Einkommen und Lebensbedingungen, Armutsgefährdung

Themen Einkommen, Konsum und Lebens­bedingungen

Zum Thema

Pressemitteilungen

28. August 2024 Die Hälfte der Studierenden mit eigener Haushaltsführung hat weniger als 867 Euro im Monat zur Verfügung

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1. Juli 2024 Jedes siebte Kind in Deutschland armutsgefährdet

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24. April 2024 Gender Pension Gap 2023: Alterseinkünfte von Frauen 27,1 % niedriger als die von Männern

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10. April 2024 Weiterhin gut ein Fünftel der Bevölkerung von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht

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28. November 2023 5,5 Millionen Menschen konnten 2022 aus Geldmangel ihre Wohnung nicht angemessen heizen

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Schon gewusst?

Unterschiedliche Datengrund­lagen zum Themen­bereich „Einkommen, Armuts­gefährdung und soziale Lebens­bedingungen"

Die amtliche Statistik liefert zum Themen­bereich "Einkommen, Armuts­gefährdung und soziale Lebens­bedingungen" Indikatoren auf Basis unterschiedlicher Daten­grundlagen, auf die je nach Verwendungs­zweck zurückzugreifen ist:

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Weitere Angebote

Informationsangebot des Statistischen Verbundes zum Mikrozensus

Datenbank

GENESIS-Online

Auch in unserer Datenbank GENESIS-Online finden Sie Ergebnisse zum Thema Lebensbedingungen und Armutsgefährdung.

Die Datenbankinhalte werden sukzessive ausgebaut und hier verlinkt.

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Grafiken

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Armutsgefährdungsquote

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Armutsgefährdungsquote nach ausgewählten Haushaltstypen

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Armutsgefährdungsquote von Personen ab 18 Jahren nach überwiegendem Erwerbsstatus im Vorjahr

Publikationen

Hinweis: Ablösung der Fachserien und Tabellenbände

Wir haben uns zum Ziel gesetzt, unsere Ergebnisse Open-Data-konform maschinenlesbar bereitzustellen. Wir bauen daher das Angebot in unserer Datenbank GENESIS-Online kontinuierlich aus und stellen unsere bisherigen Fachserien und Tabellenbände ein. Für vereinzelte Themenbereiche bieten wir ergänzend die Statistischen Berichte als neues Format in dieser Rubrik "Publikationen" an. Sie enthalten neben Layout-Tabellen auch maschinenlesbare Datensätze (csv).

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Häufig gestellte Fragen

Wie verbreitet ist Armut in Deutschland?

Eine Person gilt nach der Definition der Europäischen Union (EU) als von Armut oder sozialer Ausgrenzung AROPE bedroht, wenn mindestens eine der folgenden drei Bedingungen zutrifft: Ihr Einkommen liegt unter der Armutsgefährdungsgrenze, ihr Haushalt ist von erheblicher materieller und sozialer Entbehrung betroffen oder sie lebt in einem Haushalt mit sehr geringer Erwerbsbeteiligung. Für jede dieser Lebenssituationen kann jeweils der Anteil der Betroffenen an der Bevölkerung ermittelt werden. Sie finden die Daten in den folgenden Tabellen:

Wo liegt die Armutsgrenze in Deutschland?

Als Armutsgrenze, genauer gesagt, als Armutsgefährdungsgrenze gilt ein Einkommen von weniger als 60 % des mittleren Einkommens (Armutsgefährdungsschwelle).
Daten zur Armutsgefährdungsschwelle und Armutsgefährdungsquote finden Sie in den folgenden Tabellen :

Wie wird die Armutsgrenze in Deutschland berechnet?

Die Armutsgrenze, genauer gesagt die Armutsgefährdungsschwelle liegt standardmäßig bei 60 % des Medians der Nettoäquivalenzeinkommen der Bevölkerung (in Privathaushalten). Wenn der Median des Äquivalenzeinkommens beispielsweise bei 25 000 Euro im Jahr liegt, liegt die Armutsgefährdungsschwelle bei 60 % von diesem Wert, also im Beispiel bei 15 000 Euro im Jahr beziehungsweise 1 250 Euro im Monat. Dieser Schwellenwert gilt für eine alleinlebende Person. 

