Presse Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe im April 2023: -0,4 % zum Vormonat

Auftragseingang ohne Großaufträge: +1,4 %

Pressemitteilung Nr. 217 vom 6. Juni 2023

Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe:
April 2023 (real, vorläufig):
-0,4 % zum Vormonat (saison- und kalenderbereinigt)
-9,9 % zum Vorjahresmonat (kalenderbereinigt) 

März 2023 (real, revidiert):
-10,9 % zum Vormonat (saison- und kalenderbereinigt)
-11,2 % zum Vorjahresmonat (kalenderbereinigt)

WIESBADEN – Der reale (preisbereinigte) Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im April 2023 gegenüber März 2023 saison- und kalenderbereinigt um 0,4 % zurückgegangen. Für März 2023 ergab sich nach Revision der vorläufigen Ergebnisse ein Rückgang des Auftragseingangs gegenüber Februar 2023 von 10,9 % (vorläufiger Wert: -10,7 %). Im weniger volatilen Dreimonatsvergleich war der Auftragseingang von Februar bis April um 2,3 % niedriger als in den vorigen drei Monaten. Im April 2023 ist der Auftragseingang ohne Großaufträge um 1,4 % gegenüber dem Vormonat gestiegen.

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Innerhalb des Verarbeitenden Gewerbes sind sehr unterschiedliche Entwicklungen der Wirtschaftsbereiche zu erkennen. Einen besonders starken negativen Einfluss auf die Gesamtentwicklung hatten die Bereiche Maschinenbau (saison- und kalenderbereinigt -6,2 % zum Vormonat) und sonstiger Fahrzeugbau (-34,0 %). Zum sonstigen Fahrzeugbau zählen der Bau von Schiffen, Schienenfahrzeugen, Luft- und Raumfahrzeugen sowie von Militärfahrzeugen. Positiv entwickelten sich hingegen der Bereich Herstellung von elektrischen Ausrüstungen (+12,0 %) sowie der Bereich Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (+2,4 %).

Während der Auftragseingang im Bereich der Konsumgüter um 2,5 % und im Bereich der Investitionsgüter um 1,7 % gegenüber dem Vormonat sank, nahm er im Bereich der Vorleistungsgüter um 2,3 % zu.

Die Inlandsaufträge stiegen um 1,6 %, während die Auslandsaufträge gegenüber dem Vormonat um 1,8 % zurückgingen. Dabei nahmen Auftragseingänge von außerhalb der Eurozone um 1,1 % und Aufträge aus der Eurozone um 2,7 % ab.

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Umsatz im April 2023 um 1,2 % niedriger als im Vormonat

Der reale Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe war nach vorläufigen Angaben im April 2023 saison- und kalenderbereinigt 1,2 % niedriger als im Vormonat. Für März 2023 ergab sich nach der Revision der vorläufigen Ergebnisse ein Rückgang von 2,2 % gegenüber Februar 2023 (vorläufiger Wert: -2,9 %). Im Vergleich zum Vorjahresmonat April 2022 lag der Umsatz im April 2023 kalenderbereinigt 2,9 % höher.

Methodische Hinweise:

In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich der kalender- und saisonbereinigten Werte zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der kalenderbereinigte Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen und Kalendereffekten unabhängig. In der Corona-Krise und im Zuge des Kriegs in der Ukraine kann es zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen.

Auftragseingänge und Umsätze im Verarbeitenden Gewerbe werden in der Gliederung der „Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 2008 (WZ 2008)“ erfasst und ausgewertet. Dabei werden die Auftragseingänge nur in ausgewählten Wirtschaftszweigen des Verarbeitenden Gewerbes erhoben. Die Veränderungsraten basieren auf den preisbereinigten Indizes des Auftragseingangs- und Umsatzindexes im Verarbeitenden Gewerbe. Das durchschnittliche Ergebnis im Jahr 2015 wird dabei als Basis des Index verwendet und auf 100 Indexpunkte festgelegt (2015 = 100). Die Saison- und Kalenderbereinigung erfolgte mit dem Verfahren X13 JDemetra+.

Weitere Informationen:

Ergebnisse in tiefer Gliederung und lange Zeitreihen können in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden (42151-0004 Auftragseingangsindizes, 42151-0008 Auftragseingangsindizes ohne Großaufträge und 42152-0004 Umsatzindizes).

Eine Analyse zum Zusammenhang zwischen Materialknappheit, Auftragseingängen, Produktion und Preisen in der Industrie bietet ein Dossier auf der Themenseite „Konjunkturindikatoren“ im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes. Ausführliche Informationen zur Produktion der energieintensiven Industriezweige finden Sie auf der Themenseite „Industrie, Verarbeitendes Gewerbe“.

Der Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe ist auch im Dashboard Deutschland (www.dashboard-deutschland.de) verfügbar. In diesem Datenportal bündelt das Statistische Bundesamt hochaktuelle Indikatoren der amtlichen Statistik und weiterer Datenanbieter zu den Themen Wirtschaft und Finanzen sowie Gesundheit und Mobilität. Mit dem „Pulsmesser Wirtschaft“ steht dort auch ein Tool zur Konjunkturbeobachtung in Echtzeit bereit.

Demokratie braucht Daten – Daten brauchen Demokratie: Seit 75 Jahren bietet das Statistische Bundesamt unabhängige Daten für eine faktenbasierte Berichterstattung und demokratische Willensbildung. Die Meilensteine der Amtsgeschichte gibt es im Dossier "75 Jahre Statistisches Bundesamt".

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