Qualität der Arbeit Teilhabe von Frauen am Erwerbsleben

Frauen und Männer sind nicht in gleichem Umfang berufstätig. Der Frauenanteil an den Erwerbstätigen insgesamt zeigt, wie häufig Frauen im Vergleich zu ihrem Anteil an der Bevölkerung einer bezahlten Tätigkeit nachgehen. Der Indikator enthält allerdings keine Angaben zur Art und zum Umfang der ausgeübten Tätigkeit.

Von 100 Erwerbstätigen gingen im Jahr 2022 46,8 Frauen einer Beschäftigung nach. Im Vergleich zu ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung (50,9 %) waren Frauen im Berufsleben in Deutschland immer noch unterrepräsentiert. Noch deutlicher zeigt sich die unterschiedliche Beteiligung von Männern und Frauen am Erwerbsleben, wenn man nur die Führungskräfte betrachtet. Nur knapp jede dritte Führungskraft war 2022 eine Frau (siehe auch "Frauen in Führungspositionen").

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Der Abstand zu den Männern verringert sich

Der Abstand bei der Erwerbsbeteiligung von Frauen und Männern hat sich seit den 1990er Jahren verringert. Im Jahr 2002 lag der Frauenanteil bei 44,6 % und ist bis zum Jahr 2022 auf 46,8 % angestiegen. Seit 2013 hat sich der Anstieg allerdings verlangsamt.

Erwerbsbeteiligung von Frauen nach Stellung im Beruf und Vollzeit-/Teilzeitbeschäftigung in %
Merkmal20022012
2022
Quelle: Ergebnis der Arbeitskräfteerhebung.
Insgesamt44,646,346,8
nach Vollzeit-/Teilzeitbeschäftigung
Vollzeitbeschäftigung34,134,234,4
Teilzeitbeschäftigung84,679,376,4
Stellung im Beruf
Selbstständige mit Beschäftigten23,424,226,5
Solo-Selbstständige33,437,540,4
Arbeitnehmer46,048,048,0
Mithelfende Familienangehörige77,867,262,3

Frauen ab 55 holen am stärksten auf

Im Vergleich von 2002 zu 2022 haben Frauen im Alter von 55 bis 64 Jahren am stärksten zugelegt. So stieg der Anteil erwerbstätiger Frauen in dieser Altersgruppe um fast 9 Prozentpunkte von 38,9 % auf 47,7 % und erreicht damit fast das Niveau der Gesamtbevölkerung. Verglichen werden dabei jeweils unterschiedliche Geburtsjahrgänge, beispielsweise die 55- bis 64-jährigen Frauen im Jahr 2022 mit den 55- bis 64-Jährigen im Jahr 2002.

Bei jüngeren Frauen sind im Zeitverlauf weniger starke Veränderungen und Zuwächse zu beobachten, da Frauen jüngerer Geburtsjahrgänge seit langem viel häufiger berufstätig sind als ältere Jahrgänge. Bei Frauen unter 25 Jahren ging der Frauenanteil an den Erwerbstätigen im Vergleich zu 2002 sogar leicht zurück. Dies könnte jedoch daran liegen, dass mehr junge Frauen als früher studieren und dadurch später anfangen zu arbeiten.

Informationen zum Indikator

Beschreibung/Definition
Erwerbstätige Frauen (ab 15 Jahre) an allen Erwerbstätigen (ab 15 Jahre).

Quelle
Arbeitskräfteerhebung

Hinweise zur Interpretation
Der Mikrozensus mit der integrierten Arbeitskräfteerhebung wurde in 2020 neugestaltet. Neben dem Fragenprogramm wurden die Konzeption der Stichprobe sowie mit der Einführung eines Online-Fragebogens auch die Form der Datengewinnung verändert. Die Ergebnisse ab Erhebungsjahr 2020 sind deshalb nur eingeschränkt mit den Vorjahren vergleichbar.

Weitere methodische Veränderungen mit Auswirkungen auf die Ergebnisse wurden darüber hinaus in den Jahren 2005, 2011 und 2021 durchgeführt. Die Ergebnisse in diesen Jahren sind daher nur eingeschränkt mit den Vorjahren vergleichbar.

Die Hochrechnung berücksichtigt die Bevölkerungseckwerte aus der Fortschreibung des mit Stichtag 9. Mai 2011 durchgeführten Zensus und revidiert die Ergebnisse ab dem Jahr 2010. Ab dem Berichtsjahr 2016 basiert die Stichprobe des Mikrozensus auf den Daten des Zensus 2011. Durch diese Umstellung ist die Vergleichbarkeit der Ergebnisse des Mikrozensus 2016 mit den Vorjahren eingeschränkt.

Weitere Informationen hierzu finden Sie im Bereich Methoden: Qualitätsberichte und Erläuterungen.

Weitere Informationen
Neuregelung des Mikrozensus ab 2020