Im Zuge der COVID-19-Pandemie haben viele Erwerbstätige ihre Arbeit ins Homeoffice verlagert. Nicht alle Berufe eignen sich jedoch dafür. Ob Krankenhaus, Supermarkt, Baustelle oder Transportbranche: viele Jobs setzen die physische Präsenz der Erwerbstätigen voraus. Die OECD hat das Potential für Homeoffice in den Regionen und Städten der OECD-Mitgliedstaaten anhand von Daten aus dem Jahr 2018 untersucht.
Demnach unterscheidet sich der Anteil der Erwerbstätigen, deren Arbeit ins Homeoffice verlagert werden könnte sowohl zwischen den Staaten als auch auf regionaler Ebene innerhalb der Staaten. Tendenziell ist das Potenzial in dicht besiedelten, städtischen Gebieten höher und in ländlichen Gebieten niedriger. Auch können Menschen in Berufen mit höherer Qualifikation mit größerer Wahrscheinlichkeit ins Homeoffice wechseln, da sie zum Beispiel häufig am Computer arbeiten. Generell wird die Art der Arbeitsplätze von der jeweilige Wirtschaftsstruktur einer Region bestimmt.
Laut der Studie war in Deutschland der Anteil der Erwerbstätigen, die ihre Tätigkeit ortsunabhängig ausüben konnten, in der Region Hamburg mit 44 % am höchsten. In der Region Chemnitz galt das nur für 28 % der Erwerbstätigen. Der deutschlandweite Durchschnitt lag bei 36 %.
Noch größer waren die regionalen Unterschiede in den Vereinigten Staaten. Der Anteil der Arbeitsplätze, die sich für Homeoffice eigneten, schwankte zwischen 25 % (Mississippi) und 47 % (District of Columbia). Der nationale Durchschnitt lag bei 32 %. Vergleichsweise gering waren die regionalen Unterschiede zum Beispiel in Kanada, wo sich die Anteile nur in der Bandbreite zwischen 25 % und 33 % bewegten (landesweiter Durchschnitt: 31 %). Von den 34 Staaten, für die Daten vorlagen, verzeichnete die Türkei das geringste Potential für ortsunabhängiges Arbeiten. In der britischen Hauptstadt London war hingegen mehr als jeder zweite Arbeitsplatz (54 %) für das Homeoffice geeignet.
Die detaillierten Daten für alle 34 OECD-Staaten (xls) sowie weitere Regionalstatistiken zu den Themen Gesundheit, Wirtschaft, Klima und Umwelt bietet der OECD-Bericht "Regions and Cities at a Glance 2020".