Pressemitteilung Nr. 124 vom 10. April 2017
WIESBADEN – Fahrgäste nutzten im Jahr 2016 in Deutschland den Liniennah- und -fernverkehr mit Bussen und Bahnen fast 11,4 Milliarden Mal. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen weiter mitteilt, entspricht dies einem Anstieg um 1,5 % im Vergleich zum Vorjahr. Durchschnittlich wurden im Jahr 2016 pro Tag 31 Millionen Fahrgäste im Linienverkehr befördert. Die stärkere Nutzung dieser öffentlichen Verkehrsmittel wurde auch durch die gestiegenen Einwohner-, Erwerbstätigen-, Schüler- sowie Studierendenzahlen begünstigt.
Im Nahverkehr beförderten die Unternehmen über 11,2 Milliarden Fahrgäste, das waren 1,4 % mehr als 2015. Dabei nutzten 5,3 Milliarden Fahrgäste Omnibusse (+ 0,5 %); bei Straßen-, Stadt- und U-Bahnen waren es 4,0 Milliarden (+ 2,2 %) sowie bei Eisenbahnen und S-Bahnen 2,6 Milliarden Fahrgäste (+ 2,2 %).
Die Zahl der Fahrgäste im Liniennahverkehr ist seit 2004 – dem ersten Jahr, für das vergleichbare Daten vorliegen – kontinuierlich angestiegen. Im Jahr 2016 war das Fahrgastaufkommen um fast 1,3 Milliarden höher (+ 12,7 %) als zwölf Jahre zuvor. Besonders starke Zuwächse gab es in diesem Zeitraum im Eisenbahnnahverkehr (+ 34,6 %) und bei Straßenbahnen (+ 18,1 %). Der Nahverkehr mit Omnibussen erzielte dagegen nur einen leichten Anstieg von 0,9 %.
Die Zahl der Reisenden in den Fernzügen der Eisenbahn stieg 2016 gegenüber 2015 um 5,3 % auf 138 Millionen. Der starke Fahrgastanstieg ist hierbei auch auf Streckenerweiterungen sowie auf Sonderticketaktionen zurückzuführen. Der Linienfernverkehr mit Omnibussen hatte – gemessen am Boom der Vorjahre – nur noch moderate Zuwächse: 2016 wurden 24 Millionen Fahrgäste befördert, 4,3 % mehr als im Vorjahr.
Methodische Hinweise:
Die Angaben stammen von den rund 870 größeren Unternehmen im Liniennahverkehr mit Bussen und Bahnen und im Linienfernverkehr mit Bussen, die mindestens 250 000 Fahrgäste im Jahr beförderten, sowie von allen Unternehmen mit Eisenbahnfernverkehr.
Im Nahverkehr werden Fahrgäste, die während einer Fahrt zwischen den Verkehrsmitteln eines Unternehmens umsteigen, in die Gesamtzahl nur einmal einbezogen, in die nach Verkehrsmitteln untergliederten Angaben jedoch mehrmals. Als Fahrgäste werden Beförderungsfälle erhoben. Fahren im Berichtszeitraum Personen mehrfach, so werden diese auch mehrfach gezählt.
Aufgrund einer Neufestlegung des Berichtskreises ab dem ersten Quartal 2016 sind die absoluten Zahlen nicht direkt für alle Verkehrsarten mit den Vorjahren vergleichbar. Die Veränderungsraten wurden daher auf der Basis bereinigter Vorjahreswerte berechnet.
Verkehrsart | Fahrgäste | Beförderungsleistung | ||
---|---|---|---|---|
Millionen | Veränderung gegenüber dem Jahr 2015 in % | Millionen Personenkilometer | Veränderung gegenüber dem Jahr 2015 in % | |
1 Durch Einbeziehung der Umsteiger (ein Fahrgast benutzt während einer Fahrt mehrere Verkehrsmittel eines Unternehmens) ist die addierte Fahrgastzahl nach Verkehrsmitteln höher als die Fahrgastzahl im Liniennahverkehr insgesamt. 2 Einschließlich S-Bahnen. 3 Straßenbahnen und Stadtbahnen (einschließlich Hoch-, U- und Schwebebahnen). x = Tabellenfach gesperrt, weil Aussage nicht sinnvoll | ||||
Linienverkehr insgesamt | 11 380 | 1,5 | 153 252 | x |
davon: | ||||
Nahverkehr | 11 217 | 1,4 | 106 745 | 0,1 |
Verkehrsmittelfahrten 1 | ||||
mit Eisenbahnen 2 | 2 632 | 2,2 | 54 326 | – 0,6 |
mit Straßenbahnen 3 | 3 973 | 2,2 | 17 011 | 1,8 |
mit Omnibussen | 5 307 | 0,5 | 35 408 | 0,5 |
Fernverkehr | ||||
mit Eisenbahnen | 138 | 5,3 | 39 355 | 6,8 |
mit Omnibussen | 24 | 4,3 | 7 151 | x |
Basisdaten und lange Zeitreihen zum Personenverkehr mit Bussen und Bahnen sind über die Quartalstabelle Beförderte Personen, Beförderungsleistung (46100-0005) in der Datenbank GENESIS-Online abrufbar. Hier werden aus methodischen Gründen bis zum vierten Quartal 2015 keine Werte zum Linienfernverkehr mit Omnibussen nachgewiesen.