Pressemitteilung Nr. 427 vom 13. September 2021
Großhandelsverkaufspreise, August 2021
+0,5 % zum Vormonat
+12,3 % zum Vorjahresmonat
WIESBADEN – Die Verkaufspreise im Großhandel sind im August 2021 um 12,3 % gegenüber August 2020 gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, war das der stärkste Anstieg gegenüber einem Vorjahresmonat seit Oktober 1974, als die Großhandelspreise im Zuge der ersten Ölkrise um 13,2 % gestiegen waren. Im Juli 2021 hatte der Anstieg gegenüber dem Vorjahr bei +11,3 % und im Juni 2021 bei +10,7 % gelegen. Im Vormonatsvergleich stiegen die Großhandelspreise im August 2021 um 0,5 %.
Der hohe Anstieg der Großhandelspreise im Vorjahresvergleich ist zum einen durch aktuell stark gestiegene Preise für viele Rohstoffe und Vorprodukte begründet. Zum anderen kommt ein Basiseffekt infolge des sehr niedrigen Preisniveaus der Vorjahresmonate im Zusammenhang mit der Corona-Krise zum Tragen.
Den größten Einfluss auf die Veränderungsrate des Großhandelspreisindex gegenüber dem Vorjahresmonat hatten im August 2021 die Preisanstiege im Großhandel mit Erzen, Metallen und Metallhalbzeug (+63,4 %) sowie mit festen Brennstoffen und Mineralölerzeugnissen (+35,5 %).
Besonders kräftige Preisanstiege gegenüber dem Vorjahr gab es auch im Großhandel mit Altmaterial und Reststoffen (+101,7 %) sowie mit Roh- und Schnittholz (+57,8 %). Erheblich teurer wurden im Vorjahresvergleich auch Getreide, Rohtabak, Saatgut und Futtermittel (+19,3 %). Niedriger als im August 2020 waren dagegen die Preise im Großhandel mit Datenverarbeitungsgeräten, peripheren Geräten und Software (-0,6 %).
Jahr / Monat | 2015 = 100 | Veränderung gegenüber Vorjahres- zeitraum | Veränderung gegenüber Vormonat | |
---|---|---|---|---|
in % | ||||
JD = Jahresdurchschnitt – = nichts vorhanden | ||||
2015 JD | 100,0 | -1,1 | – | |
2016 JD | 98,8 | -1,2 | – | |
2017 JD | 102,0 | 3,2 | – | |
2018 JD | 104,8 | 2,7 | – | |
2019 JD | 104,7 | -0,1 | – | |
2020 JD | 102,6 | -2,0 | – | |
2020 | August | 102,1 | -2,2 | -0,4 |
September | 102,1 | -1,8 | 0,0 | |
Oktober | 101,9 | -1,9 | -0,2 | |
November | 102,0 | -1,7 | 0,1 | |
Dezember | 102,6 | -1,2 | 0,6 | |
2021 | Januar | 104,8 | 0,0 | 2,1 |
Februar | 106,3 | 2,3 | 1,4 | |
März | 108,1 | 4,4 | 1,7 | |
April | 109,3 | 7,2 | 1,1 | |
Mai | 111,2 | 9,7 | 1,7 | |
Juni | 112,9 | 10,7 | 1,5 | |
Juli | 114,1 | 11,3 | 1,1 | |
August | 114,7 | 12,3 | 0,5 |
Weitere Informationen
Aktuelle Ergebnisse zur Statistik der Großhandelsverkaufspreise enthält auch die "Fachserie 17, Reihe 6".
Lange Zeitreihen können außerdem über die Tabelle Index der Großhandelsverkaufspreise (61281-0002 und 61281-0004) in der Datenbank GENESIS-Online bezogen werden.
Krisenmonitor ermöglicht Vergleich zwischen Corona-Krise und Finanz- und Wirtschaftskrise
Die Großhandelspreise sind auch Teil des "Krisenmonitors", mit dem das Statistische Bundesamt die Entwicklung wichtiger Konjunkturindikatoren in der Corona-Krise und in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 gegenüberstellt. Der Krisenmonitor ergänzt die Sonderseite "Corona-Statistiken", die statistische Informationen zu den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie bündelt.
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Hintergrundinformationen und Analysen zu den Folgen der Corona-Pandemie für die Entwicklung der Verbraucherpreise liefert auch der Podcast „StatGespräch“ zum Thema Inflation. Darin erklären wir, welche Rolle Basiseffekte spielen, und werfen einen Blick in die Zukunft der Preiserhebung.