Internationales 22 Millionen Binnenvertreibungen durch extreme Wetterereignisse in 2021

Aufgrund extremer Wetterereignisse - wie Stürme, Hochwasser, Brände, Dürre oder extreme Hitze - mussten 2021 weltweit rund 22,3 Millionen Menschen ihr Zuhause verlassen und in anderen Landesteilen Schutz suchen. Weitere 1,4 Millionen Binnenvertreibungen hatten geophysikalische Ursachen wie beispielsweise Erdbeben oder Vulkanausbrüche. Damit lösten Naturkatastrophen insgesamt 23,7 Millionen Binnenvertreibungen aus - deutlich mehr als Konflikte und Gewalt, die 2021 zu 14,4 Millionen Binnenvertreibungen führten. Zu diesem Ergebnis kommt der Global Report on Internal Displacement 2022 vom IDMC. Insgesamt wurden im Jahr 2021 in 141 Ländern rund 38 Millionen Binnenvertreibungen aufgrund von Naturkatastrophen, Konflikten und Gewalt gezählt.

Klimaflüchtlinge in Millionen Binnenvertreibungen weltweit

Da es Menschen gibt, die innerhalb eines Jahres mehrmals fliehen müssen, hat das IDMC für den vorliegenden Bericht die Zahl der Binnenvertreibungen erhoben. Das heißt, für einen Menschen, der innerhalb eines Jahres drei Mal fliehen musste, werden drei Binnenvertreibungen gezählt.

Wetterbedingte Katastrophen

Hauptursachen für wetterbedingte Binnenvertreibungen im Jahr 2021 waren Stürme (11,5 Millionen Binnenvertreibungen) und Überschwemmungen (10,1 Millionen Binnenvertreibungen). Weitere 451 000 Vertreibungen waren bedingt durch Waldbrände, 240 000 durch Dürren.

Klimaflüchtlinge in Millionen Wetterbedingte Binnenvertreibungen

China, Philippinen und Indien am stärksten von Wetterkatastrophen betroffen

Von den weltweit rund 22 Millionen wetterbedingten Binnenvertreibungen im Jahr 2021 wurden knapp 14 Millionen in den Regionen Asien und Pazifik verzeichnet. Dort trafen tropische Wirbelstürme, Monsunregen und Überschwemmungen dicht besiedelte Gebiete. Am stärksten betroffen waren China, die Philippinen und Indien.

Viele Vertreibungen durch Konflikte und Gewalt in Subsahara-Afrika

Von den weltweit rund 14 Millionen Binnenvertreibungen, die durch Konflikte und Gewalt ausgelöst wurden, entfielen 2021 mehr als 80 % auf Subsahara-Afrika. Dies war vor allem auf Konflikte in Äthiopien, der Demokratischen Republik Kongo, Burkina Faso, Somalia und der Zentralafrikanischen Republik zurückzuführen.

Klimaflüchtlinge in Millionen Binnenvertreibungen nach Regionen weltweit

Methodische Hinweise

Das IDMC verwendet zwei ähnliche, jedoch getrennte Methoden zur Erstellung von Schätzungen zu Vertreibungen im Zusammenhang mit Konflikten, Gewalt und Katastrophen.

Die Zahl der Vertreibungen aufgrund von Naturkatastrophen wird auf Basis der Einzelereignisse erhoben. Dabei werden für jedes Ereignis dieser Art Informationen aus unterschiedlichen Quellen gesammelt und die umfassendsten und verlässlichsten Schätzungen zu Vertreibungen für die betreffende Katastrophe herausgearbeitet.

Im Fall der konflikt- und gewaltbasierten Vertreibung führt das IDMC situationsbezogenes Monitoring in spezifischen Ländern durch, sobald es über das Vorkommen von Vertreibungen erfährt, und erstattet Bericht über seine Schätzungen zu neuen Vertreibungen, die sich im Laufe des Jahres im ganzen Land ereigneten sowie über die Gesamtzahl der Vertriebenen zum Jahresende.

Das könnte Sie auch interessieren:

Stichworte: Klimawandel, Klimaflucht, Klimaflüchtlinge