Bevölkerungsvorausberechnung 14. koordinierte Bevölkerungs­voraus­berechnung - Basis 2018

Die 14. – zwischen den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder – koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung reicht bis zum Jahr 2060 und stellt ein System aus insgesamt 30 Varianten und Modellrechnungen dar. Ihr Kernstück bilden neun Hauptvarianten (Varianten 1 bis 9). Diese zeigen die Spannbreite der möglichen künftigen Entwicklungen und geben Aufschluss über den Einfluss der demografischen Komponenten Geburtenhäufigkeit, Sterblichkeit und Wanderungen auf die Bevölkerungsentwicklung.

Die amtlichen Bevölkerungsvorausberechnungen erheben keinen Anspruch, die Zukunft vorherzusagen. Sie helfen zu verstehen, wie sich die Bevölkerungszahl und die Bevölkerungsstruktur unter bestimmten demografischen Voraussetzungen entwickeln.

Da zur Entwicklung demografischer Komponenten mehrere Optionen denkbar sind, wurden jeweils drei Annahmen zur Geburtenhäufigkeit, Lebenserwartung und zu den Wanderungen getroffen.

Die 14. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung startet mit einer Bevölkerung im Jahr 2018, in der die jüngeren Jahrgänge durch Nettozuwanderung und höhere Geburtenzahlen der letzten Jahre gestärkt sind. Zugleich ist die Babyboom-Generation im höheren Erwerbsalter angekommen. Die Zahl der Menschen im Seniorenalter ist bereits deutlich gewachsen. Die zukünftigen Veränderungen fallen deshalb weniger drastisch aus als bei den früheren Rechnungen.

Trotz einer veränderten Ausgangsbasis und einer größeren Spannbreite der getroffenen Annahmen zeichnet die 14. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung im Vergleich zu den früheren Projektionen kein völlig anderes Bild der demografischen Zukunft Deutschlands. Sie zeigt, dass auch eine steigende Geburtenhäufigkeit und eine dauerhaft hohe Nettozuwanderung die Alterung lediglich abbremsen und nicht verhindern können. Die Zahl der Menschen im Erwerbsalter zwischen 20 und 66 Jahren wird voraussichtlich bis 2035 um 4 bis 6 Millionen abnehmen. Jeder zehnte Einwohner wird in dreißig Jahren mindestens 80 Jahre alt sein.

Für die Bevölkerungszahl ergibt sich allerdings eine größere Bandbreite der künftigen Entwicklungen. Die Bevölkerung wird voraussichtlich noch bis mindestens 2024 zunehmen. Bei einer moderaten Entwicklung der Geburtenhäufigkeit und Lebenserwartung würde sie spätestens ab 2040 zurückgehen, auch wenn die Nettozuwanderung dauerhaft hoch bleibt. Sollte jedoch neben einer dauerhaft hohen Nettozuwanderung auch die Geburtenhäufigkeit weiter steigen, würde sich die Bevölkerungszahl nach dem Anstieg stabilisieren. Im Jahr 2060 würden in Deutschland je nach der Entwicklung der demografischen Faktoren zwischen 74 und 84 Millionen Menschen leben.