Presse 41,3 Milliarden Euro Aufwendungen zur Erfüllung von Umweltstandards im Jahr 2019

Pressemitteilung Nr. 355 vom 26. Juli 2021

WIESBADEN – Im Jahr 2019 haben die Unternehmen des Produzierenden Gewerbes (ohne Baugewerbe) in Deutschland 41,3 Milliarden Euro für den Umweltschutz aufgewendet. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, fallen diese laufenden Aufwendungen zur Erfüllung von Umweltstandards unter anderem beim Betrieb von Umweltschutzanlagen und -einrichtungen an. Sie umfassen aber auch Gebühren, Beiträge und andere nicht anlagenbezogene Umweltschutzdienstleistungen, etwa Entsorgungsleistungen durch private Firmen, Umweltschutzberatung und -management. Überwiegend handelt es sich um Folgekosten aus Investitionen in Anlagen und Maßnahmen, die Emissionen beseitigen, reduzieren oder vermeiden.

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Für den Betrieb von Umweltschutzanlagen und -einrichtungen haben die Unternehmen 29,2 Milliarden Euro beziehungsweise 70,8 % der laufenden Aufwendungen ausgegeben. Darunter waren Aufwendungen für Personal mit 6,5 Milliarden Euro sowie für Fremdleistungen für Wartungen, Analysen und Messungen an Umweltschutzanlagen mit 5,6 Milliarden Euro die wirtschaftlich bedeutendsten Positionen. Die restlichen 29,2 % beziehungsweise 12,0 Milliarden Euro entfielen auf Gebühren und Beiträge sowie andere nicht anlagenbezogene Umweltschutzdienstleistungen. 

Unterscheidet man die laufenden Aufwendungen nach Umweltbereichen, so haben die Unternehmen etwa die Hälfte (45,0 % beziehungsweise 18,6 Milliarden Euro) für Abfallwirtschaft, -entsorgung und -verwertung ausgegeben. Auf Maßnahmen der Abwasserwirtschaft entfielen 9,5 Milliarden Euro oder 23,0 %. Der hohe Anteil an Aufwendungen in den klassischen Umweltbereichen Abfall- und Abwasserwirtschaft ist darauf zurückzuführen, dass die wirtschaftlichen Aktivitäten in diesem Bereich fast vollständig dem Umweltschutz zuzurechnen sind. Darunter fallen die Gewinnung von Roh- und Baustoffen durch Unternehmen des Dualen Systems oder die Energiegewinnung aus Abfall. 

Auf den Klimaschutz entfielen 9,4 Milliarden Euro beziehungsweise 22,8 % der laufenden Aufwendungen der Unternehmen. Auf andere Umweltbereiche (Luftreinhaltung, Schutz und Sanierung von Boden, Grund- und Oberflächenwasser, Lärm- und Erschütterungsschutz, Arten- und Landschaftsschutz) entfielen 3,8 Milliarden Euro oder 9,2 % der Umweltschutzausgaben. 

Methodischer Hinweis:
Die Erhebung der laufenden Aufwendungen für den Umweltschutz wird alle drei Jahre durchgeführt. Für das Jahr 2019 haben etwa 10 000 Unternehmen des Produzierenden Gewerbes (ohne Baugewerbe) in Deutschland Angaben zu ihren laufenden Aufwendungen für den Umweltschutz gemacht. Die Ausgaben für die EEG-Umlage sowie Aufwendungen für das Duale System wurden erstmals gesondert erhoben, was sich auf das Gesamtergebnis ausgewirkt hat und die Vergleichbarkeit mit vorherigen Berichtsjahren einschränkt.

Weitere Informationen zur Erhebung sind im Themenbereich Umweltökonomie sowie in der Datenbank GENESIS-Online (Tabellen 32521) verfügbar. Angaben zu den Investitionen in den Umweltschutz sind im Bereich Publikationen zu finden. 

 

Laufende Aufwendungen für den Umweltschutz
im Produzierenden Gewerbe (ohne Baugewerbe), 2019 
Laufende Aufwendungen für den Umweltschutzin Milliarden Euro
Insgesamt
nach Umweltbereichen41,3
davon:
Abfallwirtschaft18,6
Abwasserwirtschaft9,5
Klimaschutz9,4
Luftreinhaltung2,9
Schutz und Sanierung von Boden, Grund- und Oberflächenwasser0,6
Lärm- und Erschütterungsschutz0,2
Arten- und Landschaftsschutz0,1
nach Art der Kosten
davon:
für den Betrieb von Umweltschutzanlagen29,2
darunter:
Personalkosten6,5
Aufwendungen für Fremdleistungen5,6
nicht anlagenbezogene  Umweltschutzdienstleistungen12,0

 

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