Zur Berechnung der Armutsgefährdungsschwellenwerte für unterschiedliche Haushaltskonstellationen erfolgt eine Äquivalenzgewichtung, die jeder Person im Haushalt ein Gewicht zuweist. Nach der modifizierten OECD-Skala, die bei der Erhebung über Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC) angewendet wird, erhält die erste erwachsene Person stets das Gewicht 1. Jede weitere Person erhält ein Gewicht, dass die Größenordnung des Mehrbedarfs berücksichtigen soll, der durch diese Person entsteht: Weitere Erwachsene und Kinder ab 14 Jahren erhalten das Gewicht 0,5 und Kinder unter 14 Jahren das Gewicht 0,3.

So ergeben sich bei dem oben aufgeführten Beispiel folgende Werte für die Armutsgefährdungsschwelle für die folgenden Haushaltszusammensetzungen:

  • 2 Erwachsene: 1 x 15 000 + 0,5 x 15 000 = 22 500 Euro im Jahr beziehungsweise 1 875 Euro im Monat
  • 2 Erwachsene mit 1 Kind unter 14 Jahren: 1 x 15 000 + 0,5 x 15 000 + 0,3 x 15 000 = 27 000 Euro im Jahr beziehungsweise 2 250 Euro im Monat 
  • 1 Erwachsene/r mit 1 Kind unter 14 Jahren: 1 x 15 000 + 0,3 x 15 000 = 19 500 Euro im Jahr beziehungsweise 1 625 Euro im Monat.

Daten zum Nettoäquivalenzeinkommen finden Sie in der Tabelle Einkommensverteilung.

Warum wird der Begriff "Armutsgefährdung" und nicht "Armut" verwendet?

Wenn eine Person über weniger als 60 % des mittleren Einkommens (Median des Nettoäquivalenzeinkommen) verfügt, gilt diese Person als armutsgefährdet. Dieser Indikator misst nicht Armut, sondern ein niedriges Einkommen im Vergleich zu anderen Personen in diesem Land, was nicht unbedingt einen niedrigen Lebensstandard bedeutet. Deshalb werden bei der Armutsmessung in der Europäischen Union (EU) auch weitere Faktoren betrachtet, um unter anderem zu berücksichtigen, was man sich tatsächlich leisten kann und inwieweit man am gesellschaftlichen Leben teilhaben kann. So wird EU-weit der Indikator AROPE verwendet, der den Anteil der Menschen widerspiegelt, die entweder armutsgefährdet und/oder materiell und sozial benachteiligt und/oder in einem Haushalt mit geringer Erwerbsbeteiligung leben.

Welches Einkommen beziehungsweise welche Einkommens­bestandteile werden bei einkommens­basierten Indikatoren wie der Armuts­gefährdungsquote berücksichtigt?

Die Erhebung über Einkommen und Lebens­bedingungen (EU-SILC) ist die amtliche Haupt­datenquelle für die Messung von Armut und Lebens­bedingungen auf Bundes­ebene und in den Mitglied­staaten der Europäischen Union. Die einkommens­basierten Indikatoren (wie Armutsgefährdungs­quote, Einkommens­verteilung) werden dabei anhand eines differenzierten Einkommens­konzepts auf der Grundlage des Vorjahres­einkommens ermittelt. Dafür werden zunächst die personen­bezogenen sowie die rein haushalts­bezogenen Brutto­einkommen kumuliert. Durch Abzug von Einkommen­steuern und Sozial­versicherungs­beiträgen, regelmäßigen Vermögens­steuern und regelmäßig zwischen Privat­haushalten geleisteten Geld­transfers wird daraus dann das gesamte verfügbare Haushalts­einkommen gebildet, das die Grundlage für die Berechnung der einkommens­basierten Indikatoren dargestellt.

