Presse Erzeugerpreise Februar 2022: +25,9 % gegenüber Februar 2021

Pressemitteilung Nr. 123 vom 21. März 2022

Erzeugerpreise gewerblicher Produkte (Inlandsabsatz), Februar 2022
+25,9 % zum Vorjahresmonat
+1,4 % zum Vormonat

WIESBADEN – Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte waren im Februar 2022 um 25,9 % höher als im Februar 2021. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, hatte die Veränderungsrate im Januar bei +25,0 % und im Dezember 2021 bei +24,2 % gelegen. Gegenüber dem Vormonat Januar stiegen die gewerblichen Erzeugerpreise um 1,4 %. Die aktuellen Preisentwicklungen im Zusammenhang mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine sind in den Ergebnissen noch nicht enthalten, da die Erhebung der gewerblichen Erzeugerpreise zum Stichtag 15. Februar 2022 erfolgt ist.

Hauptverantwortlich für den Anstieg der gewerblichen Erzeugerpreise im Vorjahresvergleich ist weiterhin die Preisentwicklung bei Energie.

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Starke Preissteigerungen bei allen Energieträgern

Die Energiepreise waren im Februar 2022 im Durchschnitt 68,0 % höher als im Vorjahresmonat. Gegenüber Januar 2022 stiegen diese Preise um 2,2 %. Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr bei Energie hatte Erdgas in der Verteilung mit einem Plus gegenüber Februar 2021 von 125,4 %.

Ohne Berücksichtigung von Energie waren die Erzeugerpreise 12,4 % höher als im Februar 2021 (+0,9 % gegenüber Januar 2022).

Besondere Preisentwicklungen bei Energie im Februar 2022
Veränderung in %
Februar 2022 gegenüber
Februar 2021Januar 2022
Erdgas (in der Förderung)307,4-15,9
Erdöl (in der Förderung)65,516,0
Erdgas (Verteilung)125,43,9
darunter: 
Börsennotierungen für Erdgas358,8-2,6
an Kraftwerke228,8-11,1
für die Industrie194,93,0
für Wiederverkäufer143,86,0
an Handel und Gewerbe52,5-0,3
an Haushalte35,72,9
Elektrischer Strom66,51,1
darunter: 
Börsennotierungen für Strom189,4-3,2
für Weiterverteiler117,61,2
für Sondervertragskunden66,21,2
für gewerbliche Anlagen13,31,0
für Haushalte10,20,5
Mineralölerzeugnisse34,55,3
darunter: 
Leichtes Heizöl56,910,3
Flüssiggas als Kraft oder Brennstoff48,32,2
Kraftstoffe30,14,6

Hohe Preissteigerungen bei den Vorleistungsgütern, vor allem bei Metallen, Düngemitteln und Verpackungsmitteln aus Holz

Vorleistungsgüter waren 21,0 % teurer als ein Jahr zuvor. Gegenüber Januar 2022 stiegen diese Preise um 1,4 %. Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate für Vorleistungsgüter gegenüber dem Vorjahr hatten Metalle insgesamt mit einem Plus von 36,2 %. Hier stiegen die Preise für Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen um 49,2 %, Nichteisenmetalle und deren Halbzeug kosteten 28,1 % mehr. Die Preise für Aluminium in Rohform waren 51,9 % höher als im Vorjahr und stiegen gegenüber dem Vormonat Januar um 5,9 %.

Besonders hoch waren die Preisanstiege gegenüber dem Vorjahr bei Düngemitteln und Stickstoffverbindungen (+71,7 %), Verpackungsmitteln aus Holz (+62,2 %) sowie Sekundärrohstoffen aus Papier und Pappe (+55,8 %). Nadelschnittholz war 54,1 % teurer als im Februar 2021. Nachdem die Preise hier fünf Monate in Folge rückläufig waren, stiegen sie im Februar 2022 wieder um 3,3 % gegenüber dem Vormonat.

Papier und Pappe waren 44,5 % teurer als ein Jahr zuvor. Hier stiegen insbesondere die Preise für Zeitungsdruckpapier (+80,9 %). Wellpapier und Wellpappe, die für die Verpackungsindustrie eine wichtige Rolle spielen, kosteten 40,1 % mehr als ein Jahr zuvor. 

