Presse Einzelhandelsumsatz im Januar 2021 um 4,5 % niedriger als im Vormonat

Textilien, Bekleidung, Schuhe -77 %, Internet- und Versandhandel +32 % gegenüber Vorjahresmonat

Pressemitteilung Nr. 093 vom 2. März 2021

Einzelhandelsumsatz, Januar 2021 (vorläufig)
-4,5 % zum Vormonat (real, kalender- und saisonbereinigt)
-3,9 % zum Vormonat (nominal, kalender- und saisonbereinigt)
-8,7 % zum Vorjahresmonat (real)
-7,4 % zum Vorjahresmonat (nominal) 

WIESBADEN – Die Einzelhandelsunternehmen in Deutschland haben im Januar 2021 nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) kalender- und saisonbereinigt real (preisbereinigt) 4,5 % und nominal (nicht preisbereinigt) 3,9 % weniger umgesetzt als im Dezember 2020. Dieser Rückgang lässt sich mit dem anhaltenden Corona-Lockdown erklären, der eine Schließung vieler Einzelhandelsgeschäfte seit dem 16. Dezember 2020 bedeutete.

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Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank der Umsatz real um 8,7 % und nominal um 7,4 %. Im Vergleich zum Februar 2020, dem Monat vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland, war der Umsatz im Januar 2021 kalender- und saisonbereinigt real 5,8 % niedriger. 

Große Unterschiede zwischen den Branchen 

Die verschiedenen Einzelhandelsbranchen haben sich auch im Januar sehr unterschiedlich entwickelt, je nachdem, ob und wie stark sie von den Einschränkungen betroffen waren. 

Der Einzelhandel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren setzte im Januar 2021 real 4,3 % und nominal 6,0 % mehr um als im Januar 2020. Dabei lag der Umsatz der Supermärkte, SB-Warenhäuser und Verbrauchermärkte real 5,3 % und nominal 6,9 % über dem des Vorjahresmonats. Der Facheinzelhandel mit Lebensmitteln (wie zum Beispiel der Facheinzelhandel mit Obst und Gemüse, Fleisch, Backwaren oder Getränken) setzte im entsprechenden Vergleich allerdings real 3,2 % und nominal 1,1 % weniger um. 

Im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln waren die Umsätze im Januar 2021 real 16,4 % und nominal 15,7 % niedriger als im Vorjahresmonat. Der Handel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren sowie der Einzelhandel mit Waren verschiedener Art (zum Beispiel Waren- und Kaufhäuser) brachen real um 76,6 % beziehungsweise 26,3 % gegenüber dem Vorjahresmonat ein. Ebenfalls betroffen war der Handel mit Einrichtungsgegenständen, Haushaltsgeräten und Baubedarf mit einem Rückgang von real 43,2 % im Vergleich zu Januar 2020. 

Von den Geschäftsschließungen stark profitiert hat indes der Internet- und Versandhandel mit einem Umsatzanstieg von real 31,7 % und nominal 32,6 % im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Methodische Hinweise:
In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen unabhängig. In der aktuellen Corona-Krise kann es durch die zeitweise starken Rückgänge und Anstiege zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen. Wichtig sind beide Betrachtungsweisen: Wie ist die konjunkturelle Entwicklung gemessen am Vormonats-/Vorquartalsvergleich, und wie weit ist der Aufholprozess im Vergleich zum Vorjahresniveau? Um zusätzlich einen direkten Vergleich zum Vorkrisenniveau zu ermöglichen, wird bis auf Weiteres in allen Pressemitteilungen zu Konjunkturindikatoren, die kalender- und saisonbereinigt vorliegen, ein Vergleich zum Februar 2020 beziehungsweise zum 4. Quartal 2019 dargestellt.

Weitere Informationen:
Die Revisionstabellen geben Auskunft über die Auswirkungen der Aktualisierungen auf die Ergebnisse.

Ergebnisse zum Einzelhandelsumsatz in tiefer Wirtschaftsgliederung, einschließlich der Unternehmensmeldungen, die nach dieser Pressemitteilung eingegangen sind, stehen in etwa 14 Tagen in der Datenbank GENESIS-Online zur Verfügung. Informationen zu aktuellen Datenergänzungen werden über das RSS-Newsfeed bereitgestellt.

