereinigten Staaten, Deutschland, Frankreich und die Türkei. Während in den letzten Jahrzehnten die weltweite Anbaufläche für Zuckerrüben zurückgegangen ist und die Produktionsmenge mehr oder weniger stagniert, wurde der Zuckerrohranbau im selben Zeitraum deutlich ausgeweitet und die Produktionsmenge deutlich gesteigert.

Zuckerpreis

Der Weltmarktpreis für Zucker unterliegt Schwankungen, Angebot und Nachfrage werden durch eine Vielzahl von Faktoren wie zum Beispiel den Wetterbedingungen oder sich verändernden Konsumgewohnheiten beeinflusst. 2023 war der FAO-Zuckerpreisindex auf 145,0 Punkte gestiegen (2014-2016=100) und damit auf den höchsten Stand seit 2011 (160,9 Punkte). Im Jahr 2024 sank der Zuckerpreisindex zwar wieder auf 125,8 Punkte, lag damit aber weiterhin deutlich höher als im Referenzzeitraum 2014 bis 2016.

Letzte Aktualisierung: 18.3.2025.

Quellen

Welternährungsorganisation FAO

  • Zuckerverbrauch je Einwohner/in: "Food balances"/"Food Balances (2010-)", Indikator "Sugar and sweeteners".
  • Anbaufläche und Produktionsmenge: "Production"/"Crops and livestock products"/ "Sugar crops Primary".

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