Produktionsmethoden Die Hälfte der Landwirte düngt mit Gülle

Rund 150 000 land­wirtschaft­liche Betriebe haben im Jahr 2015 auf ihre Flächen flüssigen Wirtschafts­dünger, also Gülle, Jauche oder flüssigen Gärrest aus der Biogas­anlage ausge­bracht. Dies waren circa 55 % aller Betriebe in Deutschland.

Insgesamt wurden 204 Millionen Kubik­meter flüssiger Wirtschafts­dünger ausgebracht. Rund zwei Drittel des flüssigen Wirtschaftsdüngers wurden auf Ackerland, etwa ein Drittel auf Dauergrünland verteilt.

Mit einem Anteil von circa 52 % wurde am häufigsten mit Rinder­gülle gedüngt. Es folgen mit 31 % flüssige Biogas-Gärreste sowie mit 15 % Schweinegülle. Die restlichen 2 % entfielen auf Jauche und sonstige Gülle.

Die am weitesten verbreitete Aus­bringungs­technik im Jahr 2015 war der Breit­verteiler, bei dem Gülle breitflächig auf die Boden- oder die Pflanzen­oberfläche verteilt wird. Rund 113 Millionen Kubik­meter flüssiger Wirtschafts­düngerwurden mit dieser Technik auf deutschen Acker- und Dauergrünland ausgebracht. Etwa 91 Millionen Kubik­meter wurden mittels Schlepp­schlauch, Schlepp­schuh, Schlitz­verfahren oder Gülle­grubber verteilt. Diese Aus­bringungs­techniken gelten als besonders effektiv und umwelt­freundlich, da Nähr­stoff­verluste und gas­förmige Emissionen aufgrund bodennaher Verteilung beziehungs­weise direkter Einarbeitung des Wirtschafts­düngers in den Boden minimal sind.

Neben flüssigem wurde auch fester Wirtschafts­dünger, insbesondere Festmist, zum Düngen genutzt. Etwa 99 470 land­wirt­schaft­liche Betriebe brachten im Jahr 2015 circa 20 Millionen Tonnen Fest­mist aus.