Außerdem stehen zusätzliche Ergebnisse ergänzend zur Pressemitteilung zur Verfügung.

Krisenmonitor ermöglicht Vergleich zwischen Corona-Krise und Finanz- und Wirtschaftskrise
Der Einzelhandelsumsatz ist auch Teil des "Krisenmonitors" (www.destatis.de/krisenmonitor), mit dem das Statistische Bundesamt die Entwicklung wichtiger Konjunkturindikatoren in der Corona-Krise und in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 gegenüberstellt. Der Krisenmonitor ergänzt die Sonderseite "Corona-Statistiken" (www.destatis.de/corona), die statistische Informationen zu den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie bündelt. 

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Einzelhandelsumsatz 1
– Veränderung gegenüber dem jeweiligen Vorjahreszeitraum in %2
Wirtschaftsbereich 3Real (preis-
bereinigt)
Nominal (nicht
preisbereinigt)
1 Einzelhandel ohne Handel mit Kraftfahrzeugen; vorläufige Ergebnisse.
2 Berechnet aus den Ursprungswerten (ohne Kalender- und Saisonbereinigung).
3 Klassifikation der Wirtschaftszweige 2008.
4 Ohne Einzelhandel mit Lebensmitteln an Verkaufsständen und auf Märkten.
Januar 2021
Insgesamt 1-8,7-7,4
darunter: 
Lebensmittel, Getränke, Tabakwaren 44,36,0
davon: 
Einzelhandel mit Waren verschiedener Art (zum Beispiel Supermärkte, SB-Warenhäuser)5,36,9
Facheinzelhandel mit Lebensmitteln-3,2-1,1
Nicht-Lebensmittel-16,4-15,7
darunter: 
Textilien, Bekleidung, Schuhe und Lederwaren-76,6-76,3
Einrichtungsgegenstände, Haushaltsgeräte, Baubedarf-43,2-42,4
Sonstiger Einzelhandel (zum Beispiel Fahrräder, Bücher)-30,0-30,9
Apotheken, kosmetische, pharmazeutische und medizinische Produkte0,01,4
Sonstiger Einzelhandel mit Waren verschiedener Art (zum Beispiel Waren- und Kaufhäuser)-26,3-25,7
Internet- und Versandhandel31,732,6
nachrichtlich: 
Einzelhandel in Verkaufsräumen-15,3-13,6
Einzelhandel ohne Tankstellen-8,6-7,3
Einzelhandelsumsatz 1
Jahr
Monat
Real (preisbereinigt)Nominal (nicht preisbereinigt)
2015 = 100Veränderung2015 = 100Veränderung
1 Einzelhandel ohne Handel mit Kraftfahrzeugen; vorläufige Ergebnisse für die Jahre 2020 und 2021.
2 Berechnet aus den Ursprungswerten (ohne Kalender- und Saisonbereinigung).
3 Saisonbereinigungsverfahren X13 JDemetra+.
Ursprungswerte
Jahresdurchschnitte der Messzahlen sowie Veränderung gegenüber dem Vorjahr in % 2
2020115,54,2121,05,4
2019110,83,2114,83,8
2018107,41,8110,63,1
2017105,52,8107,34,3
Kalender- und saisonbereinigte Messzahlen sowie Veränderung gegenüber dem Vormonat in % 3
2021Januar106,4-4,5112,6-3,9
2020Dezember111,4-9,1117,2-8,7
November122,61,6128,31,3
Oktober120,72,9126,63,0
September117,3-1,4122,9-1,8
August119,01,9125,12,0
Juli116,80,2122,70,7
Juni116,6-1,3121,8-1,2
Mai118,113,0123,312,7
April104,5-6,3109,4-6,0
März111,5-1,3116,4-1,4
Februar113,00,4118,10,5
Januar112,61,3117,51,6
Monatliche Messzahlen sowie Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat in % 2
2021Januar96,4-8,7101,4-7,4
2020Dezember130,12,8136,54,0
November126,85,8133,06,7
Oktober123,99,3130,410,5
September114,17,7119,89,0
August112,93,4118,14,7
Juli119,25,8124,77,1
Juni115,47,1120,78,1
Mai116,24,4122,05,3
April106,7-5,6112,2-4,4
März110,71,0115,82,4
Februar104,76,6109,28,0
Januar105,62,7109,54,0

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