Pressemitteilung Nr. 135 vom 13. April 2018
Verbraucherpreisindex, März 2018
- + 1,6 % zum Vorjahresmonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)
- + 0,4 % zum Vormonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)
Harmonisierter Verbraucherpreisindex, März 2018
- + 1,5 % zum Vorjahresmonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)
- + 0,4 % zum Vormonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)
WIESBADEN – Die Verbraucherpreise in Deutschland lagen im März 2018 um 1,6 % höher als im März 2017. Damit hat sich die Inflationsrate − gemessen am Verbraucherpreisindex – leicht erhöht. In den drei Monaten zuvor hatte sie sich sukzessive abgeschwächt. Im Vergleich zum Februar 2018 stieg der Verbraucherpreisindex im März 2018 um 0,4 %. Das Statistische Bundesamt (Destatis) bestätigt somit seine vorläufigen Gesamtergebnisse vom 29. März 2018.
Im März 2018 verteuerten sich Energieprodukte gegenüber März 2017 um 0,5 %. Der Preisanstieg bei Energie lag damit deutlich unterhalb der Gesamtteuerung. Im Februar 2018 war die Teuerungsrate für Energie mit + 0,1 % noch niedriger ausgefallen. Von März 2017 bis März 2018 verteuerte sich vor allem leichtes Heizöl (+ 5,4 %). Teurer als ein Jahr zuvor waren auch Strom (+ 1,5 %) sowie Umlagen von Zentralheizung und Fernwärme (+ 0,8 %). Hingegen verbilligten sich im gleichen Zeitraum feste Brennstoffe (− 1,6 %), Gas (− 1,4 %) sowie Kraftstoffe (− 0,7 %). Ohne Berücksichtigung der Energiepreise hätte die Inflationsrate im März 2018 ebenfalls bei + 1,6 % gelegen.
Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich von März 2017 bis März 2018 um 2,9 %. Der Preisanstieg binnen Jahresfrist hat sich damit im März 2018 wieder verstärkt (Februar 2018: + 1,1 %). Teurer als ein Jahr zuvor waren im März 2018 vor allem Speisefette und Speiseöle (+ 14,9 %), Molkereiprodukte und Eier (+ 10,4 %) sowie Obst (+ 7,4 %). Preisrückgänge gab es hingegen bei fast allen Gemüsesorten, dadurch gingen die Preise für Gemüse insgesamt um 6,6 % zurück. Dieser Preisrückgang war – wie bereits im Februar 2018 – auch durch die hohen Gemüsepreise vor einem Jahr bedingt.
Die Preise für Waren insgesamt erhöhten sich im März 2018 gegenüber dem Vorjahresmonat um + 1,4 %. Neben dem Preisanstieg bei Nahrungsmitteln (+ 2,9 %) verteuerten sich einige Waren binnen Jahresfrist deutlicher, insbesondere Zeitungen und Zeitschriften (+ 4,8 %), Tabakwaren (+ 4,5 %) und Bier (+ 3,5 %). Günstiger hingegen wurden zum Beispiel Geräte der Unterhaltungselektronik (− 3,9 %) und Informationsverarbeitungsgeräte (− 3,5 %).
Die Preise für Dienstleistungen insgesamt erhöhten sich im März 2018 gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,8 % und damit stärker als die Preise für Waren. Bedeutsam für die Preiserhöhung bei Dienstleistungen waren die Nettokaltmieten (+ 1,6 % gegenüber März 2017), da private Haushalte einen großen Teil ihrer Konsumausgaben dafür aufwenden. Noch etwas stärker verteuerten sich binnen Jahresfrist zum Beispiel Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+ 3,2 %), Pauschalreisen (+ 3,2 %) sowie Dienstleistungen für Verpflegung in Restaurants, Cafés und Straßenverkauf (+ 2,2 %). Günstiger für die Verbraucher waren hingegen unter anderem Telekommunikationsdienstleistungen (− 0,7 %).
Veränderung im März 2018 gegenüber dem Vormonat Februar 2018
Im Vergleich zum Februar 2018 stieg der Verbraucherpreisindex im März 2018 um 0,4 %. Im Vormonatsvergleich verteuerten sich saisonbedingt insbesondere Bekleidungsartikel (+ 5,8 %) sowie Schuhe und Schuhzubehör (+ 4,4 %). Hier wirkte sich vor allem der Umstieg auf die Frühjahrs- und Sommerkollektion aus. Auch die Preise für Pauschalreisen (+ 2,0 %) und Flugtickets (+ 1,5 %) zogen binnen Monatsfrist an, unter anderem durch die frühe Lage von Ostern.
Zudem erhöhten sich im März 2018 gegenüber dem Vormonat die Preise für Nahrungsmittel um 0,2 %. Hier mussten die Verbraucher vor allem für Speisefette und Speiseöle (+ 4,9 %, darunter Butter: + 8,1 %) sowie Fisch und Fischwaren (+ 1,1 %) mehr bezahlen. Dagegen gingen zum Beispiel die Preise für Gemüse leicht zurück (– 0,5 %, darunter Tomaten: – 1,6 %; Kopf- oder Eisbergsalat: – 0,8 %).
