Presse Konsumausgaben der privaten Haushalte 2021 noch 5 % unter Vorkrisenniveau

Pressemitteilung Nr. 112 vom 15. März 2022

WIESBADEN – Das Konsumverhalten privater Haushalte in Deutschland war auch im Jahr 2021 stark von den Corona-Schutzmaßnahmen beeinträchtigt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Weltverbrauchertages am 15. März 2022 mitteilt, waren die preisbereinigten Konsumausgaben der privaten Haushalte im Inland nach den Konzepten der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen im Jahr 2021 um 0,2 % niedriger als 2020 und blieben somit im zweiten Corona-Jahr 5 % unter dem Vorkrisenniveau des Jahres 2019.

Der Rückgang im Jahr 2021 ist unter anderem auf den Lockdown im 1. Quartal 2021 sowie auf weitere Corona-Beschränkungen zum Jahresende zurückzuführen. Die privaten Haushalte konsumierten in diesen Phasen nicht wie gewohnt, die Konsumausgaben brachen ein. Mit den Lockerungen gaben die Konsumentinnen und Konsumenten wieder mehr Geld aus.

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Ausgaben für Nahrungsmittel weiterhin auf hohem Niveau, Ausgaben für Gastgewerbe, für Freizeit und Kultur erneut rückläufig

Im Jahr 2021 lagen die preisbereinigten Konsumausgaben für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke 3,4 % über dem Vorkrisenniveau im Jahr 2019 und waren somit weiterhin auf einem hohen Niveau. Nach dem starken Anstieg im Jahr 2020 um 3,6 %, waren sie im Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr mit -0,3 % leicht rückläufig.

Die Ausgaben der privaten Haushalte für Dienstleistungen waren auch im Jahr 2021 stark vom Lockdown und den Corona-Beschränkungen beeinflusst. Besonders deutlich waren die Auswirkungen auf das Gastgewerbe: Nach dem starken Rückgang der preisbereinigten Konsumausgaben für die Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen im Jahr 2020 um 34,2 % wurde im Jahr 2021 nochmals 1,7 % weniger ausgegeben. Damit erreichten die Konsumausgaben im Gastgewerbe im zweiten Corona-Jahr nur knapp 65 % des Vorkrisenniveaus von 2019. Auch die preisbereinigten Ausgaben für Freizeit- und Kulturdienstleistungen lagen 2021 nur bei knapp 86 % des Vorkrisenniveaus.

Sättigungseffekte bei Ausgaben für Möbel und Autos

Wohl auch aufgrund der befristeten Mehrwertsteuersatzsenkung im zweiten Halbjahr 2020 kauften die privaten Haushalte damals verstärkt langlebige Gebrauchsgüter. So stiegen beispielsweise die preisbereinigten Konsumausgaben für Einrichtungsgegenstände wie Möbel im Jahr 2020 insgesamt um 4,5 %. Nach dem Ende der Mehrwertsteuersatzsenkung waren bei diesen Ausgaben Sättigungseffekte zu beobachten: Die Ausgaben für Einrichtungsgegenstände gingen im Jahr 2021 um 1,7 % zurück, für langlebige Gebrauchsgüter insgesamt um 4,8 %.

Bei den preisbereinigten Ausgaben für Kraftfahrzeuge waren neben Sättigungseffekten auch Lieferengpässe ein Grund für den starken Rückgang von 11 % im Vergleich zum Vorjahr. Damit lagen im Jahr 2021 die Konsumausgaben der privaten Haushalte für Kraftfahrzeuge 16 % unter dem Vorkrisenniveau im Jahr 2019.

Weitere Informationen bietet das Beiheft zur Fachserie 18 „Private Konsumausgaben und Verfügbares Einkommen“.

Preisbereinigte Konsumausgaben der privaten Haushalte im Inland nach Dauerhaftigkeit (2015 = 100)
201920202021
Verbrauchsgüter104,1105,7106,0
Kurzlebige Gebrauchsgüter105,399,9101,8
Langlebige Gebrauchsgüter113,5113,5108,0
Dienstleistungen107,397,297,5
Insgesamt106,8101,6101.5

Weitere Informationen:

Unser interaktiver Konsumvergleich zeigt, wofür ein durchschnittlicher Haushalt in Deutschland sein Geld ausgibt und wie die individuellen Ausgaben für Wohnen, Essen oder Mobilität im Vergleich dazu ausfallen. Die Datengrundlage dafür ist die Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS). Auf Basis der persönlichen Konsumausgaben lässt sich mit unserem Inflationsrechner auch die persönliche Teuerungsrate berechnen.

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