Pressemitteilung Nr. N 012 vom 12. Februar 2021
- Sachsen-Anhalt mit dem höchsten Anteil der 70- bis unter 80-Jährigen, Hamburg mit dem niedrigsten
- 51,4 Millionen Menschen waren im Jahr 2019 im Alter von 18 bis 64
WIESBADEN – Seit Ende des vergangenen Jahres wird in Deutschland gegen das Sars-CoV-2-Virus geimpft. Von höchster Priorität waren hierbei neben bestimmten Berufsgruppen zunächst die insgesamt 5,7 Millionen Menschen im Alter von 80 Jahren und älter. Der aktuellen Impfverordnung der Bundesregierung zufolge werden danach mit hoher Priorität Menschen im Alter von 70 bis unter 80 Jahren geimpft. In diesem Alter waren Ende 2019 rund 7,6 Millionen Menschen oder 9,1 % der Gesamtbevölkerung, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt.
In Relation zur Gesamtbevölkerung des jeweiligen Bundeslandes war der Anteil der 70- bis unter 80-Jährigen in Sachsen-Anhalt mit 11,1% am höchsten, rund 243 000 Menschen waren dort Ende 2019 in diesem Alter. Am niedrigsten war der Anteil der Menschen in dieser Altersgruppe mit 8,0 % in Hamburg (rund 148 000 Menschen).
In einer dritten Stufe („erhöhte Priorität“) sieht die Impfverordnung der Bundesregierung die Schutzimpfung für Personen im Alter von 60 bis unter 70 Jahren vor. In diesem Alter waren Ende 2019 rund 10,5 Millionen Menschen oder 12,6 % der Gesamtbevölkerung. Innerhalb der Bundesländer war der Anteil dieser Altersgruppe mit 16,1 % in Mecklenburg-Vorpommern (259 000 Menschen) am höchsten. Am niedrigsten war der Anteil der 60- bis unter 70-Jährigen mit 9,7 % in Hamburg (rund 179 000 Menschen). Wer wann geimpft wird, hängt neben dem Alter von weiteren Indikatoren wie Beruf, Vorerkrankungen oder der Nähe zu besonders gefährdeten Menschen ab.
71,5 % der Bevölkerung ohne altersbedingte Priorisierung
59,4 Millionen Menschen waren zuletzt jünger als 60 Jahre und der Impfverordnung zufolge nicht für eine altersbedingt bevorzugte Schutzimpfung vorgesehen.
Der neben BioNTech/Pfizer und Moderna dritte bisher zugelassene Impfstoff des Herstellers AstraZeneca soll laut Robert-Koch-Institut mangels Daten zur Wirkung bei älteren Menschen zunächst nur Menschen im Alter von 18 bis 64 Jahren geimpft werden. Bundesweit waren im Jahr 2019 rund 51,4 Millionen Menschen 18 bis 64 Jahre alt.
Für die unter 16-Jährigen ist bisher keiner der drei vorliegenden Impfstoffe zugelassen – rund 12,1 Millionen Menschen in Deutschland gehörten 2019 zu dieser Altersgruppe.
Priorisierungsstufen der Ständigen Impfkommission
Die Ständige Impfkommission (STIKO) nimmt in ihren Impfempfehlungen eine detailliertere Untergliederung vor als die Bundesregierung. Zu der von der STIKO vorgeschlagenen zweiten Priorisierungsstufe zählen Menschen im Alter von 75 bis unter 80 Jahren. In diesem Alter waren Ende 2019 rund 3,9 Millionen Menschen oder 4,7 % % der Gesamtbevölkerung. In Relation zur Gesamtbevölkerung des jeweiligen Bundeslandes war der Anteil dieser Altersgruppe mit 6,1 % in Sachsen-Anhalt am höchsten; rund 134 000 Menschen waren dort zwischen 75 bis unter 80 Jahren alt. Am niedrigsten war der Anteil der 75- bis unter 80-Jährigen mit 4,1 % im Stadtstaat Hamburg (rund 76 000 Menschen) gefolgt von Baden-Württemberg mit einem Anteil dieser Altersgruppe von 4,3 % (rund 476 000 Menschen).
Die von der Ständigen Impfkommission vorgeschlagene dritte Priorisierungsstufe umfasst unter anderem Menschen im Alter von 70 bis unter 75 Jahren. Bundesweit waren Ende 2019 rund 3,7 Millionen Menschen beziehungsweise 4,4 % der Bevölkerung in dieser Altersgruppe. Auch in dieser Altersgruppe ist der Anteil in Sachsen-Anhalt mit 5,0 % beziehungsweise rund 110 000 Menschen am höchsten. In den Stadtstaaten Berlin (143 000 Menschen) und Hamburg (rund 72 000 Menschen) leben mit jeweils 3,9 % anteilsmäßig am wenigsten Menschen dieser Altersgruppe.
