Presse Importe von Rohstoffen, Halb- und Fertigwaren im Jahr 2020 um 5,8 % gesunken

Materialexporte um 5,6 % zurückgegangen – stärkster Rückgang von Ein- und -ausfuhren seit 2009

Pressemitteilung Nr. 150 vom 26. März 2021

WIESBADEN – Die deutschen Im- und Exporte von Rohstoffen, Halb- und Fertigwaren haben im Corona-Krisenjahr 2020 im Vorjahresvergleich den stärksten Rückgang seit 2009 verzeichnet. Dabei sanken die Materialimporte und -exporte in ähnlichem Umfang. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen der Umweltökonomischen Gesamtrechnungen mitteilt, importierte die deutsche Wirtschaft im Jahr 2020 mit 622 Millionen Tonnen 5,8 % weniger Material als 2019. Die deutschen Materialexporte fielen um 5,6 % auf 405 Millionen Tonnen. Damit überstiegen die Materialimporte die -exporte der deutschen Wirtschaft entsprechend dem langjährigen Trend weiterhin deutlich. Die Ergebnisse bilden das Gewicht aller Im- und Exporte von Rohstoffen, wie zum Beispiel fossile Energieträger oder Erze, Halbwaren wie Roheisen, sowie Fertigwaren wie Haushaltsgeräte ab.

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Rohstoffimporte um 5,7 % gesunken

Der Rückgang der Materialimporte im Jahr 2020 war durch einen reduzierten Handel der deutschen Wirtschaft mit allen drei Materialkategorien bedingt. Die Rohstoffimporte gingen um 5,7 % zurück und die Einfuhren von Halbwaren und Fertigwaren sanken um 8,8 % beziehungsweise 7,6 % gegenüber 2019. Da Rohstoffe über die Hälfte der gesamten deutschen Materialeinfuhren ausmachen, fiel der Rückgang auf 339 Millionen Tonnen bei der Gesamtentwicklung der Materialimporte besonders stark ins Gewicht. Der Großteil davon ist durch den Rückgang der Importe fossiler Energieträger um 5,1 % verursacht. Insbesondere die Importe von Steinkohle, die bereits seit 2015 rückläufig waren, nahmen deutlich ab und fielen auf das niedrigste Niveau in über 15 Jahren. Zudem sanken die Importe von Erzen mit 8,5 % merklich. Dies ist hauptsächlich auf die geringere Einfuhr von Eisenerzen zurückzuführen. Im Gegensatz dazu waren die Importe biotischer Rohstoffe (z. B. Holz, Getreide, Obst und andere nachwachsende Rohstoffe) vergleichsweise stabil gegenüber ihrem Vorjahresniveau (-0,1%).

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Exporte von Fertigwaren um 7,1 % zurückgegangen

Da Fertigwaren den Großteil der deutschen Materialausfuhren ausmachen, wirkte sich ihr Rückgang um 7,1 % im Jahr 2020 gegenüber 2019 besonders stark auf die Gesamtentwicklung der Exporte aus. Vor allem die Ausfuhren von Fertigwaren, die vorwiegend aus Erzen – insbesondere Eisenerzen – produziert wurden, waren rückläufig (-13,3 %). Hierunter fallen beispielsweise die Ausfuhren von Personenkraftwagen. Dies spiegelt den Rückgang der importierten Menge an Erzen und daraus hergestellten Waren wider, die in Deutschland für die in- und ausländische Nachfrage weiterverarbeitet werden. Neben den Exporten von Fertigwaren gingen auch die Exporte von Halbwaren zurück (-6,3 %). Bei den Rohstoffexporten war der Effekt gesunkener Ausfuhren von Gas (-16,1 %) stärker als der kräftige Anstieg der Exporte biotischer Rohstoffe (+32,0 %), sodass die Rohstoffexporte insgesamt fielen (-6,0 %).

Importe von Rohstoffen und daraus hergestellten Waren (in 1000 Tonnen)
Gegenstand der
Nachweisung
1 000 TonnenVeränderung gegenüber dem
Vorjahr in %
201920202020
Die Ergebnisse zum Berichtsjahr 2020 sind vorläufig.
1: Diese Position enthält für 2020 aufgrund der Vorläufigkeit der Ergebnisse noch einen hohen Anteil an nicht zugeordneten Waren.
Importe insgesamt (Territorialkonzept)660 393621 883-5,8
Rohstoffe359 559339 181-5,7
davon:
Fossile Energieträger248 251235 509-5,1
Erze44 16140 420-8,5
Sonstige mineralische Rohstoffe25 58521 717-15,1
Biotische Rohstoffe41 56141 534-0,1
Halbwaren122 327111 572-8,8
Fertigwaren147 636136 461-7,6
Sonstige Waren 130 87134 66912,3

Exporte von Rohstoffen und daraus hergestellten Waren (in 1 000 Tonnen)
Gegenstand der
Nachweisung
1 000 TonnenVeränderung gegenüber dem
Vorjahr in %
201920202020
Die Ergebnisse zum Berichtsjahr 2020 sind vorläufig.
1: Diese Position enthält für 2020 aufgrund der Vorläufigkeit der Ergebnisse noch einen hohen Anteil an nicht zugeordneten Waren.
Exporte insgesamt (Territorialkonzept)428 818404 791-5,6
Rohstoffe114 369107 486-6,0
Halbwaren125 463117 506-6,3
Fertigwaren167 494155 667-7,1
Sonstige Waren121 49124 13212,3

Weitere Informationen:

Die Ergebnisse zu den deutschen Materialimporten und -exporten sind in der Tabelle 85131-0004 der Datenbank GENESIS-Online abrufbar und basieren auf Daten der Außenhandelsstatistik. Sie sind Teil des gesamtwirtschaftlichen Materialkontos der Umweltökonomischen Gesamtrechnungen. Weiterführende Informationen zur verwendeten Methode sind auf der Themenseite der Umweltökonomischen Gesamtrechnungen zu finden.

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