Pressemitteilung Nr. 538 vom 26. November 2021
- Studierendenzahl steigt nach 14 Jahren mit spürbaren Anstiegen nur noch marginal
- Zahl der Studienanfängerinnen und -anfänger im vierten Jahr in Folge gesunken
- Rückläufige Anfängerzahl hat demografische und pandemiebedingte Ursachen
WIESBADEN – Die Zahl der Studierenden an deutschen Hochschulen ist im Wintersemester 2021/2022 gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert geblieben. Nach ersten vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sind im laufenden Wintersemester insgesamt 2 947 500 Studentinnen und Studenten an einer Hochschule in Deutschland eingeschrieben. Im Vergleich zum Wintersemester 2020/2021 erhöhte sich die Zahl der Studierenden marginal um 3 400 (+0,1 %). Damit ist die Entwicklung der vergangenen 14 Jahre, in deren Folge sich die Studierendenzahlen seit dem Wintersemester 2007/2008 (1 941 763 Studierende) kontinuierlich und spürbar erhöht hatten, vorerst gebremst.
Dabei verläuft die Entwicklung in den einzelnen Hochschularten unterschiedlich. Im aktuellen Wintersemester 2021/2022 sind 1 752 700 Studierende an Universitäten und gleichrangigen Hochschulen eingeschrieben, das sind rund 2 % weniger als im Wintersemester 2020/2021. Gleichzeitig ist die Zahl der Studierenden an Fachhochschulen (1 097 500) um rund 3 % gegenüber dem Wintersemester 2020/2021 gestiegen. An Verwaltungsfachhochschulen studieren im Wintersemester 2021/2022 rund 58 900 Studentinnen und Studenten (+5 %) und an Kunsthochschulen 38 400 (+2 %).
Weiterer Rückgang bei den Studienanfängerzahlen
Der gebremste Anstieg bei den Studierendenzahlen hängt mit der längerfristigen Entwicklung bei den Studienanfängerinnen und -anfängern zusammen. Deren Zahl ist zum vierten Mal in Folge zurückgegangen. Im Studienjahr 2021 (Sommersemester 2021 und Wintersemester 2021/22) haben 472 100 Personen erstmals ein Studium an einer deutschen Hochschule aufgenommen. Das waren rund 4 % weniger als im Studienjahr 2020 (490 200) und 8 % weniger als im Studienjahr 2017 (513 200), dem Jahr mit der bisher zweithöchsten Studienanfängerzahl in Deutschland. Einen höheren Wert gab es bislang nur im Studienjahr 2011 (518 700), nachdem die Wehrpflicht ausgesetzt wurde und zudem in mehreren Bundesländern zwei Jahrgänge gleichzeitig das Abitur erreichten.
Die rückläufige Entwicklung der Studienanfängerzahlen seit 2017 hat sowohl demografische als auch pandemiebedingte Ursachen. Infolge der Corona-Pandemie geht die Zahl der –Bildungsausländerinnen und Bildungsausländer, die zum Studium nach Deutschland kommen, zurück. Im Studienjahr 2020 war deren Zahl gegenüber dem Vorjahr um 22 % gesunken. Für das aktuelle Studienjahr 2021 liegen noch keine Ergebnisse vor. Parallel dazu hat sich in den vergangenen vier Jahren in Deutschland die Bevölkerungsgruppe der 17- bis 22-Jährigen, aus der derzeit rund drei Viertel der Studienanfängerinnen und -anfänger kommen, um 5 % verringert.
Mehr Erstsemester in Informatik, weniger in Maschinenbau
Bisher liegen für vier ausgewählte technisch orientierte Studienbereiche Informationen über die Zahl der Erstsemester im Studienjahr 2021 vor. Mit 42 100 Studierenden im ersten Hochschulsemester begannen 6 % mehr Personen ein Studium im Studienbereich Informatik als im Studienjahr 2020. Dagegen schrieben sich mit 23 300 Studierenden 9 % weniger neu in Maschinenbau/Verfahrenstechnik ein als im Vorjahr. Auch in Elektrotechnik und Informationstechnik (13 100, -4 %) sowie im Bereich Bauingenieurwesen (11 000, -3 %) gibt es jeweils weniger Studierende im ersten Hochschulsemester.
Land | Wintersemester 2021/2022 1 | Wintersemester 2020/2021 | Veränderung in % | |||
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insgesamt | weiblich | insgesamt | weiblich | insgesamt | weiblich | |
1: Erstes vorläufiges Ergebnis. Für Mecklenburg-Vorpommern Ergebnisse für das Wintersemester 2020/2021 2: Für Mecklenburg-Vorpommern lagen noch keine Ergebnisse für das Wintersemester 2021/2022 vor. Als Grundlage für die Berechnung des Gesamtergebnisses der Studierendenzahlen im Wintersemester 2021/2022 wurden die Vorjahreszahlen herangezogen. 3: Der Anstieg wird maßgeblich durch einen Anstieg der Studierendenzahlen an der Internationalen Hochschule Erfurt in Erfurt (Priv. FH) bestimmt. | ||||||
Baden-Württemberg | 358 587 | 176 136 | 360 630 | 176 152 | -0,6 | -0,0 |
Bayern | 407 043 | 201 718 | 404 705 | 201 422 | 0,6 | 0,1 |
Berlin | 202 224 | 104 095 | 199 421 | 102 223 | 1,4 | 1,8 |
Brandenburg | 50 304 | 25 814 | 50 615 | 26 185 | -0,6 | -1,4 |
Bremen | 38 091 | 19 314 | 37 646 | 18 769 | 1,2 | 2,9 |
Hamburg | 119 905 | 63 425 | 116 393 | 60 535 | 3,0 | 4,8 |
Hessen | 261 624 | 130 174 | 266 903 | 131 853 | -2,0 | -1,3 |
Mecklenburg-Vorpommern 2 | 39 131 | 20 113 | 39 131 | 20 113 | - | - |
Niedersachsen | 203 811 | 102 128 | 208 395 | 104 204 | -2,2 | -2,0 |
Nordrhein-Westfalen | 763 268 | 372 664 | 779 199 | 378 117 | -2,0 | -1,4 |
Rheinland-Pfalz | 121 200 | 63 734 | 123 644 | 64 587 | -2,0 | -1,3 |
Saarland | 31 814 | 16 169 | 31 461 | 15 435 | 1,1 | 4,8 |
Sachsen | 105 664 | 51 007 | 107 576 | 51 690 | -1,8 | -1,3 |
Sachsen-Anhalt | 54 816 | 27 513 | 55 017 | 27 499 | -0,4 | 0,1 |
Schleswig-Holstein | 67 069 | 33 336 | 66 805 | 33 161 | 0,4 | 0,5 |
Thüringen 3 | 122 944 | 73 029 | 96 604 | 55 834 | 27,3 | 30,8 |
Deutschland | 2 947 495 | 1 480 369 | 2 944 145 | 1 467 779 | 0,1 | 0,9 |
Weitere Ergebnisse zu Studierenden an deutschen Hochschulen sind unter Publikationen abrufbar.