Zum personenbezogenen Einkommen zählen:

  • Bruttoeinkommen aus nicht­selbstständiger Tätigkeit in Form von Geld oder geldwerten Sachleistungen und/oder Sachleistungen (zum Beispiel Firmenwagen)
  • Bruttogewinne und -verluste aus selbstständiger Tätigkeit in Form von Geldleistungen (einschließlich Lizenzgebühren)
  • Arbeitslosengeld I , Bürgergeld (ehemals Arbeitslosengeld II ), Leistungen der Arbeitsförderung
  • Alters- und Hinterbliebenenleistungen
  • Krankengeld und Invaliditätsleistungen
  • familienbezogene Leistungen, zum Beispiel Elterngeld, Mutterschaftsgeld
  • ausbildungsbezogene Leistungen

Zum rein haushaltsbezogenen Einkommen zählen:

  • Einkommen aus Vermietung und Verpachtung
  • Familienleistungen (Kindergeld, Elterngeld) und Wohnungsbeihilfen
  • Sozialgeld, Sozialhilfe, bedarfsorientierte Grundsicherung
  • regelmäßig empfangene Geldtransfers zwischen Privathaushalten (wie Unterhaltszahlungen)
  • Zinsen, Dividenden und Gewinne aus Kapitalanlagen
  • Einkünfte von Haushaltsmitgliedern unter 16 Jahren

Neben der Berechnung von einkommens­basierten Indikatoren aus EU-SILC gibt es auch Berechnungen aus dem Kernprogramm des Mikrozensus (MZ-Kern). Hierbei wird statt des differenzierten Einkommens­konzepts auf der Grundlage des Vorjahres­einkommens ein Einkommens­konzept auf Basis des per Selbst­einstufung, klassiert und pauschal erhobenen monatlichen Haushalts­netto­einkommens im jeweiligen Berichtsjahr verwendet. Weitere Erklärungen zu den unterschiedlichen Daten­grundlagen finden Sie hier.

Wo finde ich Daten zur Einkommensverteilung in Deutschland?

Daten finden Sie in folgenden Veröffentlichungen:

  • Tabelle Einkommensverteilung (Quelle: EU-SILC)
  • Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung Indikator G01 Einkommensverteilung (Quellen: EU-SILC, SOEP)
  • Neben EU-SILC als amtliche Hauptdatenquelle für die Messung von Armut und Lebensbedingungen liefert auch der Mikrozensus (Mikrozensus-Kernprogramm, MZ-Kern) Daten zur Einkommensverteilung, die im Statistikportal verfügbar sind. Eine Erklärung zu den unterschiedlichen Datengrundlagen finden Sie hier.
  • Weitere Ergebnisse können Sie in der Datenbank GENESIS-Online über die Tabellen EU-Statistik über Einkommen und Lebensbedingungen (12241) abrufen (Quelle: EU-SILC).
Das könnte Sie auch interessieren:
  • Sozialbericht 2024 (vormals Datenreport), Kapitel 5.2 Einkommen, Armutsgefährdung, materielle und soziale Entbehrung (Quelle: LWR) und Kapitel 5.3 Einkommensentwicklung und Armut nach Bevölkerungsgruppen – Verteilung, Angleichung und Dynamik (Quelle: SOEP)
  • Tabellen Einkommen, Einnahmen und Ausgaben (Quellen: LWR, EVS)
  • Fachserie 15 Reihe 1 Einnahmen und Ausgaben privater Haushalte (Quelle: LWR)
  • Fachserie 15 Heft 4 Einnahmen und Ausgaben privater Haushalte (Quelle: EVS)
  • Weitere Ergebnisse können Sie in der Datenbank GENESIS-Online über die Tabelle Einkommen und Einnahmen sowie Ausgaben privater Haushalte (63121) abrufen (Quelle: LWR).
  • Verdienste und Verdienstunterschiede

Was ist die S80/S20-Rate?

