Die Ökosystemgesamtrechnungen sind ein ökonomisch-ökologisches Berichts­system, das im Rahmen der Umwelt­ökonomischen Gesamt­rechnungen (UGR) die Interaktion zwischen Mensch und Umwelt in einem systematischen Ansatz darstellt und bewertet. Methodisch orientieren sie sich am Rahmen­werk "System of Environmental Economic Accounting - Ecosystem Accounting" (SEEA EA) der Vereinten Nationen. Der Aufbau erfolgt über drei Bilanzen - Ausmaß, Zustand, Leistungen. Für die Messung der Öko­system­leistungen ist als erster Schritt eine flächen­deckende Erfassung der Öko­systeme erforderlich. Ein Öko­system bezeichnet dabei einen dynamischen Komplex von Gemeinschaften aus Pflanzen, Tieren und Mikro­organismen sowie deren nicht lebender Umwelt, die als funktionelle Einheit in Wechsel­wirkung stehen. Alle Flächen Deutschlands werden lückenlos und über­schneidungs­frei verschiedenen Öko­system­typen zugeordnet. Die so entstandene Flächen­bilanz ermöglicht es, das Ausmaß der verschiedenen Öko­systeme sowie deren Veränderungen im Zeitverlauf zu erfassen.

Aktuell

Ökosystematlas

Der Ökosystematlas zeigt die Vielfalt und Verteilung der in Deutschland vorkommenden Ökosysteme. Dabei werden 74 verschie­dene Ökosystemklassen differenziert und deren Verteilung auf Gemeinde-, Kreis- und Bundesländerebene und für verschiedene Zeitschritte dargestellt. Zusätzlich bietet der Atlas Übersichtskarten im Rasterformat (Auflösung 100 Meter), Karten zu ausgewählten Zustandsindikatoren der Ökosysteme sowie eine Downloadfunktion für georeferenzierte Daten an.

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Grafiken

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Anteile der Ökosystemabteilungen 2018

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Anteile der Ökosystemabteilungen 2015

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Flächenveränderungen der Ökosysteme auf Abteilungsebene zwischen 2015 und 2018

Weitere Publikationen zum Thema

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Methoden

Umweltökonomische Gesamtrechnungen - Nationale Ökosystemklassifikation für Deutschland

Bei der nationalen Ökosystem­klassifikation handelt sich um eine voll­ständige, einheit­liche Klassifizierung aller in Deutschland potentiell auftretender Öko­systeme. Die Klassifikation ist sowohl mit inter­nationalen Rahmen­werken und Typisierungen als auch den Standards der amtlichen Statistik kom­patibel und ermöglicht eine einfache und effektive Kommu­nikation und Visuali­sierung der Daten. Die Klassifikation orientiert sich zum größten Teil an den methodischen Vorgaben des Rahmen­werks SEEA EA. Da dieses Rahmen­werk jedoch keine einheitliche Ökosystem-Klassifikation für nationale und subnationale Konten festlegt und der lokale Kontext bestmöglich miteinbezogen
werden soll, besteht die Notwendig­keit eine nationale Leitlinie zur Einteilung von Ökosystemtypen zu erstellen.

Umweltökonomische Gesamtrechnungen - Methode der Flächenbilanzierung der Ökosysteme

Die Flächenbilanzierung der Ökosysteme (Ecosystem Extent Accounting) im Rahmen der Umweltökonomischen Gesamtrechnungen (UGR) erfasst das bundesweite Ausmaß der Ökosysteme. Ein Ökosystem bezeichnet dabei einen dynamischen Komplex von Gemeinschaften aus Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen sowie deren nicht lebender Umwelt, die als funktionelle Einheit in Wechselwirkung stehen. Die Flächenbilanz stellt die erste Säule der Ökosystemrechnungen dar, einem ökonomisch-ökologischen Berichtssystem, dass die Interaktion zwischen Mensch und Umwelt in einem systemischen Ansatz darstellt und bewertet.

Umweltökonomische Gesamtrechnungen - Methode der Zustandsbilanzierung der Ökosysteme

Die Zustandsbilanz der Ökosysteme (Ecosystem Condition Account) beschreibt den bundesweiten Zustand der Ökosysteme. Sie baut direkt auf der Flächenbilanz der Ökosysteme (Ecosystem Extent Account) auf und informiert über Leistungsfähigkeit, Stabilität, Integrität und Resilienz der Ökosysteme.

Erläuterungen

Erläuterungen zu den Ökosystemgesamtrechnungen

Worin liegt der Unterschied zwischen Ökosystemgesamtrechnungen und Flächennutzungsstatistik?

Im Gegensatz zur Flächennutzungsstatistik orientiert sich die Flächenbilanzierung der Ökosysteme hauptsächlich an ökologischen Charakteristiken. Dies bedeutet, dass nicht die Art der Flächennutzung, sondern die ökologische Bedeutung und Relevanz für Ökosystemleistungen im Fokus der Flächenklassifizierung steht. Die Einteilung der Flächen basiert auf der detaillierten nationalen Ökosystemklassifikation mit insgesamt 74 unterschiedlichen Klassen.

Während die Flächennutzungsstatistik auf den Daten des Amtlichen Liegenschaftskatasterinformationssystems (ALKIS) beruht, werden zur Berechnung der Ökosystemflächenbilanz eine Vielzahl zusätzlicher räumlicher Datensätze wie Satellitenbilder, Orthophotos und Biotopkartierungen verarbeitet.

Zusätzlich zum terrestrischen Staatsgebiet umfasst die Flächenbilanz der Ökosysteme auch die Meeresgewässer Deutschlands und die Ausschließliche Wirtschaftszone in Nord- und Ostsee.