Presse Knapp zwei Drittel der 2023 errichteten Wohngebäude heizen mit Wärmepumpen

Pressemitteilung Nr. N025 vom 4. Juni 2024

  • Anteil von Wärmepumpen als primäre Heizung binnen zehn Jahren verdoppelt
  • Baugenehmigungen: 76,3 % der 2023 genehmigten Wohngebäude werden primär mit Wärmepumpen heizen
  • Produktion von Wärmepumpen im Jahr 2023 gegenüber Vorjahr gestiegen, in der zweiten Jahreshälfte aber rückläufig

     

WIESBADEN – In immer mehr neuen Wohngebäuden in Deutschland werden Wärmepumpen zum Heizen genutzt. Knapp zwei Drittel (64,6 %) der 2023 fertiggestellten knapp 96 800 Wohngebäude nutzten Wärmepumpen zur primären, also überwiegend für das Heizen eingesetzten Energie. Allein gegenüber dem Vorjahr stieg der Anteil um 8 Prozentpunkte; gegenüber 2014 (31,8 %) hat er sich mehr als verdoppelt, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt. Wärmepumpen kommen vor allem in Ein- und Zweifamilienhäusern zum Einsatz: In 68,9 % aller 2023 fertiggestellten Ein- und Zweifamilienhäuser wurde eine Wärmepumpe zur primären Heizenergie genutzt, deutlich seltener war der Einsatz in Mehrfamilienhäusern (41,1 %). 

In vier von fünf neuen Wohngebäuden werden erneuerbare Energiequellen zum Heizen genutzt

Wärmepumpen nutzen Geo- und Umweltthermie, die zu den erneuerbaren Energien zählen. Inzwischen wird ein Großteil der neu errichteten Wohngebäude hierzulande überwiegend mit erneuerbaren Energien beheizt: In 69,3 % der 2023 fertiggestellten Wohngebäude waren erneuerbare die primäre Energiequelle für das Heizen. 2014 lag der Anteil noch bei 38,5 %. Zu den erneuerbaren Energien bei Heizungen zählen neben Erd- oder Luftwärmepumpen auch Holz, etwa in Pelletheizungen oder Kaminöfen (Anteil als primäre Heizenergiequelle: 3,7 %), Solarthermie (0,5 %), Biogas/Biomethan (0,3 %) sowie sonstige Biomasse (0,2 %).

Lädt...

Erneuerbare Energien kommen aber auch als ergänzende Energiequelle zum Einsatz, beispielsweise durch einen Holzofen. Ob als primäre oder sekundäre Quelle – insgesamt werden erneuerbare Energien 2023 in vier von fünf neuen Wohngebäuden (79,6 %) zum Heizen genutzt. 2015 lag der Anteil noch bei 61,5 %. 

Ein Fünftel der Neubauten heizt primär mit Gas

Als zweitwichtigste primäre Energiequelle wurde im Jahr 2023 in 20,1 % der Neubauten Erdgas eingesetzt. Der Anteil von Gasheizungen als primäre Energiequelle hat sich binnen zehn Jahren mehr als halbiert: 2014 hatte er noch bei 50,7 % gelegen. Primär mit Fernwärme beheizt wurden 8,2 % der neuen Wohngebäude (2014: 7,9 %). Ölheizungen wurden nur noch in 300 neuen Wohnhäusern als Primärheizung eingesetzt, das waren 0,3 % der Neubauten (2014: 1,2 %).  

Gut drei Viertel aller genehmigten Wohnneubauten sollen primär mit Wärmepumpen heizen

Der Trend zum Heizen mit erneuerbaren Energien zeigt sich auch beim Planen neuer Wohngebäude. 80,7 % der 2023 genehmigten rund 67 900 Wohngebäude sollen primär mit erneuerbarer Energie beheizt werden. Meist handelt es sich auch hier um Wärmepumpen: Sie sollen in 76,3 % der genehmigten Neubauten als primäre Heizung zum Einsatz kommen. Erdgas als häufigster konventioneller Energieträger spielt mit einem Anteil von 7,3 % auch bei der Planung von Wohngebäuden eine zunehmend kleinere Rolle.  

