Presse 80 % mehr Wohngeldhaushalte im Jahr 2023

Pressemitteilung Nr. 373 vom 30. September 2024

  • Rund 1,2 Millionen Haushalte bezogen Ende 2023 Wohngeld – Haushalte in Mecklenburg-Vorpommern waren am häufigsten darauf angewiesen
  • Durchschnittlicher monatlicher Anspruch bei reinen Wohngeldhaushalten im Vorjahresvergleich um 106 Euro auf 297 Euro gestiegen
  • Ausgaben für Wohngeld im Jahr 2023 gegenüber 2022 mehr als verdoppelt auf rund 4,3 Milliarden Euro

WIESBADEN – Am Jahresende 2023 haben rund 1,2 Millionen Haushalte in Deutschland Wohngeld bezogen. Das waren 2,8 % aller privaten Hauptwohnsitzhaushalte. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, stieg die Zahl der Wohngeld beziehenden Haushalte damit gegenüber dem Vorjahr um 80 % oder rund 521 700. Am Jahresende 2022 hatten noch rund 651 800 Haushalte Wohngeld bezogen. Der starke Anstieg ist begründet durch das zum 1. Januar 2023 in Kraft getretene Gesetz zur Erhöhung des Wohngeldes (Wohngeld-Plus-Gesetz). Dadurch bekamen mehr Haushalte einen Wohngeldanspruch. Ebenso wurde die Höhe des Wohngelds nach oben angepasst. Mit der Heizkosten- und der Klimakomponente kamen zusätzlich zwei neue Leistungsbausteine hinzu, die Mehrbelastungen angesichts gestiegener Energiekosten und energieeffizienter Sanierungen abfedern sollen.

Wohngeld wird einkommensschwachen Haushalten gewährt, damit diese sich angemessenen und familiengerechten Wohnraum leisten können. Die Höhe des Wohngeldanspruchs hängt von der Höhe des Einkommens, der Miete und der Zahl der Haushaltsmitglieder ab.

Haushalte in Mecklenburg-Vorpommern am häufigsten auf Wohngeld angewiesen

Im Ländervergleich waren Ende 2023 private Haushalte in Mecklenburg-Vorpommern anteilig am häufigsten auf Wohngeld angewiesen. Dort bezogen 5,5 % der Haushalte Wohngeld. In Bayern war der Anteil mit 1,6 % am geringsten.

Durchschnittlicher monatlicher Anspruch reiner Wohngeldhaushalte bei 297 Euro

Ende 2023 hatten in rund 98 % der Wohngeldhaushalte alle Haushaltsmitglieder einen Anspruch auf Wohngeld (sogenannte reine Wohngeldhaushalte). Rund 2 % der Wohngeldhaushalte waren sogenannte wohngeldrechtliche Teilhaushalte, in denen sowohl Personen mit und ohne Wohngeldanspruch wohnten. Der durchschnittliche monatliche Wohngeldanspruch betrug Ende 2023 bei reinen Wohngeldhaushalten 297 Euro pro Haushalt, das waren 106 Euro mehr als vor Inkrafttreten des Wohngeld-Plus-Gesetzes Ende 2022. Der Wohngeldanspruch wohngeldrechtlicher Teilhaushalte lag Ende 2023 bei 247 Euro und damit um 70 Euro höher als ein Jahr zuvor.

Wohngeld-Ausgaben des Bundes und der Länder mehr als verdoppelt

Nach Angaben des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen haben sich die Ausgaben von Bund und Ländern für Wohngeld im Jahr 2023 gegenüber 2022 von rund 1,8 Milliarden Euro auf 4,3 Milliarden Euro mehr als verdoppelt (+137 %).

Wohngeldhaushalte am 31.12.2023 und Wohngeldausgaben 2023 nach Bundesländern
LandInsgesamtVeränderung
gegenüber
Vorjahr
Anteil an den Haupt-
wohnsitzhaushalten 1
Im Jahr 2023 gezahlte
Wohngeldbeträge
insgesamt 2
%Millionen Euro
1: Berechnung mit der Anzahl der Hauptwohnsitzhaushalte im Jahresdurchschnitt auf Grundlage des Mikrozensus 2023. (Erstergebnisse, erschienen am 02.04.2024)
2: Datenquelle: Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB).
Baden-Württemberg105 485702,0374,2
Bayern102 630761,6391,0
Berlin51 320852,6168,1
Brandenburg46 140783,6153,2
Bremen11 5551513,345,2
Hamburg27 6701022,7104,4
Hessen73 010712,4319,1
Mecklenburg-Vorpommern46 360905,5134,3
Niedersachsen123 725853,1458,3
Nordrhein-Westfalen300 380763,41 198,7
Rheinland-Pfalz44 170822,3180,8
Saarland12 320822,642,9
Sachsen94 650904,5276,8
Sachsen-Anhalt46 355844,1138,8
Schleswig-Holstein45 215743,1196,0
Thüringen42 565904,0135,3
Deutschland1 173 550802,84 317,1
nachrichtlich: 
Westdeutschland846 160782,63 311
Ostdeutschland einschl. Berlin327 390873,91 007

Weitere Informationen:

Detaillierte Informationen sind in den Tabellen zu Haushalte mit Wohngeld (22311) in der Datenbank GENESIS-Online sowie im Themenbereich „Wohngeld“ im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes abrufbar.

Wichtiger Hinweis zur Datenbank GENESIS-Online:

In der zweiten Oktoberhälfte 2024 geht die neue Nutzeroberfläche unserer Datenbank online und verlässt das Beta-Stadium. Die neue Oberfläche bietet schnellere Datenabrufe sowie intuitive Recherche- und Anpassungsmöglichkeiten von Tabellen. Zudem ändern sich auch die Struktur des maschinenlesbaren Flatfile-CSV-Formats und das Datenausgabeformat bei Tabellen-Downloads. Detaillierte Informationen dazu sowie weitere wichtige Hinweise zum Release bietet die Infoseite zum neuen GENESIS-Online.

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