IKT in Unternehmen, IKT-Branche Nutzung von IKT in Unternehmen

Was sind die Grundlagen für IKT-Erhebungen?

Die effektive Nutzung moderner Informations- und Kommunikations­technologien (IKT) ist für Unter­nehmen zu einem wichtigen strategischen Faktor geworden. Durch den Einsatz von IKT lässt sich die Produktivität von Unter­nehmen steigern und so die Wettbewerbs­fähigkeit verbessern. Informations­technologien erleichtern den Zugang zu Daten, beschleunigen Geschäfts­prozesse und eröffnen den Unter­nehmen neue, globale Beschaffungs- und Absatzwege.

Die Europäische Kommission hat innerhalb ihrer langfristigen Wachstums­strategie Europa 2020 die Leit­initiative einer Digitalen Agenda für Europa geschaffen, um die Europäische Union bis zum Jahr 2020 zum wettbewerbs­fähigsten und dynamischsten wissens­basierten Wirtschafts­raum der Welt mit mehr Arbeits­plätzen und besserem sozialen Zusammenhalt auszubauen. Zur Evaluierung dieser Aktionspläne und zur Durchführung eines gemeinsamen Benchmarkings benötigt die Europäische Kommission das Mitwirken ihrer Mitglied­staaten, um eine regelmäßige Dokumentation über die Nutzung von Informations- und Kommunikations­technologien in Unter­nehmen und privaten Haushalten zu erhalten.

Ausgehend von Pilot­studien in den Jahren 2002 bis 2005 wurde durch den Erlass der Verordnung (EG) Nr. 808/2004 vom 21. April 2004 des Europäischen Parlaments und des Rates, zuletzt geändert durch die Verordnung (EG) Nr. 1006/2009 vom 16. September 2009, festgelegt, dass alle Mitglied­staaten der Europäischen Union statistische Ergebnisse für die Erstellung von Gemeinschafts­statistiken über die Nutzung von IKT durch Unter­nehmen, Haushalte und Einzel­personen liefern. Die Erhebung erfolgt jährlich seit 2006 und ist zunächst bis zum Jahr 2019 vorgesehen. Da die EG-Verordnung den nach dem Bundes­statistikgesetz geforderten Regelungs­inhalt nicht vollständig abbildet, wurde mit dem Gesetz über die Statistik zur Informations­gesellschaft (InfoGesStatG) vom 22. Dezember 2005 eine nationale Rechts­grundlage geschaffen, auf deren Basis die Erhebungen „IKT in Unter­nehmen“ und „IKT in privaten Haushalten“ als reguläre Erhebungen in Zusammenarbeit mit den Statistischen Ämtern der Länder und mit Unter­stützung des Statistischen Amtes der Europäischen Gemeinschaften (Eurostat) durchgeführt werden.

Was ist der Inhalt und wie hoch ist der Stichprobenumfang der IKT-Erhebungen?

Die Erhebung zur Nutzung von IKT in Unternehmen liefert einen Überblick über die Ausstattung von deutschen Unternehmen mit modernen Informations- und Kommunikationstechnologien. Neben Informationen über die Verbreitung von Computern und der Nutzung des Internets, bilden die verschiedenen Nutzungsaspekte von Informations- und Kommunikationstechnologien, wie etwa E‑Commerce, mobile Internetverbindung, Social Media, Cloud Computing oder Rechnungsstellung einen zentralen Bestandteil der Studie.

Die IKT-Erhebung in Unter­nehmen wird auf Basis einer geschichteten Zufallsstichprobe als schriftliche Befragung bei maximal 20 000 Unter­nehmen und Einrichtungen zur Ausübung freiberuflicher Tätigkeit durchgeführt. Die Teilnahme ist für die befragten Unternehmen freiwillig.

In welchen Wirtschaftsbereichen erfolgt die Befragung der Unternehmen?

Die Erhebung bei Unternehmen bildet folgende Wirtschaftsbereiche der Statistischen Systematik der Wirtschaftszweige in der Europäischen Gemeinschaft (NACE Rev. 2) ab:

Abschnitt C:Verarbeitendes Gewerbe
Abschnitt D:Energieversorgung
Abschnitt E:Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen
Abschnitt F:Baugewerbe
Abschnitt G:Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen
Abschnitt H:Verkehr und Lagerei
Abschnitt I:Gastgewerbe/Beherbergung und Gastronomie
Abschnitt J:Information und Kommunikation
Abschnitt L:Grundstücks- und Wohnungswesen
Abschnitt M:Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen
Abschnitt N:Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen
Gruppe 95.1:Reparatur von Datenverarbeitungs- und Telekommunikationsgeräten