Preisanstieg bei Verbrauchsgütern vor allem durch gestiegene Preise für Milch und Milcherzeugnisse

Die Preise für Verbrauchsgüter waren im Februar 2022 um 7,5 % höher als im Februar 2021 und stiegen gegenüber Januar 2022 um 0,9 %. Nahrungsmittel waren 9,2 % teurer als im Vorjahr. Besonders stark stiegen die Preise für Butter (+64,6 %). Die Preise für nicht behandelte pflanzliche Öle waren 50,1 % höher als ein Jahr zuvor, gaben jedoch gegenüber dem Vormonat Januar leicht nach (-2,2 %). Rindfleisch war 25,6 % teurer als ein Jahr zuvor, Kaffee 16,9 %, Back- und Teigwaren 7,4 %. 

Die Preise für Gebrauchsgüter waren im Februar 2022 um 6,7 % höher als ein Jahr zuvor, insbesondere bedingt durch die Preisentwicklung bei Möbeln (+8,6 %).

Investitionsgüter kosteten 5,5 % mehr als im Vorjahr. Eine höhere Veränderung im Vorjahresvergleich hatte es letztmalig im Oktober 1982 gegeben (+5,8 %). Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate für Investitionsgüter gegenüber Februar 2021 hatten die Preissteigerungen für Maschinen mit einem Plus von 6,2 %, gefolgt von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (+3,8 %). Besonders stark stiegen die Preise für Teile und Zubehör für Datenverarbeitungsmaschinen (+23,0 %) und für Metallkonstruktionen (+20,6 %).

Index der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte (Inlandsabsatz)
Jahr / Monat2015 = 100Veränderung in % gegenüber
VorjahresmonatVormonat
2021Februar106,91,90,7
März 107,93,70,9
April108,85,20,8
Mai110,47,21,5
Juni111,88,51,3
Juli113,910,41,9
August115,612,01,5
September118,314,22,3
Oktober122,818,43,8
November123,819,20,8
Dezember130,024,25,0
2022Januar132,825,02,2
Februar134,625,91,4
davon:
Vorleistungsgüter130,321,01,4
Investitionsgüter112,25,50,4
Gebrauchsgüter115,36,70,5
Verbrauchsgüter114,57,50,9
Energie179,368,02,2

Methodische Hinweise:

Der Index misst die Entwicklung der Preise für die im Bergbau, im Verarbeitenden Gewerbe sowie in der Energie- und Wasserwirtschaft in Deutschland erzeugten und im Inland verkauften Produkte. Berücksichtigt werden dabei alle Steuern und Abgaben auf die Produkte außer der Mehrwertsteuer. Er stellt damit die Preisveränderungen in einer frühen Phase des Wirtschaftsprozesses dar. Erhebungsstichtag ist jeweils der 15. des Berichtsmonats.

Weitere Informationen:

Alle aktuellen Ergebnisse enthält auch die Fachserie 17, Reihe 2 „Erzeugerpreisindex gewerblicher Produkte“. Lange Zeitreihen können für den Gesamtindex über die Tabelle Erzeugerpreise gewerblicher Produkte (61241-0002), für tiefer gegliederte Subindizes über die Tabelle Erzeugerpreise gewerblicher Produkte (61241-0006) in der Datenbank GENESIS-Online bezogen werden.

Hinweise zur CO2-Bepreisung nach dem Brennstoffemissionshandelsgesetz sind auf der Themenseite Erzeugerpreise gewerblicher Produkte verfügbar.

Krisenmonitor ermöglicht Vergleich zwischen Corona-Krise und Finanz- und Wirtschaftskrise

Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte sind auch Teil des „Krisenmonitors“ (www.destatis.de/krisenmonitor), mit dem das Statistische Bundesamt die Entwicklung wichtiger Konjunkturindikatoren in der Corona-Krise und in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 gegenüberstellt. Der Krisenmonitor ergänzt die Sonderseite Corona-Statistiken (www.destatis.de/corona), die statistische Informationen zu den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie bündelt.

Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte sind auch im Dashboard Deutschland (www.dashboard-deutschland.de) verfügbar. In diesem Datenportal bündelt das Statistische Bundesamt hochaktuelle Indikatoren der amtlichen Statistik und weiterer Datenanbieter zu den Themenbereichen Wirtschaft und Finanzen sowie Gesundheit und Mobilität.

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