Pressemitteilung Nr. 227 vom 2. Juni 2022
WIESBADEN – Im Jahr 2021 haben die rund 2 200 Aquakulturbetriebe in Deutschland rund 18 300 Tonnen Fisch erzeugt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren das 1,8 % oder 330 Tonnen weniger als im Vorjahr. Die Muschelproduktion, die aufgrund natürlicher Bedingungen von Jahr zu Jahr erheblich schwanken kann, stieg um 5,8 % oder 780 Tonnen auf rund 14 300 Tonnen. Die Erzeugung von Rogen und Kaviar stieg um 11,3 % oder 9 Tonnen auf rund 85 Tonnen. Die Gesamterzeugung von Aquakulturprodukten betrug rund 32 700 Tonnen. Das waren 1,4 % oder 470 Tonnen mehr als im Jahr 2020.
Abwärtstrend in der Erzeugung von Regenbogenforellen setzt sich fort
Die Erzeugung von forellenartigen Fischen, zu denen unter anderem Forellen, Saiblinge, und Maränen gehören, machte mit 10 500 Tonnen mehr als die Hälfte (57,7 %) der gesamten Fischerzeugung aus. Darunter waren die Regenbogenforelle mit 5 800 Tonnen, die Lachsforelle mit 1 900 Tonnen und der Elsässer Saibling mit 1 700 Tonnen am stärksten vertreten. Die Erzeugung von Regenbogenforellen ging jedoch im Vorjahresvergleich erneut um 250 Tonnen oder 4,1 % zurück und setzte damit den Abwärtstrend der vergangenen Jahre fort. Ein Teil dieses Rückgangs könnte sich dadurch erklären, dass Regenbogenforellen möglicherweise vermehrt als Lachsforellen vermarktet werden. „Lachsforelle“ ist eine Handelsbezeichnung für besonders große, rotfleischige Forellen – in der Regel Regenbogenforellen. Die Produktion von Lachsforellen stieg im Jahr 2021 gegenüber 2020 deutlich um 7,1 % oder 130 Tonnen.
Ein weiteres gutes Viertel der Fischerzeugung (27,8 %) entfiel mit 5 100 Tonnen auf die Erzeugung von karpfenartigen Fischen wie Karpfen, Schleien, Rotaugen und Rotfedern. 4 600 Tonnen oder 90,8 % davon machte der Gemeine Karpfen aus, dessen Erzeugung gegenüber dem Vorjahr um 3,7 % oder 180 Tonnen zurückging.
Unterschiede bei der Muschelerzeugung in Niedersachsen und Schleswig-Holstein
Die Muschelerzeugung findet fast ausschließlich in der Nordsee statt und damit in den Bundesländern Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Mit 1 100 Tonnen fiel die Muschelernte 2021 in Niedersachsen viel geringer aus als im Vorjahr, die erzeugte Menge sank hier um 37,2 % oder 660 Tonnen. In Schleswig-Holstein legte die Muschelerzeugung dagegen deutlich zu und stieg um 12,4 % oder 1 400 Tonnen auf 13 200 Tonnen. Einflussfaktoren für die großen jährlichen Schwankungen in den Muschelerträgen sind das Vorhandensein oder Fehlen natürlicher Aufkommen an Besatzmuscheln, der sogenannten Muschelsaat, aber auch Fressfeinde und Wetterereignisse wie Stürme oder besonders heiße Sommer.