Die WHO hat zusammen mit der International Association for Suicide Prevention (IASP) den 10. September zum Welttag der Suizidprävention erklärt. Neben seelischen Störungen können zum Beispiel auch übermäßiger Stress, finanzielle Probleme, schwere Erkrankungen und familiäre Konflikte zu den Faktoren zählen, die eine Suizidabsicht begünstigen.
Laut Schätzungen der WHO begehen jährlich weltweit mehr als 700 000 Menschen Suizid. In Deutschland nahmen sich 2021 mehr als 9 200 Personen das Leben. Damit starben hierzulande fast dreimal so viele Menschen durch Suizid wie durch Straßenverkehrsunfälle.
Die Suizidrate in Deutschland lag im Jahr 2019 laut WHO bei 8,3 je 100 000 Personen. Im Vergleich der G7-Staaten wiesen die USA die höchste Suizidrate auf (14,5). Die wenigsten Selbsttötungen je 100 000 Personen gab es in Italien (4,3). Betrachtet man die BRICS-Staaten verzeichnete Brasilien (6,4) die niedrigste Rate.
Hinweis zur Methodik
Der Vergleich basiert auf den standardisierten Sterbeziffern ("age-standardized rates"): Da die Todesursache je nach Alter und Geschlecht stark variiert, wird für die standardisierten Sterbeziffern der Einfluss der unterschiedlichen Altersstrukturen der Bevölkerungen ausgeschaltet, in dem für alle Staaten eine einheitliche Alters- und Geschlechtsgliederung zugrunde gelegt wird.
Daneben werden die unbereinigten Sterbeziffern ("crude rates") veröffentlicht. Dafür wird die absolute Zahl der Suizide ins Verhältnis zur Einwohnerzahl gesetzt. Die unbereinigte Sterbeziffer macht damit das absolute Ausmaß der Suizidfälle deutlich.
Die Sterblichkeit infolge von Suizid zu senken, gehört zu den erklärten Zielen der UN-Nachhaltigkeitsstrategie (SDG, Ziel 3.4).
Datenangebot
Weltgesundheitsorganisation WHO
Statistisches Amt der Europäischen Gemeinschaft Eurostat
Statistisches Bundesamt
Wenn es Ihnen nicht gut geht oder Sie daran denken, sich das Leben zu nehmen, versuchen Sie, mit anderen Menschen darüber zu sprechen. Das können Freunde oder Verwandte sein, es gibt aber auch viele Hilfsangebote. Die Telefonseelsorge ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr unter 0800/111 0 111 und 0800/111 0 222 erreichbar. Es gibt auch die Möglichkeit einer E-Mailberatung oder eines Hilfe-Chats. Informationen unter: www.telefonseelsorge.de
Berichterstattung über Suizid: Bitte lesen Sie hierzu die "Empfehlungen zur Berichterstattung über Suizid" der Stiftung Deutsche Depressionshilfe.