Um den relativen Einkommensabstand zwischen dem oberen und unteren Rand der Einkommensverteilung (das sogenannte S80/S20-Verhältnis) zu beschreiben, wird das Nettoäquivalenzeinkommen der Personen der Höhe nach geordnet und in Quintile (fünf gleich große Teile) geteilt. Das unterste Quintil repräsentiert dabei das Fünftel der Bevölkerung mit den niedrigsten Einkommen, das oberste Quintil das Fünftel der Bevölkerung mit den höchsten Einkommen. Die Summe der Einkommen aus dem obersten Quintil, dividiert durch die Summe der Einkommen aus dem untersten Quintil, ergibt dann den Wert für das S80/S20-Verhältnis. Dieser Wert beschreibt, um wie viel höher das Einkommen des obersten Fünftels im Vergleich zum untersten Fünftel ist. Allerdings ist diese Darstellung empfindlich gegenüber Ausreißern, weil hier nicht die Quintilsgrenzen, sondern die Summe der Einkommen aus dem untersten Quintil mit der Summe der Einkommen aus dem obersten Quintil verglichen wird. Die Angaben einer einzelnen Person können die jeweilige Summe und damit das Ergebnis stark beeinflussen.

Daten zur S80/S20-Rate finden Sie in der Tabelle Einkommensverteilung.

Was ist der Gini-Koeffizient beziehungsweise Gini-Index?

Ein häufig benutztes Maß für die Einkommensverteilung ist der Gini-Koeffizient, ein statistisches Konzentrationsmaß. Auf Einkommensdaten angewendet zeigt der Gini-Koeffizient, wie gleich oder ungleich Einkommen über eine Personengruppe verteilt sind. Bei der Berechnung wird die Ungleichheit in der Einkommensverteilung auf Basis aller individuellen Nettoäquivalenzeinkommen einer Personengruppe ermittelt. Der Gini-Koeffizient kann einen Wert zwischen Null und Eins beziehungsweise skaliert von 0 bis 100 (Gini-Index) annehmen. Bei 0 liegt absolute Gleichheit und bei 1 (beziehungsweise skaliert bei 100) liegt absolute Konzentration vor. Je näher der Wert an 1 (beziehungsweise 100) liegt, desto größer ist die Ungleichheit in der Einkommensverteilung.

Daten zum Gini-Index finden Sie in der Tabelle Einkommensverteilung.

Wo finde ich Daten zur Vermögensverteilung in Deutschland?

Daten finden Sie in folgenden Veröffentlichungen:

Das könnte Sie auch interessieren:

Methoden

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Methoden zur Statistik

Qualitätsberichte

Qualitätsbericht - Gemeinschaftsstatistik über Einkommen und Lebensbedingungen EU-SILC 2023 (Mikrozensus-Unterstichprobe zu Einkommen und Lebensbedingungen)

Ziel der Erhebung ist die Bereitstellung EU-weit harmonisierter und vergleichbarer Mikrodaten und Indikatoren zur Messung von Lebensbedingungen, Armut und sozialer Ausgrenzung in der Europäischen Union, als Entscheidungsgrundlage für die EU-Sozialpolitik. Ein wesentlicher Erhebungsinhalt ist die Erfassung der Einkommen von Personen und Haushalten, wobei sowohl die jeweiligen Bruttoeinkommensbestandteile als auch die darauf gezahlten Steuern und Sozialversicherungsbeiträge erhoben werden. Darüber hinaus werden weitere Merkmale erhoben, die für die Messung von Lebensbedingungen von großer Bedeutung sind. Für Personen ab 16 Jahren sind dies der Erwerbsstatus, Angaben über Bildung, über den Gesundheitszustand und über den Zugang zum Gesundheitswesen. Für Haushalte werden Angaben zur Haushaltszusammensetzung und zu den einzelnen Haushaltsmitgliedern (soziodemografische Daten) erhoben, zur Wohnsituation, zu den Wohnkosten, zur finanziellen Situation des Haushalts (Selbsteinschätzung) sowie zur Ausstattung des Haushalts mit Gebrauchsgütern.