Wie hoch ist der Frauenanteil in einzelnen Berufsgruppen? Unterschiede beim Frauenanteil können sowohl auf die Benachteiligung von Frauen in einzelnen Berufsgruppen als auch auf unterschiedliche Präferenzen bei der Berufswahl hinweisen. Auch wenn der Frauenanteil an den Erwerbstätigen insgesamt deutlich zugenommen hat, beschränkt sich ihre Berufswahl immer noch häufig auf ein begrenztes Spektrum an Tätigkeiten.
Die Frauenanteile in den einzelnen Berufsgruppen haben sich seit Anfang der neunziger Jahre insgesamt nur wenig verändert. Mit der frauen- und männertypischen Berufswahl sind häufig Unterschiede im Verdienst und in den Karriereverläufen verknüpft.
Frauen sind am häufigsten in Dienstleistungs- und Bürojobs anzutreffen
Im Jahr 2023 waren Frauen in Büro- und Dienstleistungsberufen deutlich überrepräsentiert. 65,5 % aller Bürokräfte und kaufmännischen Angestellten waren Frauen. Bei Erwerbstätigen in Dienstleistungsberufen waren Frauen mit einem Anteil von 61,9 % vertreten.
Männer dominieren Handwerk und Industrie
Stark unterrepräsentiert waren Frauen im Handwerk sowie in Industrie und Landwirtschaft. Nur 10,2 % der Erwerbstätigen in Handwerksberufen waren weiblich. Arbeiten in der Industrie (zum Beispiel Bedienen von Maschinen und Anlagen sowie Montagearbeiten) wurden nur zu 15,3 % von Frauen erledigt. Bei den Fachkräften in der Landwirtschaft lag der Frauenanteil bei (20,7 %).
Informationen zum Indikator
Beschreibung/Definition
Anteil erwerbstätiger Frauen und Männer (ab 15 Jahre) nach Berufsgruppen (ISCO-Hauptgruppen) an allen Erwerbstätigen (ab 15 Jahre).
ISCO ist die Bezeichnung für die internationale Standardklassifikation der Berufe.
Quelle
Arbeitskräfteerhebung
Hinweise zur Interpretation
Durch die Einführung der neuen internationalen Berufsklassifikation (ISCO-08) ergibt sich im Jahr 2012 ein Zeitreihenbruch.
Die Angaben zu den Handwerks- und verwandten Berufen beziehen sich auf die 7. Hauptgruppe der International Standard Classification of Occupations (ISCO). Die Handwerks- und verwandten Berufe der ISCO-Klassifikation weichen von den in der deutschen Handwerksordnung genannten Berufen ab.
Der Mikrozensus mit der integrierten Arbeitskräfteerhebung wurde in 2020 neugestaltet. Neben dem Fragenprogramm wurden die Konzeption der Stichprobe sowie mit der Einführung eines Online-Fragebogens auch die Form der Datengewinnung verändert. Die Ergebnisse ab Erhebungsjahr 2020 sind deshalb nur eingeschränkt mit den Vorjahren vergleichbar.
Weitere methodische Veränderungen mit Auswirkungen auf die Ergebnisse wurden darüber hinaus in den Jahren 2005, 2011 und 2021 durchgeführt. Die Ergebnisse in diesen Jahren sind daher nur eingeschränkt mit den Vorjahren vergleichbar.
Die Hochrechnung berücksichtigt die Bevölkerungseckwerte aus der Fortschreibung des mit Stichtag 9. Mai 2011 durchgeführten Zensus und revidiert die Ergebnisse ab dem Jahr 2010. Ab dem Berichtsjahr 2016 basiert die Stichprobe des Mikrozensus auf den Daten des Zensus 2011. Durch diese Umstellung ist die Vergleichbarkeit der Ergebnisse des Mikrozensus 2016 mit den Vorjahren eingeschränkt.
Weitere Informationen hierzu finden Sie im Bereich Methoden: Qualitätsberichte und Erläuterungen.
Weitere Informationen
Erwerbsbeteiligung von Frauen nach Berufen in Europa
Neuregelung des Mikrozensus ab 2020