Qualität der Arbeit Erwerbsbeteiligung von Eltern

In welchem Verhältnis steht die Erwerbsbeteiligung von Eltern zu der von Personen ohne Kinder?
Die Erwerbstätigenquoten von Eltern zeigen, in welchem Maße sich Väter und insbesondere Mütter im Zuge der Familiengründung aus dem Berufsleben zurückziehen.
Bei der Erwerbstätigenquote der Eltern handelt es sich um alle aktiv erwerbstätigen Eltern gemessen an der Bevölkerung. Als aktiv erwerbstätig gelten Personen, die in der Woche vor der Befragung gearbeitet haben. Personen im Urlaub, Sonderurlaub oder in Elternzeit werden nicht mitgezählt.

Der Indikator betrachtet alle Eltern im Alter von 20 bis 49 Jahren mit mindestens einem Kind unter 6 Jahren.

Eine ausgewogene Balance beruflicher und privater Lebensgestaltung ist eine Grundvoraussetzung für Leistungsfähigkeit und Zufriedenheit am Arbeitsplatz. Für viele Menschen in der Familiengründungsphase ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf von zentraler Bedeutung für die Lebensqualität.

Mütter stellen den Beruf für die Familie häufiger zurück

Die Erwerbstätigenquote von Eltern mit mindestens einem Kind unter 6 Jahren lag im Jahr 2023 bei 65,4 %, die von Eltern mit Kindern von mindestens sechs Jahren war mit 78,7 % deutlich höher. Allerdings unterscheiden sich dabei Männer und Frauen deutlich. Männer im Alter von 20 bis 49 Jahren mit Kindern von mindestens 6 Jahren waren mit 85,3 % etwas häufiger aktiv erwerbstätig als Väter mit mindestens einem Kind unter 6 Jahren (84,0 %). Bei Frauen ist der Unterschied sehr viel größer: 74,6 % der Frauen mit Kindern von mindestens 6 Jahren waren aktiv erwerbstätig, aber nur 49,1 % der Mütter mit mindestens einem Kind unter 6 Jahren.

Erwerbstätigenquote von Eltern im Alter von 20 bis 49 Jahren mit Kindern unter 6 Jahren
im Jahr 2023 in %
Anzahl der KinderInsgesamtFrauenMänner
Quelle: Ergebnis des Mikrozensus.
1 Kind66,150,184,7
2 Kinder68,953,686,0
3 und mehr Kinder56,638,078,4
Insgesamt65,449,184,0

Erwerbstätigkeit von Eltern sinkt ab dem dritten Kind

Die Erwerbsbeteiligung von Eltern mit einem oder zwei Kindern lag 2023 auf einem ähnlichen Niveau. Während Eltern mit einem Kind zu 66,1 % erwerbstätig waren, arbeiteten 68,9 % der Eltern mit zwei Kindern. Bei Eltern mit mindestens drei Kindern - wovon mindestens eines im Vorschulalter ist - betrug der Anteil 56,6 %. Demnach ist die Erwerbsbeteiligung bei zwei Kindern am höchsten.

Bei getrennter Betrachtung von Müttern und Vätern zeigen sich die gleichen Tendenzen, wenn auch auf unterschiedlichem Niveau. Während Mütter mit einem Kind nur zu 50,1 % erwerbstätig waren, lag der Anteil bei den Vätern mit 84,7 % deutlich höher. Bei mindestens drei Kindern nimmt der Unterschied zwischen Müttern und Vätern noch stärker zu: Väter mit mindestens drei Kindern gingen zu 78,4 % einer Erwerbstätigkeit nach. Unter den Müttern betrug dieser Anteil mit 38,0 % weniger als halb so viel.

Informationen zum Indikator

Beschreibung/Definition
Erwerbstätigenquote von aktiv erwerbstätigen Frauen und Männern (im Alter von 20 bis 49 Jahren) mit Kindern unter 6 Jahren in der Familie.

Aktive Erwerbstätigkeit liegt vor, wenn eine Person in der Berichtswoche gearbeitet hat.

Quelle
Mikrozensus

Hinweise zur Interpretation

Der Mikrozensus mit der integrierten Arbeitskräfteerhebung wurde in 2020 neugestaltet. Neben dem Fragenprogramm wurden die Konzeption der Stichprobe sowie mit der Einführung eines Online-Fragebogens auch die Form der Datengewinnung verändert. Die Ergebnisse ab Erhebungsjahr 2020 sind deshalb nur eingeschränkt mit den Vorjahren vergleichbar.

Weitere methodische Veränderungen mit Auswirkungen auf die Ergebnisse wurden darüber hinaus in den Jahren 2005, 2011 und 2021 durchgeführt. Die Ergebnisse in diesen Jahren sind daher nur eingeschränkt mit den Vorjahren vergleichbar.

Die Hochrechnung berücksichtigt die Bevölkerungseckwerte aus der Fortschreibung des mit Stichtag 9. Mai 2011 durchgeführten Zensus und revidiert die Ergebnisse ab dem Jahr 2010. Ab dem Berichtsjahr 2016 basiert die Stichprobe des Mikrozensus auf den Daten des Zensus 2011. Durch diese Umstellung ist die Vergleichbarkeit der Ergebnisse des Mikrozensus 2016 mit den Vorjahren eingeschränkt.

Weitere Informationen hierzu finden Sie im Bereich Methoden: Qualitätsberichte und Erläuterungen.

Weitere Informationen
Neuregelung des Mikrozensus ab 2020