Internationales Weltweite Fluchtbewegungen auf einen Blick

89,3 Millionen Vertriebene weltweit

Ende 2021 waren 89,3 Millionen Menschen nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks UNHCR auf der Flucht. Die Zahl der Menschen, die weltweit vor Kriegen, Konflikten, Verfolgung und Menschenrechtsverletzungen fliehen müssen, war noch nie so hoch wie heute. 2020 betrug die Zahl der weltweit Vertriebenen noch 82,4 Millionen. Die Gruppe der Vertriebenen umfasst Ende 2021 laut UNHCR 27,1 Millionen Geflüchtete, 4,6 Millionen Asylsuchende, 4,4 Millionen vertriebene Venezolaner/-innen und die 53,2 Millionen Binnenvertriebene, die durch Konflikte innerhalb ihres Landes vertrieben werden.

Schon jetzt ist klar, dass die Auswertungen für die weltweit Vertriebenen 2022 ein anderes Bild zeichnen werden. Denn die über 3,4 Millionen Ukrainer/-innen, die seit Beginn des russischen Angriffskrieges am 24. Februar 2022 die Ukraine verlassen und vorübergehenden Schutz in anderen Ländern erhalten haben, sind in den Daten für 2021 nicht enthalten.

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Mehr als die Hälfte aller weltweit Vertriebenen kommen nach Angaben des UNHCR Ende 2021 aus nur sechs Ländern. 16 % kommen allein aus Syrien, jeweils rund 9 % aus Afghanistan und der Demokratischen Republik Kongo sowie weitere jeweils knapp 7 % aus Venezuela und Kolumbien.

Einen Großteil der Vertriebenen machen die 53,2 Millionen Binnenvertriebenen aus, die 2021 auf der Flucht waren. Syrien, die Demokratische Republik Kongo, Kolumbien, Afghanistan und der Jemen stehen weiterhin an der Spitze jener Staaten, die von Binnenflucht und –vertreibung am stärksten betroffen sind.

27,1 Millionen Flüchtlinge

Die Anzahl der Flüchtlinge ist bis Ende 2021 auf 27,1 Millionen gestiegen. 21,3 Millionen von ihnen stehen unter dem Mandat des UNHCR. Weitere 5,8 Millionen sind palästinensische Flüchtlinge, die von UNRWA betreut werden.

Syrien bleibt weltweit mit 6,8 Millionen Menschen das größte Herkunftsland von Flüchtlingen, gefolgt von Afghanistan und Südsudan. Die Flüchtlinge dieser drei Länder machen mehr als die Hälfte der weltweiten Flüchtlinge aus. Doch auch in vielen anderen Ländern gibt es starke Fluchtbewegungen. Der Hunger im Osten Afrikas und im Jemen, Kämpfe im Irak, der Zentralafrikanischen Republik, Burundi und der Ukraine zwingen viele Millionen Menschen zur Flucht.

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Die fünf größten Aufnahmeländer waren nach Angaben des UNHCR im Jahr 2021 die Türkei mit 3,8 Millionen, Uganda und Pakistan mit jeweils rund 1,5 Millionen, Deutschland mit 1,3 Millionen und der Sudan mit 1,1 Millionen Flüchtlingen.

4,6 Millionen Asylsuchende

Ende 2021 registrierte das UNHCR weltweit 4,6 Millionen Menschen, die auf eine Entscheidung ihres Asylgesuches warteten. Die fünf Herkunftsländer mit den meisten Asylsuchenden waren Venezuela, Afghanistan, Irak, Honduras und Nicaragua. Allein aus Venezuela kamen fast eine Million Asylbewerber/-innen.

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Mehr als die Hälfte aller weltweiten Asylanträge wurden nach Angaben des UNHCR 2021 in vier Ländern gestellt: den Vereinigten Staaten, Peru, der Türkei und Deutschland, wobei auf die Vereinigten Staaten mit 1,3 Millionen Asylanträgen allein 28 % entfielen.

Methodische Hinweise:

Die regionale Differenzierung und Clusterung der Länder erfolgt entsprechend der UN-Klassifikation. Zypern und die Türkei wurden abweichend Europa zugeordnet.

Zur Übersichtlichkeit der Darstellung werden die Ankünfte der Fluchtbewegungen innerhalb einer Region im Außenring weiß gelassen.

Bei der Visualisierung wurden Vertriebene, Flüchtlinge und Asylsuchende ohne Angabe zum Herkunftsstaat sowie Staatenlose nicht berücksichtigt. Als Datengrundlage dient die Statistik des UNHCR, weshalb die palästinensischen Flüchtlinge, die von UNRWA betreut werden, in den Grafiken nicht enthalten sind.

Aufgrund unterschiedlicher Definitionen unterscheiden sich die Angaben des UNHCR und des Statistischen Bundesamtes zu der Anzahl der Schutzsuchenden in Deutschland. Mehr erfahren

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