Fischerei

Fische sind eine natürliche, biologische, nachwachsende und bewegliche Ressource. Von der Fischzucht abgesehen, kann niemand den Besitz von Fischen für sich in Anspruch nehmen, solange er sie nicht gefangen hat. Fischbestände gelten als gemeinsame Ressource, die auch gemeinsam zu bewirtschaften ist. Daher gibt es eine Reihe politischer Maßnahmen, die die Fischerei in EU-Gewässern regeln.
Fischerei beschäftigt sich mit dem Fangen oder Züchten von Fischen und anderen Wassertieren zur Nahrungsgewinnung. Zu unterscheiden sind die Seefischerei (Hochseefischerei und Küstenfischerei) sowie die Binnenfischerei, also die Fischerei in Flüssen, Seen und Teichen. Eine Sonderform der Fischerei ist die Aquakultur. Aquakultur ist die Aufzucht von aquatischen, also im Wasser lebenden Organismen unter kontrollierten Bedingungen. Gezüchtet werden im Süß- oder Salzwasser lebende Pflanzen und Tiere für den menschlichen Verzehr und zwar Fische, Weichtiere, Krebstiere und Wasserpflanzen. Von Zucht spricht man, sobald in irgendeiner Form mit dem Ziel der Produktionssteigerung in den Wachstumsprozess eingegriffen wird – beispielsweise durch regelmäßigen Besatz, durch Fütterung und Schutz vor natürlichen Feinden.
Wie viel Fisch Fischers Fritze fischt beziehungsweise wie viel Fisch oder Muscheln die rund 2 200 Betriebe in Deutschland in Aquakultur produzieren, zeigt die jährliche Erhebung über die Erzeugung in Aquakulturbetrieben. Daten zur Fluss- und Seenfischerei bietet der Jahresbericht des Instituts für Binnenfischerei. Ergebnisse der Anlandungen der deutschen Hochsee- und Küstenfischerei im Bundesgebiet und im Ausland enthält die Anlandestatistik der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung. Im Vergleich der EU-Staaten verfügt Deutschland bei etwa fünf Prozent der Fanganteile und rund zwei Prozent Flottenanteilen über ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Fangkapazität und verfügbaren Fangmöglichkeiten. Details finden Sie im jährlichen Flottenbericht des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.