Presse Bruttoinlandsprodukt im 4. Quartal 2021 um 0,7 % niedriger als im Vorquartal

Wirtschaftsleistung 1,5 % unter Vorkrisenniveau

Pressemitteilung Nr. 039 vom 28. Januar 2022

Bruttoinlandsprodukt (BIP), 4. Quartal 2021
-0,7 % zum Vorquartal (preis-, saison- und kalenderbereinigt)
+1,4 % zum Vorjahresquartal (preisbereinigt)
+1,4 % zum Vorjahresquartal (preis- und kalenderbereinigt)

WIESBADEN – Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im 4. Quartal 2021 gegenüber dem 3. Quartal 2021 – preis-, saison- und kalenderbereinigt – um 0,7 % gesunken. Nachdem die Wirtschaftsleistung im Sommer trotz zunehmender Liefer- und Materialengpässe wieder gewachsen war, wurde die Erholung der deutschen Wirtschaft durch die vierte Corona-Welle und erneute Verschärfungen der Corona-Schutzmaßnahmen zum Jahresende gestoppt. Besonders der private Konsum nahm im 4. Quartal 2021 gegenüber dem Vorquartal ab, während die staatlichen Konsumausgaben zunahmen. Die Bauinvestitionen gingen gegenüber dem  3. Quartal 2021 zurück. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, ergibt sich für das gesamte Jahr 2021 ein Wachstum des BIP um 2,8 % (auch kalenderbereinigt). Damit wurde das ursprüngliche Ergebnis von +2,7 % leicht revidiert.

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Bruttoinlandsprodukt im Vorkrisenvergleich weiter im Minus

Im Vorjahresvergleich war das BIP im 4. Quartal 2021 preisbereinigt um 1,4 % höher als im 4. Quartal 2020 (auch kalenderbereinigt). Im Vergleich zum 4. Quartal 2019, dem Quartal vor Beginn der Corona-Krise, lag das BIP im 4. Quartal 2021 noch um 1,5 % niedriger (preis-, saison- und kalenderbereinigt).

Revision der bisherigen Ergebnisse

Neben der Erstberechnung des 4. Quartals 2021 hat das Statistische Bundesamt wie üblich auch die bisher veröffentlichten Ergebnisse überarbeitet und neu verfügbare statistische Informationen in die Berechnungen der übrigen Quartale 2021 einbezogen. Dabei können die Unsicherheiten während der Corona-Krise zu stärkeren Revisionen als sonst üblich führen. Für das preisbereinigte BIP ergaben sich Änderungen gegenüber den bisherigen Ergebnissen von bis zu 0,4 Prozentpunkten. Detaillierte Angaben zu den Neuberechnungen enthält die Tabelle „Alt-Neu-Vergleich“ am Ende dieser Pressemitteilung.

Bruttoinlandsprodukt

 

 

 

 

UrsprungswerteWerte nach X-13, preisbereinigt
in jeweiligen Preisenpreisbereinigt, verkettetsaison- und kalenderbereinigtkalender-bereinigt
Mrd. EUR% 12015 = 100% 12015 = 100% 2% 1, 3
1 Veränderung gegenüber dem Vorjahr bzw. Vorjahresquartal.
2 Veränderung gegenüber dem Vorjahr bzw. Vorquartal.
3 Für Jahre sind die kalenderbereinigten Werte gleich den saison- und kalenderbereinigten Werten (ausgenommen Rundungsdifferenzen).
Q = Quartal
20203 367,56-3,0102,33-4,6102,12-4,9-4,9
20213 567,085,9105,192,8104,942,82,8
2020Q1859,810,8105,17-1,5105,54-1,8-1,9
Q2774,06-9,293,80-11,394,99-10,0-11,3
Q3853,38-2,7104,20-3,6103,589,0-3,7
Q4880,31-1,3106,17-1,9104,350,7-2,9

2021

Q1848,65-1,3102,00-3,0102,59-1,7-2,7
Q2866,0611,9103,9210,8104,822,210,4
Q3915,377,3107,162,8106,561,72,9
Q4937,006,4107,671,4105,78-0,71,4

 

Alt-Neu-Vergleich Bruttoinlandsprodukt, preisbereinigt
Neues ErgebnisBisheriges ErgebnisDifferenz
Saison- und kalender-
bereinigte Werte
nach X13
Ursprungs-
werte 
Saison- und kalender-
bereinigte Werte
nach X13
Ursprungs-
werte 
Saison- und kalender-
bereinigte Werte
nach X13
Ursprungs-
werte 
1 Saison- und kalenderbereinigte Werte: Veränderung gegenüber dem Vorjahr bzw. Vorquartal;
Ursprungswerte: Veränderung gegenüber dem Vorjahr bzw. Vorjahresquartal.
Q = Quartal
 Veränderung in % 1in Prozentpunkten
20212,82,82,72,70,10,1
2021Q1-1,7-3,0-1,9-3,20,20,2
Q22,210,82,010,40,20,4
Q31,72,81,72,50,00,3
Q4-0,71,4xxxx

Weiterführende Informationen

Ausführliche Ergebnisse für das 4. Quartal 2021 gibt das Statistische Bundesamt am 25. Februar 2022 bekannt.

Eine lange Reihe mit Quartalsergebnissen zum BIP seit dem ersten Quartal 1970 findet sich hier zum Download.

Das BIP ist auch Teil des „Krisenmonitors“ (www.destatis.de/krisenmonitor), mit dem das Statistische Bundesamt die Entwicklung wichtiger Konjunkturindikatoren in der Corona-Krise und in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 gegenüberstellt. Der Krisenmonitor ergänzt die Sonderseite „Corona-Statistiken“(www.destatis.de/corona), die statistische Informationen zu den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie darstellt. Zudem bündelt das Datenportal „Dashboard Deutschland“ (www.dashboard-deutschland.de) hochaktuelle Indikatoren der amtlichen Statistik und weiterer Datenanbieter zu verschiedenen Themenbereichen wie Wirtschaft und Finanzen sowie Umwelt, Gesundheit und Mobilität.

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