Abgemildert wurde der Preisanstieg im März 2018 vor allem durch sinkende Preise für Energie (− 0,6 %). Verbraucherfreundlich war hier der Preisrückgang bei Kraftstoffen (– 2,1 %, darunter Superbenzin: – 2,4 %, Dieselkraftstoff: – 1,3 %). Die Preisentwicklung der Haushaltsenergie war vergleichsweise unauffällig (+ 0,1 %, darunter Gas: – 0,1 %; Strom: + 0,1 %).
Gesamtindex ________ Jahr / Monat | Index 2010 = 100 | Veränderung gegenüber Vorjahres- zeitraum | Veränderung gegenüber Vormonat | |
---|---|---|---|---|
in % | ||||
JD = Jahresdurchschnitt – = nichts vorhanden | ||||
2016 JD | 107,4 | 0,5 | – | |
2017 JD | 109,3 | 1,8 | – | |
2017 | März | 109,0 | 1,6 | 0,2 |
April | 109,0 | 2,0 | 0,0 | |
Mai | 108,8 | 1,5 | – 0,2 | |
Juni | 109,0 | 1,6 | 0,2 | |
Juli | 109,4 | 1,7 | 0,4 | |
August | 109,5 | 1,8 | 0,1 | |
September | 109,6 | 1,8 | 0,1 | |
Oktober | 109,6 | 1,6 | 0,0 | |
November | 109,9 | 1,8 | 0,3 | |
Dezember | 110,6 | 1,7 | 0,6 | |
2018 | Januar | 109,8 | 1,6 | – 0,7 |
Februar | 110,3 | 1,4 | 0,5 | |
März | 110,7 | 1,6 | 0,4 |
Gesamtindex / Teilindex | Gewichtung | Index 2010 = 100 | Veränderung gegenüber Vorjahres- zeitraum | Veränderung gegenüber Vormonat |
---|---|---|---|---|
in ‰ | in % | |||
Gesamtindex | 1 000,00 | 110,7 | 1,6 | 0,4 |
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke | 102,71 | 119,3 | 2,8 | 0,3 |
Nahrungsmittel | 90,52 | 119,7 | 2,9 | 0,2 |
Fleisch und Fleischwaren | 20,76 | 117,3 | 2,4 | – 0,3 |
Obst | 8,76 | 138,6 | 7,4 | 0,4 |
Gemüse | 11,26 | 109,7 | – 6,6 | – 0,5 |
Alkoholische Getränke und Tabakwaren | 37,59 | 121,1 | 3,7 | 0,2 |
Bekleidung und Schuhe | 44,93 | 110,9 | – 0,4 | 5,2 |
Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe | 317,29 | 110,8 | 1,5 | 0,1 |
Nettokaltmiete | 209,93 | 111,0 | 1,6 | 0,1 |
Haushaltsenergie | 68,19 | 110,8 | 1,2 | 0,1 |
Strom | 26,21 | 129,1 | 1,5 | 0,1 |
Gas | 14,46 | 102,6 | – 1,4 | – 0,1 |
Leichtes Heizöl | 11,11 | 92,1 | 5,4 | 1,2 |
Möbel, Leuchten, Geräte und anderes Haushaltszubehör | 49,78 | 104,9 | 0,9 | 0,1 |
Gesundheitspflege | 44,44 | 108,0 | 1,2 | 0,2 |
Verkehr | 134,73 | 108,5 | 1,2 | – 0,4 |
Kraftstoffe | 38,37 | 95,3 | – 0,7 | – 2,1 |
Superbenzin | 28,38 | 94,9 | – 1,6 | – 2,4 |
Dieselkraftstoff | 9,19 | 96,7 | 1,3 | – 1,3 |
Nachrichtenübermittlung | 30,10 | 89,5 | – 0,4 | 0,1 |
Freizeit, Unterhaltung und Kultur | 114,92 | 109,4 | 1,8 | 0,6 |
Pauschalreisen | 26,83 | 112,8 | 3,2 | 2,0 |
Bildungswesen | 8,80 | 97,9 | 2,8 | 0,1 |
Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen | 44,67 | 117,2 | 2,3 | 0,3 |
Andere Waren und Dienstleistungen | 70,04 | 110,3 | 1,3 | 0,4 |
Gesamtindex | ||||
ohne Nahrungsmittel und Energie | 802,92 | 110,4 | 1,6 | 0,5 |
ohne Energie (Haushaltsenergie und Kraftstoffe) | 893,44 | 111,3 | 1,6 | 0,5 |
ohne Heizöl und Kraftstoffe | 950,52 | 111,5 | 1,6 | 0,5 |
Waren | 479,77 | 110,3 | 1,4 | 0,5 |
Verbrauchsgüter | 307,89 | 113,4 | 2,0 | 0,0 |
Energie | 106,56 | 105,2 | 0,5 | – 0,6 |
Dienstleistungen | 520,23 | 111,1 | 1,8 | 0,4 |
Harmonisierter Verbraucherpreisindex für Deutschland
Weitere Informationen zur Verbraucherpreisstatistik bietet die Fachserie 17, Reihe 7 "Verbraucherpreisindizes für Deutschland". Detaillierte Daten und lange Zeitreihen zur Verbraucherpreisstatistik können über die Tabellen Verbraucherpreisindex (61111-0004) und (61111-0006) sowie Harmonisierter Verbraucherpreisindex (61121-0002) und (61121-0004) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.