Internationales Frauen im Parlament: Deutschland im welt­weiten Vergleich im oberen Mittelfeld

Frauen sind in der Politik nach wie vor unterrepräsentiert. Im neu gewählten 21. Deutschen Bundestag beträgt der Frauenanteil 32,4 %. Das waren 2,4 Prozentpunkte weniger als zu Beginn der letzten Legislaturperiode, als der Frauenanteil bei 34,8 % lag. Zur Einordnung: Von der erwachsenen Bevölkerung mit deutscher Staatsbürgerschaft waren zuletzt 51,6 % Frauen.

Laut dem weltweiten Ranking der Interparlamentarischen Union IPU, das auch Veränderungen zwischen zwei Wahlen zum Beispiel durch Nachrückende berücksichtigt, lag Deutschland damit zum Stichtag 1. März 2025 auf Rang 58.

In vielen europäischen Staaten waren anteilig mehr Frauen in den Parlamenten vertreten als hierzulande, beispielsweise in allen skandinavischen Staaten (jeweils mehr als 43 %), in Spanien (44,3 %), dem Vereinigten Königreich (40,5 %), den Niederlanden (39,3 %), Frankreich (36,2 %) und Österreich (36,1 %).

Weltweiter Spitzenreiter mit einem Frauenanteil von 63,8 % war das ostafrikanische Land Ruanda. Daneben gehörten nur noch Kuba (55,7 %), Nicaragua (55,0 %) und Mexiko (50,2 %) zu den Ländern, in deren Parlamenten Frauen ebenfalls in der Überzahl waren. Geschlechterparität herrschte in den Parlamenten von Andorra und den Vereinigten Arabischen Emiraten. In den Parlamenten des Oman, des Jemen und des pazifischen Inselstaates Tuvalu saßen hingegen keine weiblichen Abgeordneten.

Vergroessern

In den vergangenen Jahren sind weltweit immer mehr Frauen in die Parlamente eingezogen. Am 1. März 2025 waren laut IPU im globalen Durchschnitt 27,2 % aller Abgeordneten in den Parlamenten weiblich. Zum 1. März 2020 hatte der Anteil bei 25,0 % gelegen.

In der EU hatten im März 2025 die höchsten Frauen­quoten die Parlamente in Finnland (45,5 %) und Schweden (45,0 %), die niedrigsten Zypern (14,3 %) und Ungarn (15,2 %).

Seit über 100 Jahren wird am 8. März der Internationale Frauentag begangen. Er erinnert an das Jahr 1911, in dem Frauen begannen, für ihr Wahlrecht und ihre politische Teilhabe zu demonstrieren.

Methodische Hinweise

Grundlage des IPU-Rankings bildet die Zahl der Abgeordneten nach Geschlecht im Parlament. In Zweikammersystemen beziehen sich die Daten auf das Unterhaus bzw. die direkt vom Volk gewählte, in aller Regel mächtigere Kammer.

Das internationale IPU-Ranking wird fortlaufend aktualisiert, sodass auch Veränderungen während der jeweiligen Legislaturperiode Eingang finden. Veränderungen des Frauenanteils in Parlamenten während einer Legislaturperiode können sich unter anderem durch Mandatsverzichte oder Sterbefälle und das damit verbundene Nachfolgen von Abgeordneten ergeben.

Letzte Aktualisierung: 10.04.2025