Qualität der Arbeit Zeitaufwand für den Weg zum Arbeitsplatz

Wie hoch ist der Anteil der Erwerbstätigen, die am Tag länger als 30 Minuten zum Arbeitsplatz pendeln?

Angegeben wird der Anteil der Erwerbstätigen im Alter von 15 Jahren und älter, die länger als eine halbe Stunde für die einfache Strecke zum Ar­beits­platz benötigen.

Je schneller der Weg zur Arbeitsstätte zurückgelegt wird, umso mehr Zeit bleibt für Freizeit, Familie und Freunde. Daher ist der Zeitaufwand für das Pendeln zum Ar­beits­platz ein wichtiger Indikator für den Ausgleich zwischen beruflichen und pri­va­ten Belangen.

Zwei Drittel brauchen weniger als 30 Minuten zum Arbeitsplatz

Im Jahr 2016 pendelten 69,7 % der Berufstätigen kürzer als 30 Minuten zum Ar­beits­platz. Gut ein Fünftel (22,1 %) brauchten mehr als 30 Minuten zum Ar­beits­platz, waren aber weniger als eine Stunde unterwegs. Lediglich 4,8 % brauchten länger als eine Stun­de zur Arbeit.

Der Anteil derer, die länger als eine Stunde zur Arbeit pendeln, ist damit seit 1991 na­he­zu konstant geblieben. Dagegen ist der Anteil derer, die zwischen 30 und 60 Minuten Fahr­zeit auf sich nehmen seit 1991 um rund vier Pro­zent­punk­te an­ge­stie­gen.

Frauen sind kürzer unterwegs

Um zum Arbeitsplatz zu gelangen, brauchten Männer länger als Frauen. Wäh­rend 24,2 % der Frauen mindestens 30 Minuten für ihren Arbeitsweg be­nö­tig­ten, lag der Anteil bei den Männern bei 29,5 %. Frauen gingen häufiger Teilzeittätigkeiten nach, für die der Arbeitsweg kürzer ausfiel.

Selbstständige haben kürzere Wege

Selbstständige hatten kürzere Wege zum Arbeitsplatz. Während 28,1 % der Ar­beit­neh­me­rin­nen und Arbeitnehmer länger als 30 Minuten zur Arbeit un­ter­wegs waren, traf dies nur auf 13,2 % der Selbstständigen, die Be­schäf­tig­te haben, zu. Nahezu jeder zweite Selbstständige mit Beschäftigten (43,4 %) brauchte kürzer als zehn Minuten. Dies traf nur auf jeden fünften Ar­beit­neh­mer zu.


Voll- und Teilzeiterwerbstätige nach Pendeldauer im Jahr 2016 in %
PendeldauerInsgesamt
Quelle: Ergebnis des Mikrozensus
Vollzeiterwerbstätige
unter 10 Minuten19,2
10 bis unter 30 Minuten47,1
30 bis unter 60 Minuten24,4
1 Stunde und länger5,6
ständig wechselnde Arbeitsstätte3,7
Teilzeiterwerbstätige
unter 10 Minuten29,8
10 bis unter 30 Minuten48,5
30 bis unter 60 Minuten16,4
1 Stunde und länger2,9
ständig wechselnde Arbeitsstätte2,4

Teilzeiterwerbstätige haben kürzere Arbeitswege

29,8 % der Teilzeiterwerbstätigen benötigen unter 10 Minuten für ihren Ar­beits­weg. Bei den Vollzeiterwerbstätigen hingegen lag der Anteil bei nur 19,2 %. Während 24,4 % der Erwerbstätigen in Vollzeit zwischen 30 Minuten und 1 Stunde unterwegs waren, waren es bei den Teilzeiterwerbstätigen nur 16,4 %. Knapp die Hälfte der Erwerbstätigen - egal ob in Teilzeit oder Voll­zeit - benötigte jedoch 10 bis 30 Mi­nu­ten für den einfachen Ar­beits­weg.


Informationen zum Indikator

Beschreibung/Definition
Anteil der Erwerbstätigen, die für die einfache Wegstrecke zu ihrer Arbeit über 30 Mi­nu­ten benötigen an allen Erwerbstätigen mit gültigen Angaben zur Pen­del­dauer.

Quelle
Mikrozensus

Hinweise zur Interpretation
Selbstständige arbeiten häufiger von zu Hause und haben daher eine ge­rin­gere Pen­del­dauer, als Arbeitnehmer. Daher sollten diese Gruppen dif­fe­ren­ziert be­trach­tet werden.

Der Mikrozensus wurde in den vergangenen Jahren hinsichtlich der Er­fas­sung des Er­werbs­status kontinuierlich methodisch verbessert. Dadurch sind Zeitvergleiche teilweise eingeschränkt. Methodische Veränderungen mit Aus­wirkungen auf die Ergebnisse wur­den insbesondere in den Jahren 2005 und aktuell für die Jahre ab 2011 durchgeführt. Die Ergebnisse in diesen Jahren sind daher nur eingeschränkt mit den Vorjahren ver­gleich­bar.

Die aktuelle Veränderung berücksichtigt in der Hochrechnung die Be­völ­ke­rungs­eck­wer­te aus der Fortschreibung des mit Stichtag 9. Mai 2011 durch­ge­führ­ten Zensus und re­vi­diert die Ergebnisse ab dem Jahr 2010. Ab dem Be­richtsjahr 2016 basiert die Stichprobe des Mikrozensus auf den Daten des Zensus 2011. Durch diese Um­stel­lung ist die Ver­gleich­barkeit der Ergebnisse des Mikrozensus 2016 mit den Vor­jahren eingeschränkt.

Weitere Informationen hierzu finden Sie im Bereich Methoden: Qua­li­täts­be­rich­te und Erläuterungen.