Weitere 4,9 Millionen Menschen im Alter von 65 bis unter 70 Jahren fallen bundesweit aufgrund ihres Alters in die Priorisierungsstufe vier, das sind 5,8 % der Bevölkerung in Deutschland. Auch hier haben die Stadtstaaten Hamburg (4,4 %) und Berlin (5,0 %) den geringsten Anteil an dieser Altersgruppe. Den höchsten Anteil verzeichnen Mecklenburg-Vorpommern mit 7,7 % und Sachsen-Anhalt sowie Thüringen mit jeweils 7,6 %.
Die Priorisierungsstufe fünf betrifft Menschen im Alter von 60 und unter 65 Jahren, also bundesweit potenziell 5,6 Millionen Menschen beziehungsweise 6,8 % der Bevölkerung. Bei der Betrachtung der Bundesländer reicht die Spanne beim Anteil dieser Altersgruppe von 8,4 % in Mecklenburg-Vorpommern bis 5,3 % in Hamburg.
Bundesländer | 80 und älter | Von…bis unter…Jahren | 60 und älter | jünger als 60 | |
---|---|---|---|---|---|
70 bis 80 | 60 bis 70 | ||||
Anzahl | |||||
Baden-Württemberg | 720 138 | 939 740 | 1 324 530 | 2 984 408 | 8 115 986 |
Bayern | 831 499 | 1 149 831 | 1 573 153 | 3 554 483 | 9 570 254 |
Berlin | 211 227 | 311 476 | 386 989 | 909 692 | 2 759 799 |
Brandenburg | 197 346 | 249 308 | 385 000 | 831 654 | 1 690 239 |
Bremen | 45 522 | 62 086 | 78 586 | 186 194 | 495 008 |
Hamburg | 107 709 | 147 920 | 178 574 | 434 203 | 1 413 050 |
Hessen | 404 039 | 555 472 | 757 173 | 1 716 684 | 4 571 396 |
Mecklenburg-Vorpommern | 126 684 | 156 368 | 258 818 | 541 870 | 1 066 268 |
Niedersachsen | 554 368 | 745 526 | 1 012 937 | 2 312 831 | 5 680 777 |
Nordrhein-Westfalen | 1 216 715 | 1 571 456 | 2 231 348 | 5 019 519 | 12 927 702 |
Rheinland-Pfalz | 282 032 | 362 245 | 552 298 | 1 196 575 | 2 897 328 |
Saarland | 75 795 | 94 266 | 146 520 | 316 581 | 670 306 |
Sachsen | 348 757 | 436 937 | 582 062 | 1 367 756 | 2 704 215 |
Sachsen-Anhalt | 182 164 | 243 157 | 343 107 | 768 428 | 1 426 354 |
Schleswig-Holstein | 207 658 | 295 931 | 363 530 | 867 119 | 2 036 654 |
Thüringen | 169 482 | 228 796 | 332 178 | 730 456 | 1 402 922 |
Deutschland | 5 681 135 | 7 550 515 | 10 506 803 | 23 738 453 | 59 428 258 |
Anteil an der Bevölkerung in % | |||||
Baden-Württemberg | 6,5 | 8,5 | 11,9 | 26,9 | 73,1 |
Bayern | 6,3 | 8,8 | 12,0 | 27,1 | 72,9 |
Berlin | 5,8 | 8,5 | 10,5 | 24,8 | 75,2 |
Brandenburg | 7,8 | 9,9 | 15,3 | 33,0 | 67,0 |
Bremen | 6,7 | 9,1 | 11,5 | 27,3 | 72,7 |
Hamburg | 5,8 | 8,0 | 9,7 | 23,5 | 76,5 |
Hessen | 6,4 | 8,8 | 12,0 | 27,3 | 72,7 |
Mecklenburg-Vorpommern | 7,9 | 9,7 | 16,1 | 33,7 | 66,3 |
Niedersachsen | 6,9 | 9,3 | 12,7 | 28,9 | 71,1 |
Nordrhein-Westfalen | 6,8 | 8,8 | 12,4 | 28,0 | 72,0 |
Rheinland-Pfalz | 6,9 | 8,8 | 13,5 | 29,2 | 70,8 |
Saarland | 7,7 | 9,6 | 14,8 | 32,1 | 67,9 |
Sachsen | 8,6 | 10,7 | 14,3 | 33,6 | 66,4 |
Sachsen-Anhalt | 8,3 | 11,1 | 15,6 | 35,0 | 65,0 |
Schleswig-Holstein | 7,2 | 10,2 | 12,5 | 29,9 | 70,1 |
Thüringen | 7,9 | 10,7 | 15,6 | 34,2 | 65,8 |
Deutschland | 6,8 | 9,1 | 12,6 | 28,5 | 71,5 |
Weitere Informationen
Verordnung zum Anspruch auf Schutzimpfung gegen das Coronavirus SARS-CoV-2
Stufenplan der STIKO zur Priorisierung der COVID-19-Impfung
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