Produktion von Wärmepumpen

Der zunehmende Einsatz von Wärmepumpen in Neubauten spiegelt sich auch in der Produktion wider: Im Jahr 2023 wurden in Deutschland gut 400 100 Wärmepumpen hergestellt, 14,0 % mehr als im Jahr zuvor mit knapp 350 900 Wärmepumpen. Allerdings ging die Produktion der Heizungsgeräte nach teilweise deutlichem Anstieg vor allem im Jahr 2022 zuletzt zurück. Im 4. Quartal 2023 wurden rund 54 400 Wärmepumpen in Deutschland produziert. Das waren 41,4 % weniger als im Vorquartal, als noch 92 900 Wärmepumpen hergestellt wurden, und etwa halb so viele (-49,5 %) wie im Vorjahresquartal mit 107 700 Wärmepumpen. Weniger Wärmepumpen wurden zuletzt im 2. Quartal 2021 mit damals 53 600 produziert.

Lädt...

Außenhandel mit Wärmepumpen im 1. Quartal 2024 deutlich zurückgegangen

Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich beim Außenhandel mit Wärmepumpen: 2023 wurden Wärmepumpen im Wert von 1,0 Milliarden Euro importiert, ein wertmäßiger Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 39,2 %. Zuletzt ging der Außenhandel mit Wärmepumpen jedoch zurück: Im 1. Quartal 2024 wurden Wärmepumpen im Wert von knapp 163,4 Millionen Euro nach Deutschland importiert. Das entspricht einem Rückgang von 28,4 % gegenüber dem Vorquartal, als Wärmepumpen im Wert von 228,1 Millionen Euro nach Deutschland eingeführt wurden, und einem Rückgang von 35,5 % gegenüber dem Vorjahresquartal mit einem Import in Höhe von 253,4 Millionen Euro. 

Auch beim Export von Wärmepumpen ist eine ähnliche Entwicklung zu sehen. So wurden im Jahr 2023 Wärmepumpen im Wert von 802,5 Millionen Euro exportiert, ein Anstieg um 3,2 % gegenüber dem Vorjahr. Im 1. Quartal 2024 wurden dann Wärmepumpen im Wert von 117,5 Millionen Euro aus Deutschland ausgeführt – das waren 7,6 % weniger als im Vorquartal (127,2 Millionen Euro) und 52,0 % weniger als im 1. Quartal 2023 (244,8 Millionen Euro).  

Methodische Hinweise:

Die Daten der zum Absatz bestimmten Produktion von Wärmepumpen beziehen sich auf die GP-Positionen Wärmepumpen bis 15 kW Anschlussleistung (GP19-282513801) und Wärmepumpen über 15 kW Anschlussleistung (GP19-282513809) aus der Vierteljährlichen Produktionserhebung im Verarbeitenden Gewerbe.

Gegenstand der Außenhandelsstatistik ist der grenzüberschreitende Warenverkehr Deutschlands mit dem Ausland. Der Auswertung liegt die Warennummer WA84186100 „Wärmepumpen“ zugrunde. 

Weitere Informationen:

Detaillierte Ergebnisse und lange Zeitreihen zu den Baufertigstellungen können über die Tabellen 31121 in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.

Über die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen im Jahr 2023 (vorläufige Ergebnisse) informiert die Pressemitteilung Nr. 074 vom 29. Februar 2024. Weitere Ergebnisse zu den fertiggestellten Wohnungen im Jahr 2023 bietet die Pressemitteilung Nr. 203 vom 23. Mai 2024.

Aktuelle Daten zur Produktion von Wärmepumpen sowie zum Außenhandel mit Wärmepumpen gibt es auch im Dashboard Deutschland (www.dashboard-deutschland.de). 

Kontaktfür weitere Auskünfte

Pressestelle

Telefon: +49 611 75 3444

Zum Kontaktformular